Luxemburgs Helfer in den schwersten Stunden

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Die GSP („Groupe de support psychologique“) wurde vor 21 Jahren ins Leben gerufen. Sie kümmert sich in Krisensituationen um die psychologische Betreuung von traumatisierten Menschen.

Die Arbeit der „Groupe de support psychologique“ besteht in der Betreuung von Opfern und Zeugen unter anderem bei Unfällen, nach einem Suizid, nach plötzlichem Säuglingstod oder nach Gewaltverbrechen. Zudem überbringt sie auch gemeinsam mit der Polizei die Todesnachricht an die Angehörigen des Opfers und hilft den Einsatzkräften auch mit Einzelgesprächen, Nachbesprechungen mit der Einsatzgruppe und Stressbewältigungs-Techniken nach schwierigen Einsätzen.

226 Einsätze in 2017

Die GSP ist im vergangenen Jahr 226 Mal zum Einsatz gekommen. 142 Mal wurde sie von der Notrufzentrale, 81 Mal von der Polizei und 46 Mal vom Notarzt angefragt. In den meisten Fällen waren zwei Mitglieder im Einsatz. Sie betreuten die Opfer während drei bis vier Stunden. Der Juni war mit 29 Einsätzen der arbeitsreichste Monat. 2017 zählte die GSP 77 Einsätze zur Betreuung von Menschen, deren Angehörige einen natürlichen Tod starben.

Die GSP ist seit 2015 ebenfalls in den „Plan national de prévention du suicide au Luxembourg“ (PNPSL) des Gesundheitsministeriums eingebunden. 47 Mal wurde sie so wegen eines Selbstmordversuchs oder eines Suizids gerufen. Zudem wurden 28 Einsätze für die psychosoziale Betreuung bei tödlichen Verkehrsunfällen registriert. Auch gab es 2017 acht Arbeitsunfälle mit Todesfolge und drei Drogentote zu verzeichnen.

Ausbildung dauert zwei Jahre

Die GSP besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern. Bevor sie an der Bereitschaft der GSP teilnehmen können, müssen sie eine Basisausbildung von über 120 Stunden absolvieren, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckt. Danach nehmen die Mitglieder der Gruppe in regelmäßigen Abständen an Weiterbildungen teil.

Die GSP setzt sich zurzeit aus 64 ehrenamtlichen Helfern, die zwischen 21 und 65 Jahre alt sind und aus allen Regionen des Landes stammen, zusammen. Sie gewährleistet rund um die Uhr einen landesweiten Bereitschaftsdienst. Demnach wird sie auch fester Bestandteil des CGDIS („Corps grand-ducal d’incendie et de secours“) im Rahmen der Reform der Rettungsdienste sein. Der Korps soll am 1. Juli dieses Jahres anlaufen.