Luxemburgs Frauen werden immer später Mutter – und die Geburtenrate sinkt

Luxemburgs Frauen werden immer später Mutter – und die Geburtenrate sinkt

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Frauen in Luxemburg bringen ihr erstes Kind im Alter von 31 Jahren zur Welt – das berichtet die Luxemburger Statistikbehörde Statec in ihren „Regards“ am Donnerstag. Die Statistiker vergleichen darin die Zahlen von der Jahrtausendwende mit denen aus dem Jahr 2017. Anlass ist der Weltfrauentag am Freitag.

Im Jahr 2000 lag das Alter, in dem Frauen ihr erstes Kind gebären, bei 29. Laut Statec hat das auch damit zu tun, dass Ehen immer später geschlossen werden. Zwar sind Frauen noch immer jünger als Männer, wenn sie heiraten (31 gegenüber 33 Jahren) – insgesamt wird der Bund des Lebens in Luxemburg aber drei Jahre später als im Jahr 2000 geschlossen.

Immer mehr Frauen sind erwerbstätig

Das hat auch einen Einfluss auf die Geburtenrate. Die sinkt seit dem Jahr 2000 nämlich kontinuierlich. Brachte die Luxemburger Durchschnittsfrau vor 19 Jahren noch 1,78 Kinder auf die Welt, waren es 2017 nur 1,39. Zum Vergleich: In Frankreich kamen laut einer Statistik der Weltbank im Jahr 2016 1,96 Kinder pro Frau zur Welt. In Belgien waren es 1,7, in Deutschland immerhin noch 1,5.

2017 gab es jedoch bei der Geburtenrate einen kuriosen statistischen Ausreißer. Die Zahl der Geburten ist nämlich bei Frauen mit ausländischer Nationalität normalerweise größer. „2017 lag die Rate bei luxemburgischen Frauen jedoch bei 1,7 und bei ausländischen Müttern bei 1,16“, schreiben die Statistiker.

Statec hat auch gute Nachrichten parat: Immer mehr Frauen arbeiten nämlich. Während die Beschäftigungsquote im Jahr 2000 noch bei 54 Prozent lag (Männer: 80 Prozent), standen 2017 67 Prozent in Lohn und Brot – und 75 Prozent der Männer. Allerdings: 35 Prozent der Frauen arbeiten nur in Teilzeit, die meisten von ihnen aus familiären Gründen. Bei den Männern sind das nur 6 Prozent.

Frauen werden älter als Männer – noch immer

Im Durchschnitt werden die Damen in Luxemburg immer noch älter als die Herren: 84,4 Jahre beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt. Die Männer halten 4,5 Jahre weniger durch. Diese Kluft wird laut Statec aber kleiner.

Insgesamt lebten am 1. Januar 2018 299.425 Frauen im Land, 53 Prozent von ihnen haben die luxemburgische Staatsangehörigkeit. Lange Zeit gab es in Luxemburg mehr Frauen als Männer. 2014 hat sich das aber umgedreht – und seitdem bauen die Männer ihren Vorsprung weiter aus. Als Grund hat Statec dafür die Einwanderung ausgemacht. 2017 waren beispielsweise 54 Prozent der Neuankömmlinge männlich.

Die Männer sind übrigens nicht flächendeckend in der Mehrheit: In 36 von 102 Gemeinden gibt es mehr Damen als Kerle. 52 Prozent der Walferdinger sind beispielsweise weiblich. Ganz anders sieht es aber in Weiswampach aus: Dort sind nur 47 Prozent der Einwohner Frauen.

 

Herr Schmit
8. März 2019 - 10.27

"Statec hat auch gute Nachrichten parat: Immer mehr Frauen arbeiten nämlich. Während die Beschäftigungsquote im Jahr 2000 noch bei 54 Prozent lag (Männer: 80 Prozent), standen 2017 67 Prozent in Lohn und Brot – und 75 Prozent der Männer." Ist das eine gute Nachricht? Liegt es nicht eventuell auch daran, dass die Geburtenrate sinkt?

Fred Reinertz Barriera PhD
7. März 2019 - 19.32

MIeux vaut tard que jamais, sagt der Franzose dazu...