Luxemburgs einziger Yacht- und Freizeithafen spürt weiter Aufwind

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Seit dem 1. April läuft die touristische Saison auch in Luxemburgs einzigem Yacht- und Freizeithafen mit Campingplatz, dem „Port et Camping“ in Schwebsingen, der dazu noch der größte seiner Art entlang der kompletten Mosel ist. Die Gemeindeautoritäten haben in den vergangenen Wochen und Monaten einiges an Investment in die Hand genommen, um dem potenziellen Gast den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Text und Fotos von unserem Korrespondenten Herbert Becker

Das Tageblatt spricht zunächst mit Bürgermeister Michel Gloden über den Investitionsaufwand und über die neu installierte bzw. modernisierte Infrastruktur. „Rund 800.000 Euro haben wir alleine aufgewendet für fünf neue Pontons, also Bootsstege. Eine Herzensangelegenheit war uns die Bereitstellung eines modernen, kinderfreundlichen Spielplatzes mit hochwertigen Geräten und Spielmöglichkeiten. Um den Gästen, die mobil eingeschränkt sind, einen unbeschwerten, barrierefreien Zugang zur Hafenmeisterei bzw. in der ersten Etage des Hafengebäudes gelegenen Rezeption zu ermöglichen, wurde ein Aufzug gebaut. Außerdem wurden neue Stell- sowie Parkplätze geschaffen, die Rezeption wurde erneuert und die angrenzende Brasserie komplett renoviert und modernisiert. Dafür haben wir nochmals rund 700.000 Euro eingebracht.“

Viele Stammgäste und Dauercamper

Das Tageblatt trifft Christian und Ulrike Schmidt, seit 2016 Pächter der Marina und des Campingplatzes. Wie ist die aktuelle touristische Saison angelaufen, möchten wir in Erfahrung bringen. „Zu Saisonbeginn im Frühjahr begrüßen wir hier hauptsächlich Senioren oder kinderlose Paare. Durch die angenehmen Frühjahrstemperaturen konnten wir einen sehr guten Besuch verzeichnen, jetzt zum Beginn der Ferien u.a. in Deutschland kommen auch die ersten Familien. Deshalb schätzen wir uns glücklich, dass wir einen neuen Spielplatz präsentieren können, der in Kürze auch zur Nutzung freigegeben wird. Auch der neu erbaute Lift erleichtert den Gästen einen barrierefreien Zugang zur Rezeption.“ Wie rekrutiert sich die Klientel des Sites, fragen wir interessiert weiter. „Neben Luxemburgern, darunter viele Stammgäste und Dauercamper, heißen wir Gäste aus Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden oder Dänemark willkommen.

Rund 40% der Stell- und Liegeplätze sind als Saisonplätze gebucht, alleine die Zahl der Buchungen der Saisongäste liegt bei rund 8.000 Übernachtungen pro Jahr. Wir verfügen über 225 Liegeplätze in der Marina, die stets gut ausgelastet ist, die meisten davon für Boote bis zu 15 m Länge, wir stellen aber auch zwei Spezial-Liegeplätze für Boote bis zu 20 m zur Verfügung. Ein weiterer Pluspunkt ist die Boots-Tankstelle, etwas, das es in wenigen Sportboothäfen gibt. Hier können die Skipper ihre Gefährte mit Benzin oder Diesel betanken.“

Ein Hauch von Fernweh

„Dümpeln, salopp gesagt, die Freizeitkapitäne nur so zwischen Schwebsingen und Grevenmacher auf der Mosel, oder wie haben wir uns das vorzustellen?“, hinterfragen wir. „Keinesfalls“, weiß Christian Schmidt. „Hier treffen wir schon in der Tat auf Fernweh-Emotionen. Nicht wenige nutzen unsere Marina als Ausgangs- oder Haltepunkt für groß angelegte Exkursionen. So hatten wir unlängst ein Paar mit drei Kindern hier, die sich eine zweijährige Auszeit genommen haben, um von Hamburg aus über die Flüsse bis zu den kanarischen Inseln zu schippern.

Das hat schon einen Hauch von Abenteuer. Beliebt bei vielen Sportschiffern ist auch die sogenannte ‚Sauerkraut-Tour‘. Diese rund 750 km lange Route führt über 350 km stromaufwärts ab Koblenz über die Mosel, bei Pompey im Département Meurthe-et-Moselle geht es dann in den Rhein-Marne-Kanal bis nach Straßburg und von dort aus wieder über den Rhein nach Koblenz. Viele machen da Station bei uns in der Marina. Daher schätzen wir uns glücklich, den Gästen hier ein Wohlfühlambiente anbieten zu können.“