Luxemburger feiern mit ZDF-Serie Weltpremiere auf Berlinale

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Das gibt es auch nicht alle Jahre: In "Bad Banks" spielen die Luxemburger Désirée Nosbusch, Germain Wagner und Marc Limpach mit. Auch sonst steckt viel luxemburgisches Know-how drin. Und die Trailer sehen schon mal richtig gut aus.

Am 18. Januar wurde bekannt gegeben, dass die neue deutschsprachige Serie „Bad Banks“, die unter der Regie von Christian Schwochow entstand, ihre Weltpremiere auf der Berlinale im Februar feiern wird.

In einer global vernetzten Finanzwelt wird der nicht immer als solcher zu verstehende Vergnügungspark internationaler Banken besucht und eine gefährliche Achterbahnfahrt gewagt. Wer sich hier aus überhöhtem Ehrgeiz und Selbstüberschätzung heraus nicht anschnallt, verfällt zwar eventuell kurzweilig einem Adrenalinrausch, riskiert jedoch gleichzeitig, entweder aus dem Gefährt hinausgestoßen zu werden oder tief zu fallen. Die neue Serie beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Insassen dieser Wagen.

Luxemburgisch-deutsche Koproduktion

Bei „Bad Banks“ handelt es sich um eine luxemburgisch-deutsche Koproduktion, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Denn mit Désirée Nosbusch, Germain Wagner sowie Marc Limpach stehen nicht nur luxemburgische Darsteller vor der Kamera, sondern es wurde unter anderem auch in Luxemburg gedreht, und auf technischer Ebene hatte mehr als nur eine luxemburgische Person ihre gewieften Finger mit im Spiel.

Der Begriff „Bad Banks“ steht im Fachjargon für Institute, in denen Risiken ausgelagert werden, für die dann Dritte, beispielsweise der Staat, die Haftung übernehmen. Auf ordnungspolitischer Ebene wird dieses Konzept spätestens seit der letzten Finanzkrise auf mehreren Ebenen infrage gestellt, aber diese Kritik macht nicht den Fokus der Serie aus.

Menschliche Nahaufnahmen

Zwar kommen durchaus philosophische und moralische Fragen auf, die sich unter anderem die Berufsanfängerin Ana Liekam, gespielt von Paula Beer, stellt, aber eigentlich handelt es sich beim Inhalt vor allem um eine mögliche Interpretation des Systems hinter dem Geflecht Investment Banking.

Das Verdeck über der Maschinerie wird quasi entfernt, damit man einzelne kleine wie große Zahnräder im Detail beobachten kann. Gezeigt werden menschliche Nahaufnahmen unterschiedlicher Charaktere, die in diesem Arbeitsfeld agieren. Darunter jene, die ihr Handeln hinterfragen und andere, die nicht selten durch einen Mangel an Verantwortungsgefühl für das Kollektiv teils unberechenbare Risiken eingehen. Nicht zu vergessen die, die zwischen den (Büro-)Stühlen sitzen.

Limpach spielt das „übergriffige Arschloch“

Marc Limpach zufolge, der den entlassenen Investmentbanker Luc Jacoby spielt und laut Pressetext in der Serie „ein übergriffiges Arschloch“ darstellt, das zu einem besseren Menschen werden möchte, ist „Bad Banks“ beileibe kein Plädoyer für Mitarbeiter dieser Zunft, aber „ebenso wenig werden die Protagonisten vorschnell abgeurteilt. Die Serie gibt Raum für eine tiefgründige Analyse mehrerer Figuren und schafft somit eine andere Verständnisebene“. Das Serienformat liefere neben diesem darstellerischen Spielraum die Möglichkeit, mehrere Spannungsbögen gleichzeitig aufzubauen, sodass der Zuschauer auf positive Art und Weise beim Schauen wenig zur Ruhe komme.

Hier geht es zum Trailer mit Marc Limpach

Die Ausstrahlungsdaten auf ARTE sind:
Donnerstag, 1. März ab 20.15 Uhr, Folgen 1-4
Freitag, 2. März ab 20.15 Uhr, Folgen 5-6

 

Karin Binz
20. Januar 2018 - 10.18

Grundsätzlich großartig. Aber letztlich wieder nur ein Puzzlestein, warum wir hier nur mit Steuerhinterziehungen und der bösen, bösen Finanzindustrie assoziiert werden.