Luxemburg sucht Informatiker mehr denn je

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In keinem Sektor ist der Fachkräftemangel größer als im ICT-Sektor. Gestern wurde eine Studie der Fedil und der ABBL dazu vorgestellt.

Die Digitalisierung ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass Roboter alle Arbeiten übernehmen können. Der Aufbau der digitalen Welt braucht noch immer Menschen aus Fleisch und Blut – mit steigender Tendenz. Die Fedil und ABBL haben Unternehmen angeschrieben, um herauszufinden, ob Bedarf an neuen Mitarbeitern besteht oder nicht. 118 Firmen haben das Formular zurückgeschickt. Diese suchten zusammen nach 698 neuen Mitarbeitern (in 31 Prozent der Fälle, um Abgänge zu ersetzen, 69 Prozent betrafen neue Stellen). „In 93 Prozent der Fälle wurde mindestens das Niveau Bac +2 gefordert“, so Marc Kieffer von der Fedil.

„Im Januar waren bei der Adem 313 Informatiker eingeschrieben“, sagte Arbeitsminister Nicolas Schmit gestern bei der Vorstellung der Studie. Dieser Zahl stellte er eine andere gegenüber: 2.000 freie Posten, die im Jahr 2017 nicht besetzt werden konnten und dem Arbeitsamt bekannt waren. „Wir gehen davon aus, dass in ganz Luxemburg zwischen 5.000 und 6.000 Stellen aus Mangel an Fachkräften nicht besetzt sind“, so der Minister. Über zwei Drittel der freien Stellen können nicht sofort besetzt werden. Für den Arbeitsminister ist dies die „größte Herausforderung“, in keinem anderen Sektor seien die Probleme größer. „Ein Unternehmen, das die technische Entwicklung verpasst, verpasst seine Zukunft“, so der Arbeitsminister.

Nun gehe es darum, dafür zu sorgen, dass der digitale Wandel der Wirtschaft ein Erfolg wird und nebenbei Arbeitsplätze entstehen. Zudem zeigte er sich überzeugt, dass den Informations- und Kommunikationstechnologien die Zukunft gehört. Digitale Kompetenzen würden nicht nur im ICT-Bereich gebraucht, sondern „in allen Sparten der Wirtschaft“. Es werde schon viel getan, um den neuen Generationen die Informatik näher zu bringen. „Ich war jüngst in vielen Grundschulen“, so Claude Meisch. „Überall wird das Thema ICT thematisiert.“

Er unterstütze Pilotprojekte, durch die schon Primärschüler an einfache Programmiersprachen herangeführt werden. Auch beim Science Center sei die „Jugend mit großer Begeisterung dabei“. Doch auch die älteren Semester müssten auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Weiterbildung ist auch ein Standbein im Kampf gegen den Fachkräftemangel.

Die Politik kann sich auf die Unterstützung der Industrie verlassen. „Für uns ist dies ein sehr wichtiges Thema“, so Fedil-Direktor René Winkin. Er kann auch schon Fortschritte erkennen. „In drei Lyzeen werden spezifische Lehrgänge angeboten.“ Auch die „Hello Future“-Initiative, bei dem Schüler an Industrieberufe herangeführt werden, sei ein großer Erfolg, meinte Winkin.

anne
14. März 2018 - 17.03

Ech froen mëch oft wann 1 Firma ewöll astellen a sie fuederen esouvill Joer Berufserfahrung sin déi alleguer esou gescheid op Welt komm oder.Ech mëngen jidderéen muss 1kéier ufänken ,mais wann ech den Leid këng chance gin fir dass se sëch können beweisen weih sollen se dann je Berufserfahrung krëien. Fannen et armséileg weih mat den Leid haut emgesprongen göd

Jay
14. März 2018 - 11.47

Leider haben die Firmen vergessen zu sagen, dass sie Informatiker suchen, die schon genau diese Arbeit irgendwo geleistet haben und gleichzeitig billig sind und nicht zu alt und idealerweise auch nicht luxemburgisch (wegen billig). Wie Bender richtig sagt wird einem überhaupt nichts zugetraut wenn man sozusagen Anfänger ist, man muss schon alles mitbringen, oder man ist halt zu qualifiziert und dann zu teuer. Oder was noch schlimmer ist , es wird einem gar nicht zugetraut etwas zu können, weil es einem nie zugetraut wurde und man sich hauptsächlich privat während mehr als 20 Jahren weitergebildet hat. Das selbe Lied ist auch noch "der Mangel an Ingenieuren". Aber man findet hier keine Stelle als etwa Elektroingenieur und landet als Luxemburger früher oder später beim Staat wo man hoffnungslos überqualifiziert ist, nicht einmal das Ohmsche Gesetz braucht, aber gut bezahlt wird.

Thomas Bosch
14. März 2018 - 11.41

Berufserfahrung zählt mindestens genau so viel wie ein BAC+ irgendwas. Das mit dem BTS stimmt überhaupt nicht, der BTS hat einen guten Stand in der Industrie und es gibt absolut keine Regeln was man darf und was nicht. Was man kann hängt jedoch immer von der Person ab, ein Diplom hat nur für jemanden ohne Berufserfahrung Bedeutung um nachzuweisen dass er die Basis beherrscht und den Einstieg in die Berufswelt schafft. Jeder der in der ICT-Branche arbeitet weiss dass neues zu lernen absolut tagtäglich ist und man sich in neue Bereiche immer wieder richtig reinknien muss um sich die nötigen Kompetenzen anzueignen. Die Bewerbungsanforderungen sollten niemanden abschrecken, wer seine Arbeit richig gutt kann, hat keine Zeit um irgendwelche Kurse zu belegen nur um Zertifikate zu sammeln, die Zeiten in denen sich Cisco, Microsoft, Sun, etc. mit Zetifizierungskursen goldene Nasen verdient haben sind längst vorbei.

Grober Jean-Paul
14. März 2018 - 10.33

„Im Januar waren bei der Adem 313 Informatiker eingeschrieben“ Fachkräftemangel im ITC Sektor? Wo suchen die Firmen denn alle, oder liegt es eventuell an der Bezahlung, dass die 313 keine Stelle finden, wollen?

Michel Konrad
14. März 2018 - 9.39

Allen voran die Chambre des Deputés...

Bender
14. März 2018 - 9.18

Tja wann ee gäre fiir all topesch Platz e Master an x-Joren Erfahrung hätt, brauchen d'Firmen sech net ze wonneren... Obwuel se sou "dringend" Informatiker sichen, bilden se awer iwwerhapt keng aus. Mat deem super Informatik BTS därf ee knapps Computeren a Server opriichte goen an Tapes vum Backup Server tausche goen. Ech iwwerdreiwe leider net.