Luxemburg stellt sich San Marino in der Nations League – Ein Sieg ist Pflicht

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Nach der 0:1-Niederlage in Minsk dürfen sich die „Roten Löwen“ gegen Fußballzwerg San Marino keinen Ausrutscher mehr erlauben. Gegen die Nummer 204 der Welt ist der Weg zurück in die Erfolgsspur Pflicht – und auch die Favoritenrolle kann die Mannschaft von Nationaltrainer Luc Holtz nicht abstreiten. Der Coach kam gestern ein weiteres Mal auf die 90 Minuten in Weißrussland zurück und erklärte ebenfalls, warum die Ausgangslage als Tabellenzweiter nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

Die Tabellenkonstellation in der Gruppe 2 der Division D hat sich bekanntlich am Freitagabend verändert: Weißrussland hat das Kommando übernommen und alles deutet auf ein großes Finale am 15. November (20.45 Uhr im Stade Josy Barthel) hin. Dafür muss heute aber erst einmal die Elf von Franco Varrella aus dem Weg geräumt werden. „Gegen Moldawien haben sie sich wesentlich besser präsentiert als gegen uns. Es wird kein Selbstläufer werden. Wir nehmen dieses Spiel sehr ernst“, warnte der Luxemburger Coach vor dem zweiten Heimspiel der laufenden Nations-League-Kampagne. Doch der Fokus lag bei der Pressekonferenz nicht ausschließlich auf San Marino. „Ich bin mehr als je davor überzeugt davon, dass wir den Rückstand auf Weißrussland verringert haben. Sie waren diesmal weniger dominant und hatten weniger Ballbesitz. Ich habe jetzt jedenfalls ein besseres Gefühl und bleibe zuversichtlich.“

Joachim out?

Von der schlechten Nachricht des Tages erfuhr man erst nach der Pressekonferenz: Angreifer Aurélien Joachim droht auszufallen. Er hat sich in Minsk am Zeh verletzt, in der Halbzeit verabreichten ihm die Arzte Schmerzmittel. Ob er gegen San Marino auflaufen kann, ist demnach fraglich. Sollte der Stürmer des belgischen Drittligisten Excelsior Virton ausfallen, hätte der Coach die Wahl zwischen David Turpel oder Maurice Deville, die beide bereitstehen.

Damit es allerdings in vier Wochen noch zu einem Showdown gegen den stärksten Gruppengegner kommen kann, muss die FLF-Auswahl den Erwartungen heute gerecht werden: „Wir sind Favorit. Wir müssen das Tempo diktieren, ohne hektisch zu werden. Zudem ist es wichtig, in den letzten Metern präziser zu sein.“

Statistisch überlegen

Genau das war auch der einzige Vorwurf, den der 49-Jährige nach dem Weißrussland-Spiel gelten ließ: „Ich habe mir bereits die ersten Statistiken angesehen. Und ich muss vielleicht einige enttäuschen, aber ich kann nur bestätigen, dass wir statistisch gesehen in allen Bereichen überlegen waren. Nur nicht beim Resultat. Dafür hätten wir effektiver sein müssen.“

Er betonte ebenfalls, dass er sich und die Mannschaft stets infrage stellen würde. Auch die Videoanalysen hätten die gleichen Schlussfolgerungen erbracht. Die vielen technischen Fehler seien am Freitag auf die hohe Intensität des Spiels zurückzuführen gewesen. „Im Hinblick auf das Duell gegen San Marino müssen wir also in vielen Dingen genauso agieren wie in Minsk. Nur dass wir in den letzten 20 Metern präziser sein müssen, bei der Flanke oder dem letzten Pass zum Beispiel.“

Personelle Wechsel

Nachdem die Mannschaft am Freitag gegen die athletischen Weißrussen vor allem körperlich gefordert war, werden die Luxemburger die heutige Begegnung also selbst animieren müssen. Deshalb könnte der Nationaltrainer wieder einmal auf eine Dreierkette in der Verteidigung umstellen – wie er es bereits im März auf Malta ausprobiert hat (1:0-Sieg durch einen Treffer von Da Mota in der Nachspielzeit).

Dies hätte zur Folge, dass Legia-Warschau-Profi Chris Philipps möglicherweise wieder in die Verteidigung zurückkehren könnte. Auch Mathias Jänisch kam zuletzt in Differdingen in einer Dreierkette zum Einsatz. Holtz erklärte, dass er sich erst nach dem Abschlusstraining definitiv festlegen werde. Die mentale Frische wäre nach dem anstrengenden Auswärtsspiel ein entscheidender Faktor, weshalb personelle Wechsel nicht auszuschließen seien. Youngster Leandro Barreiro hat in Serravalle überzeugt und könnte mit seinen spielerischen Qualitäten die nötigen Impulse im Mittelfeld setzen. Auf wen die Wahl schlussendlich fällt, „entscheide ich am Ende vom Gefühl her“. Letztendlich seien alle 20 Spieler potenzielle Kandidaten, weshalb er auch trotz der drei Verletzten (Mario Mutsch, Lars Gerson und Kevin Malget) auf Nachnominierungen verzichtet habe.

Schlussfolgernd meinte der Coach dann vor seinem 75. Spiel als FLF-Trainer, dass er nicht davon überzeugt sei, „dass es vom psychologischen Aspekt her förderlich wäre, das entscheidende Spiel als Gruppenerster anzugehen. Natürlich ändert sich das taktische Verhalten, wenn ein Remis reicht. Vielleicht wären dadurch einige auch etwas zu vorsichtig und es fehlt dann an Spontanität. Das Wichtigste bleiben für uns die drei Punkte, und wenn es nur mit einem Tor Unterschied ist. Das andere Ergebnis (in der Partie zwischen Moldawien und Weißrussland) ist erst einmal nebensächlich.“

Aufgebote

Luxemburg
Tor: Anthony Moris (Excelsior Virton/B/14/0), Ralph Schon (Strassen/7/0), Tim Kips (Magdeburg U19/D/0/0)
Abwehr: Laurent Jans (FC Metz/F/ 49/0), Maxime Chanot (New York City FC/USA/27/3), Chris Philipps (Legia Warschau/POL/48/0), Enes Mahmutovic (Yeovil Town/ENG/9/ 0), Kevin Malget (F91/30/2), Dirk Carlson (Grasshoppers Zürich/CH/ 12/0), Mathias Jänisch (Déifferdeng 03/56/1)
Mittelfeld: Lars Gerson (IFK Norrköping/SWE/64/4), Christopher Martins (Troyes/F/31/1), Danel Sinani (F91/9/2), Olivier Thill (FK Ufa/RUS/9/2), Vincent Thill (Pau/F/ 17/1), Mario Mutsch (Niederkorn/ 99/4), Daniel da Mota (RFCUL/ 88/7), Leandro Barreiro (Mainz/ D/4/0), Florian Bohnert (Pirmasens/D/11/1)
Angriff: Aurélien Joachim (Virton/B/ 75/14), David Turpel (F91/38/2), Gerson Rodrigues (Sheriff Tiraspol/MOL/14/0), Maurice Deville (Waldhof Mannheim/D/36/3)

 

San Marino
Tor: Elia Benedettini (Novara Calcio/I), Aldo Junior Simoncini (SP Tre Fiori), Matteo Zavoli (ACD Torconca Cattolica/I)
Abwehr: Manuel Battistini (ACD Torconca Cattolica/I), Cristian Brolli (SS Folgore), Davide Cesarini (SP Tre Penne), Alex Della Valle (SC Faetano), Andrea Grandoni (San Marino Calcio), Mirko Palazzi (SP Tre Penne), Fabio Vitaioli (AC Libertas)
Mittelfeld: Alex Gasperoni (SP Tre Penne), Mattia Giardi (SC Faetano), Enrico Golinucci, (AC Libertas), Alessandro Golinucci (Tropical Coriano/I), José Adolfo Hirsch (SP La Fiorita), Lorenzo Lunadei (Football Youth Academy Riccione/I), Marcello Mularoni (vereinslos)
Angriff: Nicolò Angelini (FC Domagnano), Mattia Stefanelli (Novafeltria Calcio/I), Fabio Ramòn Tomassini (CBR Carli Pietracuta/I), Matteo Vitaioli (Tropical Coriano/I)