City BreakfastLuxemburg-Stadt knackt 120.000-Einwohner-Marke

City Breakfast / Luxemburg-Stadt knackt 120.000-Einwohner-Marke
Mit 35.913 Männern und Frauen bilden die Luxemburger zwar immer noch die größte Gemeinschaft, machen aber nur knapp 30 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt aus Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) will den Jahresanfang in der Hauptstadt definitiv in ein positives Licht stellen: „Das Ende des Tunnels ist in Sicht! Die Stadt wächst weiter und verschönert sich.“ Berechtigter Optimismus oder Schönrederei?

Neuigkeiten gab es beim ersten City Breakfast des Jahres gleich schon aus dem „Biergercenter“. Mit 122.273 Einwohnern, einem Plus von 3.000, stellt die Hauptstadt einen neuen Rekord auf. Mit 35.913 Männern und Frauen bilden die Luxemburger zwar immer noch die größte Gemeinschaft, machen aber nur knapp 30 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt aus. Die übrigen 70 Prozent sind 86.360 Ausländer aus 165 verschiedenen Staaten, hauptsächlich aus Europa.

Die zweitgrößte Ländergemeinschaft bilden Franzosen mit knapp 21.000 Menschen, gefolgt von 12.200 portugiesischen und 8.600 italienischen Staatsangehörigen. Die 2.029 Briten sind die einzige Gemeinschaft, die im vergangenen Jahr nicht gewachsen ist. Ein leichtes Ungleichgewicht gibt es im Gender-Verhältnis: Die Hauptstadt zählt rund 51,5 Prozent Männer und 48,5 Prozent Frauen. Dafür waren die Zahlen bei den Geburten völlig ausgewogen: 2019 kamen 2.871 Mädchen und 2.872 Jungs in der Stadt zur Welt.

Grüne Lunge der Stadt

Ein Mittel, um diese Gemeinschaften zusammenwachsen zu lassen, sind die „Cafés des langues“, die es in einigen Ortschaften schon länger gibt und in denen sich Sprachgemeinschaften zwei Stunden lang in ihren jeweiligen Muttersprachen unterhalten. Die ASTI und der Interessenverein Eich-Dommeldingen-Weimerskirch wollen ein weiteres dieser „Cafés“ öffnen: Dazu laden sie ab Februar am letzten Mittwoch des Monats um 19 Uhr in das renovierte „Drescherhaus“, 26a, rue du Château, ein. Die Stadt stellt ihnen die Räumlichkeiten zur Verfügung.

Auch mit der Stadtplanung soll es weiter vorangehen. Die Arbeiten für den Park von Gasperich, der künftig den alten und den neuen Teil dieses Stadtviertels miteinander verbinden soll, werden im Februar beginnen und bis Sommer 2022 dauern. Die Pläne dafür liegen bereits vor: Es hat allerdings anderthalb Jahre gedauert, bis das Umweltministerium die insgesamt 2,1 Millionen Ökopunkte geprüft und grünes Licht für den Baubeginn gegeben hat.

Begleitet wurde das ehrgeizige Vorhaben von einer Statec-Umfrage bezüglich der Meinung der Bürger über das Projekt. Aus der Studie geht hervor, dass die Stadtentwicklung und die Gestaltung der öffentlichen Anlagen bei den Qualitätsansprüchen der Bevölkerung ganz oben stehen, so der zuständige Schöffe Serge Wilmes (CSV). Die Studie wurde am Dienstagnachmittag im Parlament diskutiert, bevor die Sitzung durch die Nachricht vom Tod von Eugène Berger unterbrochen wurde.

Pop-up-Stores

Hoffnung gibt es in Sachen Neugestaltung der „Brasserie Guillaume“. Sie könnte im Juni wieder eröffnet werden, wenn bis dahin alle bautechnischen Hürden genommen sind. Keinen Einfluss hat die Stadt Luxemburg jedoch bei der künftigen Neugestaltung des Postgebäudes am Hamilius. Die Räumlichkeiten gehören der Postverwaltung, die eigentlich dort Büros ansiedeln wollte. Sie scheint jedoch der Idee eines Hotels und einer breiten Zugänglichkeit für das Publikum nicht abgeneigt zu sein. „Wir wollen Leben in diesen neuen Teil der ‚Groussgaass’ bringen”, sagte Lydie Polfer.

Die im Herbst initiierte Pop-up-Stores-Initiative für Luxemburg-Stadt geht in die zweite Runde. Bis Mitte März haben Interessenten Zeit, um ihre Projekte einzureichen. Im April sollen dann die Entscheidungen fallen, sodass die Läden im Mai neu besetzt werden können. Gleichzeitig will die Stadt mit den bisherigen Mietern prüfen, ob sich die Initiative gelohnt und ein lebensfähiges Ausbaumodell hervorgebracht hat. Bislang waren diese Pop-up-Stores in Räumlichkeiten der rue Philippe II untergebracht, die der Stadt gehören. Mittlerweile haben sich jedoch auch Hauseigentümer gemeldet, die ihre leerstehenden Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellen wollen.

Licht am Ende des Tunnels

Betont positiv geht die Stadt im neuen Jahr auch das leidige Problem ihrer Mobilität an. „Das Ende des Tunnels ist in Sicht“, verkündet eine zuversichtliche Lydie Polfer mit dem Hinweis, dass bis März die Neubepflanzung der nei Avenue fertiggestellt sein soll. Bis der Tram durch die schönste Avenue des Landes fährt, stünden allerdings noch einige harte Monate an.

Auch die Busse sollen so schnell nicht aus dem Stadtbild verschwinden. Mit dem Erwerb von zehn Elektrobussen soll sich die Lebensqualität rund um den Verkehr allerdings verbessern. Die neuen Busse haben eine Autonomie von rund 200 Kilometern, sind geräuscharm, bequem und so ausgestattet, dass sie die Geschwindigkeit in den Tempo-30-Zonen automatisch drosseln. Zusätzlich zu den zehn fest bestellten Bussen hat die Stadt eine Option auf 15 weitere Standardbusse genommen.

Sully
22. Januar 2020 - 19.04

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