/ Luxemburg: „Motorradparadies ohne Kontrollen“
„Nine motorcyclists killed in 2018. Drive carefully“, warnt das CITA auf seinen Anzeigetafeln. Neun tote Motorradfahrer: Das sind so viele wie 2016 und 2017 zusammen gestorben sind – und so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Allein im April starben drei Menschen auf der Straße. Anfang des Jahres verunglückte fast jede Woche ein Motorradfahrer. Das Jahr ist noch nicht vorbei: 2018 könnte ein schwarzes Jahr für Motor-Biker werden.
Fast alle Unfälle passierten auf kleinen, kurvigen Straßen. Und: Die meisten Unfallopfer kamen aus dem Ausland. Denn dort wird Luxemburg, laut Jos Mersch von der Motor Union, als Motorradparadies ohne Kontrollen gepriesen. Mersch fordert eine bessere Aufklärung der ausländischen Motorrad-Touristen. Die Polizei setzt derweil auf Geschwindigkeitskontrollen. Die Straßenbauverwaltung will die Straßen in Luxemburg sicherer für Biker machen.
Sicherheit in den Kurven
Die Straßen für Motorradfahrer sicherer machen, das will auch Paul Mangen, stellvertretender Direktor von Ponts et Chaussées. Um gefährliche Situationen in Kurven zu vermeiden, werden sogenannte „Marquages de sécurité“ angebracht. Es handelt sich dabei um Bodenmarkierungen zur Linienführung in der Kurve.
Außerdem werden nach und nach die Kurven mit einer zweiten Schutzleitplanke ausgerüstet. Anhand von Studien versucht man herauszufinden, warum es zu dem jeweiligen Unfall kommen konnte. Speziell bei Motorradunfällen ist es aber auch schwierig, immer eine allgemeine Ursache herauszufinden, denn jeder Motorradfahrer ist einzigartig.
Blitzer gegen Unfälle
Die Polizei setzt bei der Prävention von Motorradunfällen unter anderem auf Geschwindigkeitskontrollen. Besonders der mobile Blitzer, der eigentlich zur Baustellenkontrolle angeschafft, aber noch nie so eingesetzt wurde, soll nun „Raser“ kontrollieren. Seit Juni wird der sogenannte „Enforcement Trailer“ an verschiedenen Strecken eingesetzt, auf denen es zu schweren Motorrad-Unfällen kam. Davor, von Dezember 2017 bis Mai 2018, nutzte man den „Trailer“ auf der Strecke zwischen Brouch und Seaul.
Die neun Unfälle
- Datum: 6. Januar 2018
Ort: Wiltz (CR325)
Alter: 27 Jahre
Nationalität: belgisch
Ursache: Fahrer rutscht weg und prallt gegen einen Baum. - Datum: 23. Februar 2018
Strecke: Imbringen-Eisenborn (CR119)
Alter: 39 Jahre
Ursache: Fahrer fällt in einer Kurve und prallt gegen einen Baum. - Datum: 15. April 2018
Ort: Vianden (CR322)
Alter: 56 Jahre
Nationalität: deutsch
Ursache: Fahrer kommt in einer Kurve ins Rutschen und kollidiert mit einem Auto. - Datum: 16. April 2018
Strecke: Bissen-Vichten (CR306)
Alter: 30 Jahre
Ursache: Fahrer kollidiert bei einem Überholmanöver mit einem Auto. - Datum: 18. April 2018
Strecke: Eschweiler-Erpeldingen (CR328)
Alter: 20 Jahre
Nationalität: belgisch
Ursache: Fahrer stürzt in einer Kurve und kollidiert mit der Leitplanke und einem Baum. - Datum: 27. Mai 2018
Strecke: Selscheid-Kleinhoscheid (CR330)
Alter: 35 Jahre
Nationalität: niederländisch
Ursache: Fahrer fällt in einer Kurve und prallt gegen einen Baum. - Datum: 31. Mai 2018
Strecke: Rodershausen-Vianden (N10)
Alter: 45 Jahre
Nationalität: deutsch
Ursache: Fahrer kollidiert in einer Kurve mit einem Bus. - Datum: 28. Juni 2018
Strecke: Roost-Cruchten (CR115)
Alter: 29 Jahre
Nationalität: deutsch
Ursache: Fahrer gerät auf die Gegenfahrbahn und prallt gegen eine Leitplanke. - Datum: 23. Juli 2018
Strecke: Dreiborn-Wormeldingen (CR122)
Alter: 23 Jahre
Ursache: Fahrer kollidiert mit einem Kleinlaster auf der Gegenfahrbahn.
Blitzer gegen Unfälle
Die Polizei setzt bei der Prävention von Motorradunfällen unter anderem auf Geschwindigkeitskontrollen. Besonders der mobile Blitzer, der eigentlich zur Baustellenkontrolle angeschafft, aber noch nie so eingesetzt wurde, soll nun „Raser“ kontrollieren. Seit Juni wird der sogenannte „Enforcement Trailer“ an verschiedenen Strecken eingesetzt, auf denen es zu schweren Motorrad-Unfällen kam. Davor, von Dezember 2017 bis Mai 2018, nutzte man den „Trailer“ auf der Strecke zwischen Brouch und Seaul.
Einsatz des mobilen Radars:
7.6.2018 – 22.6.2018 an der N10 Stolzemburg – Gemünd (D) (413 Verstöße)
22.6.2018 – 10.7.2018 am CR332 Vianden – Niklosbierg (416 Verstöße)
10.7.2018 – 29.7.2018 an der N25 Wiltz – Kautenbach (117 Verstöße/fast nur Motorräder)
30.7.2018 – 9.8.2018 an der CR325 Halt – Drauffelt (225 Verstöße)
Seit 10.8.2018 wieder in der Gemeinde Vianden
„Luxemburg hat keine perfekten Straßen“
Jos Mersch, Vizepräsident der Motor-Union Luxemburg, fordert mehr Polizeipräsenz und eine bessere Aufklärung im Ausland über den Zustand von Luxemburgs Straßen.
Neun tote Motorradfahrer auf Luxemburgs Straßen in sieben Monaten. Wie konnte das passieren?
Jos Mersch: Anfang der Saison sind Auto- und Motorradfahrer noch nicht so aneinander gewöhnt. Die Kommunikation funktioniert noch nicht so gut. Hinzu kommt, dass die Straßen noch kalt und nass waren.
Was ist mit den Motorradfahrern, die in der Kurve wegrutschen und sich dann verletzen?
Das sind meistens Ausländer, die nicht an die Luxemburger Strecken gewöhnt sind und sie falsch einschätzen. In der Niederlanden bewirbt eine bekannte Bikerzeitung Luxemburg als Motorrad-Rennparadies ohne Kontrollen. Da wird ein falsches Bild im Ausland propagiert.
Was kann man dagegen tun?
Die Polizei müsste mehr Präsenz zeigen. Mir würde es nichts ausmachen, wenn ich öfter kontrolliert werde, wenn die Situation sich dadurch verbessert. Wir müssen auch den Kontakt mit ausländischen Motorradverbänden suchen und sie über die Straßenverhältnisse aufklären. Luxemburg ist kein Schwarzwald. Luxemburg hat keine perfekten Straßen und eine andere Straßenführung als in Deutschland.
Die Polizei hat seit Juni verstärkt Motorradfahrer mit ihrem mobilen Blitzer kontrolliert. Versprechen Sie sich davon Erfolg?
Durch die Blitzer zeigt die Polizei Präsenz, was eine gute Sache ist. Ob die Bußgelder Motorradfahrer allerdings davon abhalten, nicht mehr zu rasen, glaube ich nicht unbedingt. Es gibt Motorradgruppen, die nur darauf aus sind, mit Vollgas über die Straßen zu fegen. Auf Youtube gibt es Videos, die solche Rowdies zeigen. Besonders die N25 ist bei Raser-Gruppen beliebt. Solche Leute ruinieren den Ruf aller Motorradfahrer.
Den Här Bausch huet jo well zouginn, dass op deene schéine Strecken keng Radaren hi kommen, well dat Motorads-Touriste verdreiwe géif. Ech mengen dat as däitlech, méi brauch een dozou net ze soen.
Wou huelt Dir déi doten Aussoo hier? Beleeë w.e.g. (Ech sin nu wierklech nët pro-Bausch, awer trotzdem!)
Eischten Artikel vum „Code de la Route“ :
Et muss een sein Gefiir emmer enner Kontroll hun !!
Domatt ass Alles gesoot ! Et get keng gefei’erlech Stroossen, nemmen gefei’erlech Chauffeur’en !
Nun, vu Stroosse kann en erwarden, dat se an der Reih sin. Ons Stroosse sin tatsächlech geféierlech well d’Belagsqualitéit awer och absolut nët homogen ass. Engem Automobilist fällt esou eppes meescht net op, wéinst de villen elektroneschen Helferlein. Eng ganz Partie vun onsen N a CR hu Laecher a Knuppen op denen onméiglechste Plaazen. D’Aborigènë wëssen dat meescht. Touriste gi vun esou Plaazen iwwerrascht an da geschitt et.
Neischt géint Motorads-Fuhrer,déi eng probéieren sech un
den Code de la Route ze haalen,anerer respektéieren guer neischt,
méi Kontrollen sinn onbedingt notwendig,Raudien direkt vom Moto huelen
an keng Erlabnis méi fir ze fuhren. Basta.
@Jang: wierklech nëmme Motorradsfuerer? Bësschen einseiteg, awer op Minoritéiten ass méi einfach ze klappen. Ech ka mech nach ganz gudd un déi Zäit erënnere. wou mer 30.000luf d’Joër bezuelt hu, well Motoren anscheinend esouvill Akzidenter haten, déi awer zur Majoritéit vun den Autoë verschëld waren. Keen ACL, keng S.R. hun sech do op ons Seit gestallt. Haut bezillt en nach just 170€ well et vun engem Punkt un nët méi haltbar war.
Mir kennten mol méi Warnschelter virun geféierlech Strecken obstellen mee anscheinend kascht sou e Schelt zevill. Vun Ehnen ob Gostingen fléien all Joer e puer Motoen iwwert Heck ant Baach an do geschidd glaad a guernaischt. Et sin nach net mol Leitplanken ob der Streck