Luxemburg ist Spitze, aber …

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Luxemburg ist das produktivste Land. Das geht aus einem Ranking von Expert Market hervor. Den Zahlen zufolge steht eine in Luxemburg gearbeitete Arbeitsstunde für eine Produktivität von 59,2 Euro. Damit wäre das Land absolute Spitze.

Auf Platz zwei folgt Norwegen mit 45,4 Euro pro Stunde. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der 34 aufgeführten Länder liegt z.B. Mexiko mit einem Ergebnis von 3,1 Euro pro Stunde.

Weit weg von der Realität

Doch leider entsprechen die Ergebnisse der Studie nicht der Wirklichkeit. Um zu dem Resultat zu gelangen, teilt Expert Market nämlich die erwirtschaftete Wirtschaftsleistung pro Kopf durch die geleisteten Arbeitsstunden. Das BIP pro Kopf ist, was Luxemburg angeht, jedoch keine vergleichbare Zahl.

So weist beispielsweise Eurostat in jeder Pressemeldung zum Thema darauf hin, dass „das hohe Niveau des BIP pro Kopf in Luxemburg teilweise auf den großen Anteil von Grenzgängern an der Gesamtzahl der Beschäftigten zurückzuführen ist. Diese tragen zwar zum BIP bei, werden aber bei der Wohnbevölkerung nicht berücksichtigt, die zur Berechnung des BIP pro Kopf herangezogen wird.“

Aus Platz eins wird Platz zwei

Eine realistischere Zahl, um diesen Vergleich zu ziehen, wäre beispielsweise das Bruttonationaleinkommen pro Kopf. Dieses lag 2016 laut Weltbank-Zahlen bei 59.340 Euro.
Geteilt durch die geleisteten Arbeitsstunden ergäbe das Resultat eine Produktivität von 39,25 Euro pro Stunde. Dieser Rechnung zufolge liegt Luxemburg dann nicht mehr auf Platz eins, sondern auf Platz zwei – zwischen Norwegen und Dänemark.

 

Quelle: www.expertmarket.fr
Tabelle: Tageblatt

Post-Truth
19. Juli 2017 - 22.06

sehr richtig, und wird viel zu wenig betont Der **indirekte** Anteil der "Souverainitätsnischen" am Gesamtbruttosozialprodukt ist enorm.

Lucas
19. Juli 2017 - 21.44

Gitt net domatt un. Mir maachen eis emmer méi onbeléiwt. An elo mool seriö, waat huet daat do matt eisem Land ze dinn.

Heng of Luxembourg
19. Juli 2017 - 20.50

Ich würde gerne einmal erfahren, wie das Land ohne die Einnahmen, die durch Steuersparmodelle für ausländische Investoren und Konzerne erzielt werden, dastehen würde. Es ist kein Wunder, dass das Land in der Statistik gut dasteht, wenn hier ein paar wenige Mitarbeiter von Investentbanken und Großkonzernen Billionen verwalten bzw. versteuern und entsprechend das BIP hochtreiben. Die Produktivität zum Beispiel der grob 25 Mitarbeiter von Ebay am Boulevard Royal, die zumindest einen großen Teil der gesamteuropäischen Umsätze des Konzerns durch Luxemburg schleusen, ist sicherlich mustergültig.