Luxemburg gibt neun Millionen Euro für den Artenschutz

Luxemburg gibt neun Millionen Euro für den Artenschutz

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Umweltministerin Carole Dieschbourg greift für ein Artenschutzprogramm tief in die Staatskasse.

Die Welt erlebte bis zur Gegenwart fünf große Artensterben. In geologisch kurzer Zeit starben fünf Mal 85 bis 95 Prozent der Arten. Geologisch kurz heißt in diesem Fall mehrere tausend bis hunderttausend Jahre. Und während ein Großteil der Arten zugrunde ging, schafften die veränderten Bedingungen Freiräume für die Entwicklung neuer Lebewesen. Das letzte große Artensterben fand vor rund 66 Millionen Jahren statt, als die Dinosaurier verschwanden. Das Ende der Saurier war der Beginn des Aufstiegs der Säugetiere – des Menschen.

Anthropozän

Manche Forscher wollen jedoch ein sechstes Artensterben erkennen. Das Zeitalter heißt Anthropozän und findet gerade jetzt statt. Der Beginn wird von einigen auf den 16. Juli 1945 datiert, die Zündung der ersten Atombombe. Für andere beginnt das Anthropozän um das Jahr 1800 und zur Zeit der industriellen Revolution. Noch andere sehen den Ursprung rund 200 Jahre früher in der europäischen Kolonialisierung und der Einschleppung von Krankheiten in die „Neue Welt“.

Und schließlich gibt es auch Verfechter eines sehr frühen Beginns des Anthropozäns, die das Aussterben von Mammut, Riesenkänguru oder Säbelzahntiger als Beginn der Epoche werten. Beim Datum herrscht also Uneinigkeit, aber die Forscher haben den Schuldigen erkannt: den Menschen.

Auch Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) vertritt die These des Anthropozäns. Sie spricht von einem „sechsten Artensterben“, für das „der Mensch verantwortlich ist“. Der menschengemachte Klimawandel setze die Natur unter Druck, die Biodiversität nehme dramatisch ab. Und das nicht nur in Ozeanen oder Wüsten, sondern überall auf der Welt.

Dabei müsse der Mensch begreifen, dass er „ein Teil des Ganzen ist“, so Dieschbourg. „Wir sind lediglich ein Puzzlestück der Lebenswelt“, fasst sie ihr Weltbild zusammen, das als holistisch bezeichnet werden kann. Folglich müsse der Mensch auch vor dem Menschen geschützt werden. Oder anders ausgedrückt: Klimaschutz als Selbstschutz.

Es ist dieses geistige Fundament, das hinter dem neuesten Projekt „Vanishing Treasures“ steht. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hat das Umweltministerium mit den Vereinten Nationen dieses neue Programm in Nairobi unterzeichnet.

In den kommenden vier Jahren will das Ministerium neun Millionen Euro darin investieren. Das Ziel: der Schutz von drei bedrohten Arten, die in Gebirgen leben: Berggorillas in Zentralafrika, Schneeleoparden im zentralasiatischen Pamirgebirge sowie Königstiger im Himalaya. Diesen Lebewesen ist gemeinsam, dass ihr Bestand rapide sinkt und ihre Zukunft durch den Klimawandel ungewiss ist. Und dass sie aktuell auf Wanderschaft sind. Sie verlassen ihre ursprünglichen Lebensgebiete und migriren. Es sind sozusagen: Klimaflüchtlinge.

„Moralische Verantwortung“

„Wir tragen als Menschen eine moralische Verantwortung dafür“, sagt Matthias Jurek, Projektleiter von „Vanishing Treasures“. Mit den Geldern aus Luxemburg wolle man mehr über die Tiere in Erfahrung bringen: sie beobachten, analysieren sowie neue Schutzzonen definieren, „damit diese Tiere nicht schleichend von unserem Planeten verschwinden“. Dabei gestehen sowohl Dieschbourg als auch Jurek, dass es sich bei diesen knuffigen Pelztieren um „Sympathieträger“ handelt, die stellvertretend für andere bedrohte Arten durch den Klimawandel stehen. Man nutze diese Arten auch auf „emotionale Art und Weise“. Denn schließlich wolle niemand in einer Welt leben, in der es keine Berggorillas mehr gebe, so Dieschbourg.

Das erste große Massenaussterben der Weltgeschichte lösten übrigens sogenannte Cyanobakterien aus. Vor mehr als zwei Milliarden Jahren begannen sie, Sonnenlicht zu nutzen und dabei Sauerstoff freizusetzen, den es bis dahin nicht gab. Ohne dieses Abgas wäre das Leben später wohl nie über das Stadium von Schleim hinausgekommen. Doch ganze Weltmeere voller Bakterien wurden dadurch abgetötet.

Cyanobakterien werden übrigens auch Blaualgen genannt. Es sind die Lebewesen, die gerade Luxemburgs Gewässer kontaminieren und zurzeit das Leben von Umweltministerin Dieschbourg erschweren.

Le Républicain
16. August 2018 - 16.05

Ween et laang huet déi léisst et eben laang hänken géing ech do soen....

Jean Bosseler
16. August 2018 - 15.53

Wat as dat do? Mir exportéiere, Knascht, wou?,CO2, jo awer wann nit hei dann as et bei de Noperen ouni eppes fir Letzeburg! Korruptioun & Kriminalitéit (via ons Bankenplaz),… do muss een awer Beweiser hun vir esoueppes ze behapten! Wourem geet et eigentlech? Et geet dorem op Gorillaen oder Kanner, déi zu Honnerten, Dausenden all Dag am Kongo un Krankheeten, Ennerernährung etc stierwen! Wien do 9 Milliounen an 'Gorilla' und CO erastecht as irresposabel! Dobei as de Problem den Tourismus dien de Kongo licht afstelle kent! Déi responsabel Madame as anscheinend och nach kathoulesch, huet vun der Bibel awer neischt verstan, jo, Sondes schwarz an Méindes bis Samstes Gring!

Carl Hebichon
16. August 2018 - 8.06

Mir exportéiren Knascht, CO2 (Tanktourismus an onsen eegenen exzessiven Ausstouss), Korruptioun & Kriminalitéit (via ons Bankenplaz),... Do deet et dach mol gudd ze héieren, dass mier och Positives an d Welt brengen. Also ech sin do gären mat mengen 15€ dobäi. (9000000€/600000 Awunner). Sidd dach w.e.g. net esou egoistesch.

Grober J-P.
15. August 2018 - 20.00

Habe gelesen. Habe aus eigener Beobachtung, und aus rezenter Klage eines Imkerfreundes Schlussfolgerung gezogen. Was am 19. Mai wahr war, kann heute schon nicht mehr stimmen. Vielleicht ist dieser Imker zu dumm um seine Völker zu schützen. Werde ihm den Artikel vom 19. 5. mal unter die Nase reiben. :-)

Toni3
15. August 2018 - 18.40

Glyphosat kann man noch immer in der EU gegen Bienen kaufen. Das Grundwasser wird nicht weniger verpifft mit Nitraten. 9 Mio € luxemburger Steuergelder könnte man in die die N7 investieren anstatt über dem Urwald die Affen zu füttern.

mstvulux
15. August 2018 - 14.39

mal den Artikel aus Tageblatt.lu vom19.5.2018 lesen wäre eine gute Idee.

Laird Glenmore
14. August 2018 - 21.59

Genau, wenn die Maharadschas heiraten kostet das Millionen und auf der anderen Straßenseite haben die Armen nichts zu essen, dann sollen sie lieber das Geld für den Artenschutz ausgeben, aber das wollen sie nicht weil sie nur an sich selbst denken, es gibt ja genug dumme Ausländer, wie die Luxemburger die gerne Spenden um im guten Licht dazustehen. Ich spende nichts, mir hilft auch keiner, falls ich helfen will drücke ich das dem bedürftigen selber in die Hand dann bin ich sicher das der richtige es bekommt.

Jean Bosseler
14. August 2018 - 21.18

Et sin 9 Milliounen Euro! Wann de Bangladesh seng Tigere well retten, do soll en dat selwer organisiéeren an bezuelen! Genau ewéie de Kongo d'Biergorillaen etc! Hei zu Letzeburg get et genuch 'chantiéen' déi des 9 Milliounen Euro dringend brächten! Fir IRMen ze kafen huet et den öffentlechen Drock gebraucht, hei verbëtzt eng Ministerin, déi esouvil pro Mount verdingt dass se de Wert vum Euro fir den normale Mensch nit méih kennt! Sie muss de Budget dien se huet och ausgin, siëv et fir Irgendeppes! Religiounen, och déi Greng sin eist Vedierwen!

Laird Glenmore
14. August 2018 - 19.40

vollkommen richtig, hier in Luxemburg wird immer nur Geld für andere ausgegeben, wenn unsere Landschafts Architekten und Städteplaner nicht immer alles zubetonieren würden hätten wir diese Probleme überhaupt nicht und was bringen unsere neun Millionen wenn hunderte von Wilderen herumlaufen und auf der ganzen Welt die Nashörner, Tiger, Elefanten und und und abknallen um sich an deren Stoßzähne, Hörnern und Felle zu bereichern, das gleich beim Abschlachten von Haien und Walen, der ganze Artenschutz funktioniert doch hinten und vorne nicht, das einzige was hier Unmengen an Geld kostet und in meinen Augen verplempert wird sind die sogenannten " Wild Life Stationen " mit ihren Angestellten und dem teuren Fuhrpark, aber ändern wird sich da auf lange Sicht nichts außer das es unser gutes Steuergeld kostet. Wenn wir hier mal Probleme haben wer spendet dann für uns, die denen wir helfen bestimmt nicht, denn die haben nichts.

Nomi
14. August 2018 - 13.39

Mir haetten genuch Investitio'unsgelegenheeten hei heem ob dem Gebidd. Bei'en z B. Firwaat so'ufill Geld an d'Ausland ginn wo'u een net wees an waat fir enger Taesch se landen ! Oder kennt eng hallef Mio (Retrofinanzei'erung) zereck an Taeschen vun eisen Politiker ? An heitiger Zeit muss dei' Fro berechtegt sinn !

CS
14. August 2018 - 13.25

Alles schéin a gutt, awer hei am Land hun mer och Liewewiesen di vum Ausstierwen bedroht sinn, wie zB Äschen an eise Fless.... waat kéint een do mat engem Brochdeel vun de Suen Besaatz machen fir t’Bestänn ze ennerstetzen....

Grober J-P.
14. August 2018 - 13.06

Das mit den Blaualgen kriegen wir auch noch hin, jedoch mit 9 Millionen langt das nicht. Was kostet eine vernünftige Kläranlage?

Grober J-P.
14. August 2018 - 12.05

Insekten? Nicht schützenswert, wir sollten z.B. den Imkern beistehen. Jedes Jahr werden es weniger Bienen, beobachte das an unseren Lavendel Sträuchern und den Apfelblüten. Bienen sind für die Menschheit überlebenswichtig.