Drogenhandel und gefälschte Tachostände

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Seit dem 3. Oktober müssen sich zehn Personen im Alter zwischen 24 und 50 Jahren unter anderem wegen Drogenhandels, Geldwäsche sowie illegalen Autohandels vor Gericht verantworten. Sie sollen zwischen 2012 und 2015 tätig gewesen sein. Den Angeklagten droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren, vor allem weil ihnen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen...

Die Hauptrolle soll der 32-jährige B. gespielt haben. Ihm wird vorgeworfen, in großen Quantitäten mit Drogen gehandelt zu haben. Außerdem wird ihm zur Last gelegt, illegalen Autohandel betrieben und zahlreiche Dokumente gefälscht zu haben. Zwischen Sommer 2012 und Mitte 2015 soll er Drogen (mehr als 160 kg Marihuana, Kokain und Speed) aus den Niederlanden und Belgien importiert und hierzulande mit weiteren
Personen, den anderen Angeklagten, weiterverkauft haben. Insgesamt 1,36 Millionen Euro soll er damit verdient haben. B. wurde am 22. Oktober 2015 verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zudem soll er auch Kontakte zu den Hells Angels gepflegt haben. Die Ermittlungen gegen die Bande dauerten insgesamt vier Jahre. Unter anderem wurden verdeckte Ermittler eingesetzt, um dieser auf die Schliche zu kommen.

Gestern sagte der Polizeibeamte aus, der die Finanzen von B. untersuchte. Im Jahr 2015 habe der Angeklagte zusammen mit einem Bekannten eine Autowerkstatt in Esch eröffnet. Das Startkapital belief sich auf 12.500 Euro. „Wir konnten herausfinden, dass einen Monat später 10.000 Euro vom Konto der Werkstatt abgehoben wurden, um in Geräte zu investieren. Immer wieder wurden Equipment oder Autos in bar bezahlt. Außerdem konnten wir in Erfahrung bringen, dass B. in seiner Werkstatt Autos reparierte und sie dann privat verkaufte. In manchen Fällen hat er Bargeld auf der Bank einbezahlt, um es weißzuwaschen. Er legte gefälschte Verkaufsverträge vor, um vorzutäuschen, dass das Geld von einem Autohandel stammte“, erklärte der Ermittler.

Mit 38 Autos gehandelt

Bevor er die Autowerkstatt eröffnete, soll der Angeklagte auch bei der ADEM gefälschte Verträge eingereicht haben, um so Arbeitslosengeld zu erhalten. Ähnlich habe er bei Mobilfunkbetreibern gehandelt, um einen Vertrag abzuschließen. „Immer wieder hat B. falsche Arbeitsverträge vorgezeigt“, sagte der Polizeibeamte. Angeblich war der Angeklagte laut den Polizisten bereits vor Beginn der Ermittlungen im Autohandel aktiv. Nur einzelne Beweise konnten im Nachhinein sichergestellt werden.

B. gab immer wieder an, sein Geld nur durch Autohandel verdient zu haben. Die Beamten fanden aber heraus, dass er in seiner gesamten Karriere rund 613.600 Euro in Gebrauchtwagen investiert und rund 615.000 Euro mit dem Autohandel verdient haben soll. Insgesamt 38 Autos soll er gekauft und wieder verkauft haben. „Das beweist, dass er andere Geldquellen während all der Jahre gehabt haben muss, um sich finanziell über Wasser halten zu können. B. lebte während der gesamten Zeit im Luxus“, sagte der Ermittler.

Zudem habe der Angeklagte die Autos für wesentlich mehr Geld verkauft, als er ursprünglich dafür ausgegeben habe. Mit einem BMW M3 konnte er so laut den Ermittlern rund 10.000 Euro verdienen. „Zu Beginn seiner Karriere hat B. für sich selbst Kleinwagen gekauft. Im Laufe der Zeit hat er aber Luxuskarossen wie einen BMW M5, einen Mercedes C63 AMG oder einen BMW X5 erworben. Zudem war er im Besitz eines Porsche 911 Turbo“, erklärte der Ermittler im Zeugenstand.

Laut Polizei soll er die Autos stark getunt und den Kilometerstand zurückgedreht haben. Heute werden die Ermittler auf die einzelnen Immobilien und auf Luxusartikel wie Uhren und Schmuck von B. eingehen.

J.C. KEMP
21. Oktober 2017 - 11.54

Solange die Geräte zur Tachomanipulation frei erhältlich sind, wird es diese Fälschungen geben. Die Autohersteller sind gefordert und müssten nicht manipulierbare Tacho einbauen. Aber leider ist dem nicht so, weil die Tachos von Neuwagen beim Händler auch wieder auf Null gestellt werden (müssen), nachdem die Wagen im Haus oder auf den Abstellplätzen herumgefahren wurden.

Rosch
18. Oktober 2017 - 13.33

B hat kein Geld "verdient" sondern ergaunert. Um etwas zu "verdienen" muss man dafür arbeiten.