Wirtschaftsprognose für 2020Luxemburg: Das maue Wachstum kehrt zurück

Wirtschaftsprognose für 2020 / Luxemburg: Das maue Wachstum kehrt zurück
Nächstes Jahr soll Luxemburg weniger schnell wachsen. Das hat Folgen. Foto: Editpress/François Aussems

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Während sich die Luxemburger Wirtschaft in einem weltweit schwierigen Jahr 2019 gut halten konnte, soll es 2020 langsamer bergauf gehen. Das schätzt das statistische Institut Statec.

„Dieses Jahr ist das Wachstum in Luxemburg gar nicht schlecht“, so Statec-Direktor Serge Allegrezza am Dienstag vor Journalisten. „Es kommt nahe an drei Prozent heran.“ Nächstes Jahr gehe es dann jedoch deutlich bergab. Hintergrund der schlechteren Stimmung in der nationalen Wirtschaft ist das internationale Umfeld. Die Handelsspannungen zwischen USA und China haben weltweit die Wachstumsraten gebremst.

Laut den neuesten Statec-Prognosen soll die Luxemburger Wirtschaft dieses Jahr um 2,8 Prozent zulegen. 2020 soll die Wachstumsrate dann auf 2,4 Prozent fallen – zu Jahresbeginn hatte das statistische Institut noch mit 0,9 Prozentpunkten mehr gerechnet. Sollten die USA in eine Rezession abrutschen, dann könnte auch das Luxemburger Wirtschaftswachstum noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werden, fügte Serge Allegrezza hinzu.

2018 hatte der Reichtum des Landes noch um 3,1 Prozent zugelegt. Als Folge der Verlangsamung soll die Arbeitslosigkeit kommendes Jahr bei 5,3 Prozent verharren, schätzt Statec. Die Zahl der Beschäftigten soll jedoch weiterhin stark steigen. Nach 3,7 Prozent dieses Jahr rechnet Statec 2020 mit 3,2 Prozent.

Von einer „Rückkehr des mauen Wachstums“ sprach Bastien Larue vom statistischen Institut. „Weltweit haben wir die niedrigsten Zuwachsraten seit der letzten Krise.“ In der Eurozone wird nur noch mit einem Prozent Wachstum gerechnet. „Eine Krise oder eine Rezession haben wir nicht“, fügte er hinzu.

Spielraum bei den Staatsfinanzen

Betroffen vom Abwärtstrend ist jedoch nicht jeder Sektor. So befindet sich das Bauwesen in einer Zeit der „Überhitzung“, fügt Serge Allegrezza hinzu. Der Sektor könnte schneller wachsen, als er es tut, würde er die notwendigen Fachkräfte finden.

Mit dem langsameren Wachstum des Landes legt ebenfalls das verfügbare Einkommen der Haushalte langsamer zu. Wurden 2017 (Jahr der Steuerreform) und 2018 noch Zuwachsraten von 4,3 und 2,4 Prozent gemessen, so solle es 2019 und 2020 nur 1,3 und 1,5 Prozent sein.

Was nun die Preisentwicklungsrate angeht, so soll diese in naher Zukunft niedrig bleiben. Mit moderaten 1,6 Prozent rechnet Statec im Gesamtjahr 2020. Angetrieben werden können die Preissteigerungen durch die kommende Indextranche, die möglicherweise im Januar fallen wird. Der bald kostenlose öffentliche Nahverkehr wird die Preissteigerungsrate jedoch nach unten drücken. Beides gleicht sich aus, so Larue.

Serge Allegrezza hebt weiter lobend hervor, dass die Regierung aktuell Spielraum bei ihrer Finanzplanung hat. Laut den Prognosen soll der Gesamtstaat 2019 einen Haushaltsüberschuss von 2,8 Prozent erwirtschaften. Kommendes Jahr soll der Überschuss des Gesamtstaates dann jedoch auf 1,3 Prozent fallen. 

Obèsix
15. Dezember 2019 - 9.21

Panikmache die wir schon lange kennen.Was ist denn wenn es "langsamer" bergaufgeht? Wie hoch kann der Berg denn sein? Müssen wir den Gürtel enger schnallen wenn die Wachstumsrate nur mehr 1,5% beträgt? Diese "Wirtschaftsexperten" stützen sich auf gesammelte Daten der Vergangenheit und schauen in die Zukunft.Was bringt die Zukunft?Wer kann sagen was in den nächsten fünf oder mehr Jahren passiert? Die fünf Wirtschaftsweisen in Deutschland z.B. stellen seit vierzig Jahren ihre "Expertisen" zur Verfügung und die haben in den ganzen Jahren nicht ein einziges Mal gestimmt.