Lacuna Coil mit „Delirium“ in der Kulturfabrik

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Lacuna Coil, eine Gothic-Metal-Band aus Mailand, ist gerade auf Erfolgstournee durch Europa und hat am Mittwoch in Luxemburg gastiert. In der Escher Kufa hat die Band um Powerfrau Cristina Scabbia und Sänger Andrea Ferro den zahlreichen Fans gezeigt, dass sie – trotz oft negativer Kritik, persönlichen Höhen und Tiefen, Stiländerungen und einem unweigerlichen Reifeprozess in mehr als 20 Jahren – immer wieder begeistert und Kreatives leisten kann.

Sie bringt sogar „Wahnsinniges“ auf die Bühne, denn mit ihrem 8. Studioalbum „Delirium“ setzt sie sich mit Wahnvorstellungen und persönlichen Dämonen auseinander. Das Bühnenoutfit der Band ist der verrückten, geisterhaften Welt angepasst, die Lacuna Coil schaffen und lautstark besingen. „Pretty Bastard“ heißt die von Kanadierin Tamara Reid Claros geschaffene Kleidungslinie, deren Design hauptsächlich aus weißen, mit Blut und Dreck befleckten Zwangsjacken samt Gurten und Schnallen besteht. Das entsprechende zombiehafte Make-up der Bandmitglieder vervollständigt das Image des Paranoiden und Schauerlichen.

Ein Mix von Realismus und Fantasie

Die packenden Stimmen der beiden Frontleute Cristina und Andrea schaffen, durch ihren Kontrast zueinander, die nötige Einheit, die zu den Songs passt. Somit sind „Ultima Ratio“, „Spellbound“, „My Demons“, „Downfall“, „Delirium“ und „Nothing Stands in Our Way“ überzeugend und mitreißend. Auch Cristinas Aussage, man solle daran denken, dass jeder – unabhängig von Herkunft und Farbe, von Problemen und Wünschen – eines Tages zu Staub wird, sorgt für eine spezielle Atmosphäre im Saal, die aus einem Mix von Realismus und Fantasie besteht. Das Publikum lässt sich gehen, tanzt, springt, headbangt und singt mit, vor allem beim Depeche-Mode-Coversong „Enjoy the Silence“.

Drei Zugaben, darunter „The House of Shame“, beenden den langen Alternative-Metal-Abend in der Kufa, der mit den Bands „Aeverium“ aus Deutschland und „Cellar Darling“ aus der Schweiz begonnen hat.

Delia Pifarotti