Kurdenprotest in Luxemburg: „Sie müssen etwas gegen den Krieg tun“

Kurdenprotest in Luxemburg: „Sie müssen etwas gegen den Krieg tun“
150 Menschen protestieren vor der russischen Botschaft in Luxemburg gegen den türkischen Militäreinsatz in Syrien. Foto: Editpress/Jean-Claude Ernst

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Lautstark und mit Kunstblut überströmt: 150 Menschen haben am Dienstagnachmittag vor der russischen Botschaft in Luxemburg-Beggen gegen die türkische Militäraktion in der syrischen Kurdenregion Afrin protestiert. „Wir wollen damit sagen: Wir sind hier, wir sind stark – Sie müssen etwas gegen den Krieg unternehmen“, sagt Oruc Dapar, Ko-Vorsitzender des kurdischen Gesellschaftszentrums Saarbrücken, das die Protestaktion mitorganisiert hat. Das Zentrum vereint laut Dapar Exil-Kurden aus Syrien, der Türkei, dem Iran und dem Irak. „Und auch Menschen aus Afrin selbst machen bei uns mit“, sagt Dapar.

In der Region um die nordsyrische Stadt herrscht spätestens seit dem 20. Januar der Ausnahmezustand. Zu diesem Zeitpunkt begann mit der „Operation Olivenzweig“ eine türkische Militäroffensive im Nachbarland. Das Ziel: Die Zerschlagung des „autonomen Kantons“ Afrin, der 2012 von der kurdischen Miliz YPG etabliert worden war. Denn Ankara befürchtet die Errichtung eines Kurdenstaats vor seinen Grenzen.

„Völkerrechtswidriger Angriffskrieg“

„Die Türkei führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“, sagt Dapar. „Afrin ist die einzige Stadt, die vom Krieg bis jetzt verschont geblieben war.“ Menschen aller syrischen Bevölkerungsgruppen hätten in der Region während des Kriegs Zuflucht gefunden. „Schiiten, Sunniten, Christen, Alaviten – sie alle leben in Afrin in Frieden zusammen – und verwalten sich auch gemeinsam“, sagt Dapar. Das türkische Regime habe Angst, dass sich dieses demokratische Modell weiterverbreite – und ein Modell für die Kurden in der Türkei werde.

Am Montag schlossen die türkischen Truppen laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu einen Belagerungsring um die Stadt. „Und seit dem Wochenende bombardiert die türkische Luftwaffe den Stadtkern, Wasser-, Strom- und Kommunikationseinrichtungen“, sagt Oruc Dapar. Noch immer seien viele Zivilisten in der Stadt. „Es gibt dort im Moment eine katastrophale Situation.“ Tausende Menschen befänden sich auf der Flucht. „Die Türkei ist NATO-Bündnispartner – aber niemand tut etwas“, sagt Dapar.

Der türkische Militäreinsatz geschieht offenbar mit der Billigung Russlands. „Der Luftraum über Afrin steht unter russischer Kontrolle“, sagt Dapar. Deshalb fand die Protestaktion in Luxemburg auch vor der russischen Botschaft statt. Dapar: „Wenn die Russen den Luftraum wieder sperren, werden die Türken eine Niederlage erleben. Sie müssen etwas gegen den Krieg unternehmen.“ Die Demonstranten von Beggen haben Botschaftsmitarbeitern eine Protestnote überreicht. „Wir werden das Schreiben übersetzen und an unsere Zentrale in Moskau schicken“, sagt ein Sprecher der Botschaft.

Muller Guy
14. März 2018 - 13.33

@Robert Polfer; Mam Erdogan leit Dir ganz richteg. Mam "Superjang" wéi Dir en nennt awer net. Hien as alles anescht wéi en Diplomat. Dass hien net net derbei war op det Manifestatioun kann een eventuel nach verstoen. Awer den Courage ze hun fir den Erdogan fir den Massaker un den Kurden öffentlech ze verurteelen, dat vermessen ech vun him. Awer dem Ungareschen Vollek Frechheeten ze machen, do zeckt hien net. Zwee verschidden Moosstäb! Sou behellt sech keen richtigen Diplomat.

Robert Polfer
13. März 2018 - 20.29

Do war den Diplomat Superjang awer net mat protesteeren . Den Erdogan muss op Den Haag an fir emmer verschwannen ....... ma net hien eleng .