Kunst ganz intim: „Kamellebuttek“ öffnet die Türen zur ersten Ausstellung

Kunst ganz intim: „Kamellebuttek“ öffnet die Türen zur ersten Ausstellung

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Im Haus seiner Großmutter hat der Straßenkünstler Raphael Gindt gemeinsam mit Daniel Mac Lloyd, ebenfalls Straßenkünstler, eine Kunstgalerie und zwei Ateliers eingerichtet. Am Samstag fand die Vernissage der ersten Ausstellung statt, die sich ausschließlich Werken von Raphael Gindt und Daniel Mac Lloyd widmet.

Von unserem Korrespondenten Paul Huybrechts

Viele Gäste, unter ihnen Premier und Kulturminister Xavier Bettel, Bürgermeister Georges Mischo sowie Vertreter der Abgeordnetenkammer und der lokalen Schöffen- und Gemeinderäte, wohnten der Vernissage bei und entdeckten die Bilder und Skulpturen der beiden Künstler in diesem einmalig intimen Umfeld des ehemaligen Einfamilienhauses. Die beiden Künstler haben mit dieser neuen Kunstgalerie etwas geschaffen, worauf sie „richtig Bock“ hatten und die ihnen gleichzeitig die Sicherheit gibt, nach den aufwendigen Umbauarbeiten nicht von irgendeinem Eigentümer vor die Tür gesetzt zu werden.

Anderthalb Jahre lang wurden Mauern abgerissen, Böden verlegt, Fensteröffnungen vergrößert, vieles davon in Eigenregie. Der Charme des ehemaligen Wohnhauses sollte beibehalten werden, die Umgestaltung hat dem Haus eine künstlerische und persönliche Note verliehen. Das erste Stockwerk, in neutralem Weiß gehalten, soll an kreative und kulturelle Akteure vermietet werden und dadurch einen Beitrag zur Belebung der Escher Kulturszene leisten.

Andere Wege gehen

Das Erdgeschoss ist Showroom und Versammlungsraum zugleich, im Keller sind Farben und weitere Materialien gelagert. Hier befindet sich ebenfalls das Atelier von Daniel Mac Lloyd. Die beiden Garagen erlauben indes das Arbeiten an großformatigen Werken. Im zweiten Stockwerk befinden sich das Atelier von Raphael Gindt und ein Büro. Straßenkunst gehört eigentlich in den öffentlichen Raum, wo die beiden Künstler auch sehr aktiv sind. Raphael Gindt und Daniel Mac Lloyd haben parallel dazu den Weg zur Leinwand und zur Skulptur gefunden. Basismaterial bleiben aber Lackdosen, gearbeitet wird auch mit Pinsel und Spachtel.

Raphael Gindt malt gerne Porträts, wobei die Emotionen in den Gesichtern eine zentrale Rolle spielen. Daniel Mac Lloyds Werke sind abstrakter. Ihre Kunst kann in zeitgenössische Urban Art eingeordnet werden.

Kulturminister Xavier Bettel begrüßte die Initiative dieser neuen Galerie (Facebook-Seite), welche die Kunst zu den Menschen bringe und die Kulturszene in diesem Wohnviertel und der Stadt enorm bereichern werde. Esch 2022 werde zudem der Kultur in der „Minettemetropole“ einen weiteren Impuls geben. Auch Bürgermeister Georges Mischo lobte den Mut der beiden Künstler, mit ihrer urbanen Kunst und dieser neuen Galerie ungewohnte Wege zu gehen und damit einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Zur Vernissage gab es nicht nur visuelle, sondern auch akustische Kunst. Zu hören waren David Ianni und Jean-Claude Lucius am Klavier, Livemusik von Tohid Tohidi und Soheil Nouri sowie ein DJ-Set mit Gustavo Morales aka Ghost.