Künstlerische Post: Céline Mazzilli designt die zwei letzten Briefmarken des Jahres 2018

Künstlerische Post: Céline Mazzilli designt die zwei letzten Briefmarken des Jahres 2018

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Seit etwas mehr als sechs Jahren arbeitet und lebt die französische Grafikerin Céline Mazzilli in Luxemburg. Seit wenigen Monaten ist sie für die Werbe- und Kommunikationsagentur Binsfeld tätig. An sich nichts Außergewöhnliches, würde die Werbefachfrau nicht durch ihren eigenen Stil aus der Masse hervorstechen und ihre künstlerische Tätigkeit dank einer Weltpremiere bald in aller Welt bekannt werden.

Am 4. Dezember erschien die letzte Briefmarkenausgabe dieses Jahres. Sie ist traditionell dem Thema Weihnachten gewidmet. Wie gewohnt arbeitet PostPhilately, die Abteilung, die für die Briefmarkenausgaben bei der Post zuständig ist, mit Künstlern und Grafikern zusammen. So auch mit Céline Mazzilli. Der jungen Frau wird dabei aber eine besondere Ehre zuteil: Sie darf die zwei letzten Briefmarken des Jahres 2018 designen. Ihre beiden Entwürfe werden auf eine transparente, selbstklebende Folie gedruckt, eine drucktechnische Weltneuheit auf dem Gebiet der Philatelie.

„Selbstklebende Briefmarken gibt es schon lange, und Briefmarken auf transparenter, gummierter Folie gab es auch schon“, so Emile Espen, der Direktor von PostPhilately. Und weiter: „Wir versuchen, unsere Kunden und sämtliche Sammler immer wieder mit Neuheiten zu überraschen.“ Durch die transparente Folie der beiden Briefmarken scheint der Hintergrund des Briefumschlags oder der Karte durch. Mazzillis zwei Miniaturkunstwerke tragen die Namen „Frau Eiskristall“ und „Herr Winterfreude“.

„Ich habe mich in den letzten Jahren viel an den sozialen Medien inspiriert“, erklärt die Künstlerin. „Ich liebe Details und so kam es, dass ich viele Feinheiten in meine Arbeit integriere. Mit den sonnigen Farben möchte ich gute und positive Laune vermitteln.“
Für die beiden Postwertzeichen saß sie etwa 200 Stunden vor dem Rechner. Die Arbeit beginnt mit einer handgemalten Skizze. Dann werden am Computer die Konturen erschaffen. In weiteren Phasen werden alle Elemente eingefärbt, zum Schluss werden die Schatten und Reliefs gesetzt. Alleine die Farbauswahl und Gestaltung dauert manchmal einen ganzen Tag.

Céline Mazzilli entschied sich bei den Motiven für zwei Gesichter, weil sie am liebsten mit Figuren und vor allem der Mimik arbeitet. Weil ihr zwei Prototyp-Marken zur Verfügung standen, entschied sie sich für ein weibliches und ein männliches Wesen. Die Frau, als Königin von Schnee und Eis, vermittelt etwas Magisches. Der Mann, ein eher emotional verschlossenes Wesen, stellt mit den kleinen, typischen Weihnachtsdekorationen ein eher introvertiertes Ambiente des Festes dar.

Die Verantwortlichen von PostPhilately sind im Internet auf Célines Arbeiten aufmerksam geworden und kontaktierten sie spontan. Das Umsetzen des Briefmarkenprojekts war zwar eine gewisse Herausforderung, doch gleichzeitig eine große Ehre. Die Auseinandersetzung mit dem Thema, die Darstellung und die grafische Arbeit am Rechner, um die passenden Größenverhältnisse auszuarbeiten, waren kein Kinderspiel. Nun ist Céline zu Recht stolz auf diesen Auftrag. Immerhin reisen ihre beiden Kunstwerke in einer drucktechnischen Weltpremiere durch die ganze Welt.

L.R./F.A.