Kostenexplosion beim Bau des neuen Stadions: Luxemburg-Stadt will Geld vom Staat zurück

Kostenexplosion beim Bau des neuen Stadions: Luxemburg-Stadt will Geld vom Staat zurück

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Das neue Fußballstadion wird wesentlich teurer als gedacht: Am Montag musste der Gemeinderat der Hauptstadt einen Zusatzkredit von 18 Millionen Euro stimmen, um die Finanzierung des Projektes abzusichern. Die Mehrkosten für das Stadion in Kockelscheuer will sich die Stadt Luxemburg vom Planungsbüro und vom Staat zurückholen. 

Von Marco Goetz

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Kostenvoranschläge, die eingehalten werden, sind selten. Das gilt auch und besonders für Großprojekte wie Sportstadien. Dass das künftige nationale Fußball- und Rugbystadion nun 30 Prozent teurer wird, lässt allerdings aufhorchen. Statt 60 Millionen Euro soll es gut 18 Millionen mehr kosten, nämlich 78. Zur Erinnerung: Im Jahr 2014 war noch von rund 35 Millionen die Rede.

Laurent Mosar, CSV-Finanzschöffe der Stadt Luxemburg, ist sich zudem nicht sicher, ob es jetzt damit getan ist. Besonders der Rasen im Stadion könne noch für Überraschungen, also weitere Kosten sorgen. In der hauptstädtischen Gemeinderatssitzung hieß es am Montag, dass der größte Teil der Mehrkosten auf Fehlern des zuständigen Planungsbüros beruhe. Das renommierte Büro Gerkan Marg und Partner sowie das Luxemburger Büro Beng hätten sich verkalkuliert, was die Finanzen und die Fristen anbelangt. Diese Fehler könnten mit rund zehn Millionen Euro zu Buche schlagen, sagt Mosar. Geld, das man gerne zurück hätte. Deshalb würden die Juristen der Gemeindeverwaltung nun die Möglichkeit einer Schadensersatzforderung prüfen. Sollte das Planungsbüro kein Einsehen zeigen, so Mosar, erwäge man eine Klage vor Gericht.

Das ist symptomatisch

Beim Planungsbüro lässt man sich nicht auf eine Diskussion ein. Den Vorwurf, dass Fehler gemacht wurden oder das Büro auf der ganzen Linie versagt haben soll, wollte Architekt Nico Engel vom Büro Beng in Esch/Alzette gestern nicht kommentieren. Man habe sich mit den deutschen Partnern abgesprochen, jetzt keine Stellungnahme abzugeben: „Das ist Politik, da halten wir uns raus, wir sind Dienstleister!“, sagte Nico Engel.

LSAP-Rat Tom Krieps nannte das, was mit dem Stadion passiert, „symptomatisch“ für Luxemburg. „Zuerst sagen wir, wir bauen klein, damit es nicht zu teuer wird, dann wird es trotzdem teuer, aber es bleibt klein und es ist nicht wirklich gut.“ Krieps kann zu nicht nachvollziehen, warum Essenzielles einfach vergessen oder falsch eingeschätzt werden kann. Ihn erinnere das an Schilda, wo die Bürger ein neues Haus bauen, aber vergessen, Fenster einzusetzen und dann Licht in Säcken einfangen, um es ins Haus zu tragen: „Grotesk!“ Als konkretes Beispiel nannte Krieps in dem Kontext die Klappstühle, die jetzt im Stadion installiert werden sollen. „Hat die UEFA das nicht wirklich vorher gewusst?“, fragte der LSAP-Rat.

Die Kosten von rund acht Millionen Euro, die wegen Versäumnissen oder technischer Anforderungen nun zusätzlich bezahlt werden müssen, erfreuen den hauptstädtischen Gemeinderat nicht. Allerdings werden diese Anpassungen nicht wirklich in Frage gestellt. Der geplante Platz vor dem Stadion, auf dem größere Konzerte veranstaltet werden können, macht Sinn. Ebenso das 5G-Funknetz, das von der Polizei gewünschte spezielle Videoüberwachungssystem und die von der UEFA geforderten Klappstühle. Hier erwarte man, dass der Staat einen Beitrag leiste. Finanziert wird das Stadion zu 70 Prozent vom Staat und zu 30 Prozent von der Gemeinde.

Georges Schranz
16. Juli 2019 - 10.15

Um in Sachen Vergleich Betreff sportliches Verdienst, sowohl der Profi-Radfahrer als auch der “Profi”Fussballer, nur den finanziellen Aspekt anzusprechen: Für den luxemburgischen Radsport gelten, schlicht und ergreifend, andere finanzspezifische Mass-Stäbe! Luxemburg und seine Politik (lies denkmalsetzende Politiker) ist Weltmeister im Umgang und Ausgeben von Steuergeldern, Weltmeister an Überheblichkeit und Grössenwahn! Der luxemburgische Radsport, ist seit ewigen Zeiten “quantité négligeable” wenn es heisst er kostet Geld! Der Bau eines Velodroms kostet Geld (plus, minus 15.000.-Euro!!) und wird demzufolge seit einem Jahrzehnt von einer Warteliste auf die nächste geschoben! Was luxemburgische Radprofis, dato,weltweit auf allerhöchstem Niveau, “erwirtschaftet” haben, ist an Kompetitivität und Produktivität weder zu überbieten, noch zu bezahlen!! "Football FIRST”!! Ever!

Fernand
10. Juli 2019 - 11.49

Also ech hun bis elo jüst eng Stellungnahm vun Politiker zur Kostenexplosioun héieren. Et sollt een vielleicht als éischt waarden wat d'Architekten an Ingenieuren dozou ze soen hun. Et sollt och drop hingewisen gin, dass d'Bauen an denen läschten Méint extrem deier gin as, well ganz einfach ze vill gebaut gëtt an d'Firmaen hier Optragsbicher voll hun. Den Budget fir den Projet as awer zu enger Zeit berechent gin wou d'Praisser nach en bessen mei moderat waren. Och d'ITM huet sämtlech Virschrëften zur Gebäudesicherheit mol erem eng keier weider verschärft, firwat och ëmmer. Elo as och weder d'Stad Lëtzebuerg nach den Staat dofir bekannt sech mat zousätzlechen Fuerderungen während der Bauphase zréck ze haalen. Et kéint een jo mol op den een oder aneren luxus verzichten, wei zum Beispill dei deier Façade. Dass d'Architekten an Ingenieuren sech zréck haalen fir der Stad an dem Staat virwërf ze maachen leit nunmol dorun, dass een sech beim gréissten Optragvergeber am Land net obeléift wëll maachen. Eent kann ech awer garantéieren: dei Bureau'en wärt 0€ fir d'iwwerschreiden vum Budget bezuelen. Wahrscheinlech zurecht!

Jang
10. Juli 2019 - 9.57

Daat dooten ass schons een Skandal, all déi Superjempen do vun Architecten an Ingenieuren sollen zur Verantwortung gezun ginn, daat ass alles vun vir eran mat purer Absicht gemaach, si mussen sech nett esou domm stellen wéi wann si neischt gewosst hätten. Liquidéieren an ni méi esou een Optrag. basta.

Architecte
10. Juli 2019 - 8.20

groupement PGNL : - GMP Architekten GmbH(DE) BENG architectes associés (L) pour la partie architectes,¨ - SBP GmbH(DE) avec TR-ENGINEERING (L) pour la partie génie civil, - ZWP (DE) avec LUXAUTEC (L) pour la partie génie technique - GRANER PETER et associés sàrl (L) pour l’acoustique et les installations techniques de multimédia Et ass jo gewosst d'Architekten sech all Keiers verrechnen bei dem Budget wat öffentlech Gebaier ugeet . Wat awer fir sie net weider schlemm ass well si ginn jo prozentual zu de Käschten bezuelt. Wat also mei deier wat mei Honorairen. Da wàr zenter Joerzengten hei zu letzebuerg keen Problem well genuch Suen do wären. Et wier interessant mol statistiken ze gesinn iwert all öffentleche Chantiers wat de Budget an d'Delaien ugeet. Et wier mol vläit eng Idee d'Architekten /Ingénieuren responsabel ze machen fir all Dépassement non justifiable. Da geif dat vläit mol mei serieux gemach ginn.

Loupe
9. Juli 2019 - 23.26

De Staat an d'Stad beschäftigen dach Ingenieuren déi de Projet sollen kritesch ennert Loupe huele sollen! Ass kengem opgefall? Wor villäicht esou gewollt!

William Blight
9. Juli 2019 - 22.45

Schreiben Sie doch bitte Deutsch, Mann!

Nomi
9. Juli 2019 - 22.27

Daat dauert awer dann laang fir 18Mio ze sammelen wann pro Match, 2000 Zuschauer, all Kei'er 100€ an d'Spuurkeess lee'en !

Nomi
9. Juli 2019 - 22.24

Daat geif ech och gaer wessen !

Hubertus
9. Juli 2019 - 21.25

Jedes Bauernkaff hat sein Fussballfeld. Die Stadt Luxemburg hat schon mehrere. Und dann sollen wir noch ein soches Millionengrab finanzieren. Zahlen soll die FLF !!!!!!!!

Grober J-P.
9. Juli 2019 - 21.22

Die Elbphilharmonie hat letztendlich das 10-fache gekostet als am Anfang geplant. Was sind denn schon 18 Millionen. Alle Gläubigen und Fußballfans werden Sonntags zum Spenden verpflichtet.

Jacques Zeyen
9. Juli 2019 - 20.42

Schon was vom Berliner Flughafen gehört? Oder von der Kölner U-Bahn? Wenn Stadt oder Staat Aufträge verteilen dann reiben sich die Unternehmer die Hände,denn da kommt's auf eine Million mehr oder weniger nicht an. Baatz,Becca,Giorgetti oder wie sie alle heißen,da geht die Post ab.

trotinette josy
9. Juli 2019 - 20.03

Schildbürgerpolitik auf Kosten des Steuerzahlers!

Blondine Louschetter
9. Juli 2019 - 19.59

Wer war wohl verantwortlich bei Staat und Gemeinde, als der Auftrag vergeben wurde?

Muller Guy
9. Juli 2019 - 19.46

Verkalkuléiert! Kann schon mol virkommen. Awer... Oft get sech absichtlech "verkalkuléiert" vir den Optrag als Preis-Genschtegen ze kréien. An duerno get mam Biesem opgeschriwen an dat dann och deck deier verrechent. An dann krit en Täschen richteg voll. Bravo un d'Gemeng déi hannert d'Spill geseit. Wann ech dat hei sou schreiwen wees ech och virwat ech dat sou schreiwen. Ech hun Berufsbedengt johrzengtelang hannert Kulissen gesin.

Aender
9. Juli 2019 - 19.42

Wäre es nicht gerechter die Fussballfans zur Kasse zu beten. Denn kaum mehr als 1,5% der Einwohner von Luxemburg werden wohl ein Fussballspiel anschauen.