Köpfe werden rollen, allerdings nicht heute: Karate-Verband vertagt Neuwahlen

Köpfe werden rollen, allerdings nicht heute: Karate-Verband vertagt Neuwahlen
Serge Schaul (Foto: Alain Rischard)

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Ein Gerichtsverfahren und keine Neuwahlen: Zu einer Zusammenstellung eines neuen Karate-Vorstands kommt es heute nicht. Ungeklärt ist die Zukunft einer Kampfsportart, die sich nun trotz komplett zerstrittener Parteien wieder selbst aufstellen will.

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Anfang April wurde FLAM-Präsident Serge Schaul während der Generalversammlung deutlich: Ein neuer Karate-Vorstand werde am 21. Mai in der Coque gewählt werden. Am Montag allerdings kam es zur ungeplanten Kehrtwende. Zwei Beweggründe haben beim „Comité directeur“ des Verbandes dazu geführt, dass die Wahlen auf ein späteres Datum verlegt werden müssen.

Da wäre einerseits der gute Wille der Betroffenen: Am 9. Mai trafen sich insgesamt jeweils vier Personen der zwei zerstrittenen Gruppierungen. Es handelte sich auf der einen Seite um Vertreter der 14 (von 21) Klubs, die sich bereits im Januar in einem Brief an die FLAM gewandt hatten, um offizielle Neuwahlen des Karate-Vorstands zu beantragen. Ihnen gegenüber saßen u.a. die Entscheider der großen Vereine aus Strassen und Lintgen – die zurzeit auch im Vorstand sind. Problem ist allerdings, dass wegen der vielen Streitigkeiten und Demissionen noch sieben Mitglieder übrig geblieben sind. Da bringt auch die kooptierte Nummer acht (Nicolas Welsch, Karate Mamer) nichts, da sowohl der „Comité directeur“ der FLAM als auch die Statuten dem von Jean-Claude Roob (KC Strassen) geführten Komitee jegliche Entscheidungen untersagt haben.

Gerichtsverfahren: Niederlage für Strassen

Schlimmer ist dagegen die Tatsache, dass der besagte Verein von Roob den „Comité directeur“ (in dem er übrigens selbst vertreten ist) vor Gericht gezerrt hat. Als Sprachrohr für die aktuellen Vorstandsmitglieder wollte Roob gegen die angekündigten Neuwahlen klagen: Man sei für vier Jahre gewählt und demnach auch im Recht, so lange im Amt zu bleiben. Da das Karate-Komitee nicht hätte klagen können, hat Strassen diesen Schritt gewagt.

Wie das Tageblatt am Montag erfuhr, haben Roob und Co. diesen Kampf verloren. Davon wusste der aktuelle Sportdirektor Jean-Claude Henry allerdings noch nichts, als er die Entscheidung des CD als „inakzeptabel“ bezeichnete. Man sei gleichzeitig auf der Suche nach Ideen, um die Wogen auf eigene Faust zu glätten, erklärte Henry. So sei einer der Vorschläge gewesen, die Anzahl der Vorstandsmitglieder wieder zu erhöhen – dabei war dies ausgerechnet das Erste, was nach dem Ende der Ära Fred Bertinelli (dem man damals diktatorisches Verhalten vorgeworfen hatte) unternommen wurde: die Mitgliederzahl von 15 auf 11 zu reduzieren.

Die Fronten sind verhärtet. Kommt es zur Kampfabstimmung, ist mit einem sehr engen Ergebnis zu rechnen. Es könnte auf nur eine Stimme ankommen – und möglicherweise wäre die Opposition dann wieder zu stark. „Es ist ermüdend …“, meinte FLAM-Präsident Serge Schaul resigniert. „Man kommt sich vor wie auf der Springprozession …“

 

 

Schullerpii
21. Mai 2019 - 14.39

Dieser Krawallverein soll sich auslösen. Bring nichts mehr.