Kochtopf statt Mülltonne

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Die Regierung geht gegen Verschwendung vor.

In einer parlamentarischen Anfrage beschäftigt sich der Abgeordnete Franz Fayot (LSAP) mit der Lebensmittelverschwendung. Anlass dafür geben Berichte über illegal im Wald entsorgtes Brot, die im Juli die Medien und Nutzer der sozialen Netzwerke beschäftigt hatte.

Der Abgeordnete erinnert daran, dass die Regierung in einer Antwort auf eine vorherige Frage von einer Arbeitsgruppe berichtet hatte, die wichtige Akteure vereint und Aktionen plant, um gegen Nahrungsmittelverschwendung vorzugehen. Von Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) und Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) will er wissen, welche Aktionen in die Tat umgesetzt wurden. Außerdem will Fayot in Erfahrung bringen, ob Strafen und eine Anpassung des Gesetzesrahmens helfen könnten und ob die Fortschritte auf diesem Gebiet kontrolliert werden.

Das Umweltministerium habe vor mehr als einem Jahr eine Studie mit dem Namen „Aufkommen, Behandlung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen im Großherzogtum Luxemburg“ veröffentlicht, erinnert der Abgeordnete und will Kenntnis darüber erhalten, ob die Daten, die im Zusammenhang mit dieser Studie erhoben wurden, regelmäßig aktualisiert werden. Eine sehr ausführliche Antwort erhält der Abgeordnete von der Umweltministerin Carole Dieschbourg und vom Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Fernand Etgen.

Task-Force gegen Verschwendung

Eine Task-Force unter der gemeinsamen Regie vom Landwirtschaftsministerium und der Umweltabteilung des Nachhaltigkeitsministeriums bekämpfe die Verschwendung, heißt es darin. Außerdem sei ein neuer „Plan national de gestion des déchets et des ressources“ mit Schwerpunkt Nahrungsmittel kurz vor der Fertigstellung.

Mit dem Wissen, dass die größten Verschwender die Haushalte sind, habe die Regierung im letzten Jahr die Sensibilisierungskampagne „Ensemble contre le gaspillage“ gestartet. Broschüren mit Tipps zur Konservierung von Nahrungsmitteln und zum besseren Verständnis von Mindesthaltbarkeitsdaten seien der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt worden.

In Zusammenarbeit mit der Handelskammer haben die beiden Ministerien sich im vergangenen Jahr mit einer Konferenz an das Gastrogewerbe gewandt, damit Restaurantbetreiber sich austauschen können.

Kampagnen zum Thema Haltbarkeitsdatum

Unter anderem gibt es eine neue Internetseite (www.antigaspi.lu) und es gab zwei Kampagnen in den Medien zum Thema Haltbarkeitsdaten. Auch an den Schulen und Gymnasien wurde gegen die Lebensmittelverschwendung gekämpft. So hatte die Regierung auch dort Broschüren verteilt und Infostände aufgebaut.

Neben den Haushalten seien die Kantinen die größten Verschwender, so die Ministerien. In diesem Sinne gebe es auch ein Projekt der Organisation IMS gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsministerium, um die Verschwendung in Firmenkantinen zu verringern. Die Regierung plant außerdem die Initiative „Clever iessen“ zusammen mit der „SuperDrecksKëscht“.

Essen aus dem Restaurant nach Hause nehmen

Dabei soll ein Pfandsystem für Behälter eingeführt werden, mit denen Restaurantgäste ihre Reste mit nach Hause nehmen können. In der Tat versuche das „Paket Kreislaufwirtschaft“, Bestimmungen einer EU-Direktive umzusetzen, die den Mitgliedstaaten vorschreibt, Lebensmittelabfälle zu verringern und dies zu kontrollieren. Hier müsse man aber abwarten, bis dieser Gesetzestext Ende 2017 in seiner definitiven Fassung vorliegt.

Tatsächlich seien die Resultate der Aktionen stellenweise geprüft worden. Die Initiative in den Schulkantinen etwa habe die Verschwendung um 30% reduziert.

Eine nationale Studie über die Lebensmittelverschwendung werde auch im nächsten Jahr vorgenommen. „Aufkommen, Behandlung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen im Großherzogtum Luxemburg“ habe die Haushalte als größte Verschwender ausgemacht. Um hier eine Veränderung zu messen, wird die Zusammensetzung des Restmülls regelmäßig untersucht. Die letzten Daten stammen aus dem Jahr 2013/2014. Im nächsten Jahr laufen die Vorbereitungen an, um eine neue Sammlung im Jahr 2019 durchzuführen.

Gerard
20. August 2017 - 10.18

muss jo keen dat kaafen an kann jidereen jo den Datum kontrolleieren, an soll een dei Wueren huelen dei hannen drun stinn,well dei fresch Wueren mechtens hannen drun stin.

BillieTH
19. August 2017 - 17.34

bientot on aura une amende si on ne vient pas avec une casserole au resto pour ammener apresnchez soi les restants. hors de question que le restaurant vous donnera cela avec ds une boite transporte en sac de plastic. su tu n'as pas envie de manger cela le lendemain, ca termine ds le conteneur vert et la commune te charge une cotisation. apres les plans economiques quiquenales ds l'union sovietique, bientot des plans mensuels de repas pour les menages luxembourgeoises, à faire valider 2 semaines en avant a la commune...

Fantastico
19. August 2017 - 10.02

Die wenigsten Verbraucher wissen, dass das auf den Lebensmittelverpackungen aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum eben kein Verfalldatum darstellt! Die Lebensmittel sind auch über dieses Datum hinaus durchaus genießbar und müssen nicht gleich weggeworfen werden! Dringend notwendig wäre daggegen die Einführung eines echten Verfalldatums als schlüssige Angabe für den Verbraucher um den Abfall an Lebensmittel zu minimieren!

Yves
18. August 2017 - 20.32

An Amerika gëtt et ee Gesetz wat seet dat keng Entreprise kann gesetzlech verfollegt gin wann se een Don Alimentaire mecht; doriwwer eraus gëtt d'Haltbarkeet vun engem Liewensmëttel net vun engem Datum definéiert, an falsche Stockage kann och firum Verkaf geschéien. Wisou gin mer de Leit dann net Accés drop, an dann kenne si selwer entscheeden op se et verbrauchen oder net? Et geet sou einfach, mee mir (an Législateuren) man eis et sou komplizéiert.

Jeannosch
18. August 2017 - 19.04

@Rosch: Letztes Jahr habe ich in einer Supermarktkette den Verantwortlichen auf längst abgelaufenen Waren hingewiesen (Gänseleberpastete über einen Monat abgelaufen) Einige Tage später lagen dieselben Waren noch immer im Regal.Nun stellen Sie die Geschäftsleute nicht alle als Engel dar, an erster Stelle steht der Profit .

Pierre
18. August 2017 - 18.03

.... do haat mol een eng Foto fun engem Salzdeppchen an den Internet gestallt ... dorop konnt ee liesen "2 Millionen Jahre altes Steinsalz " an drenner ... " Haltbar bis ...." sou 2 Joor .... Europa eben ...

Rosch
18. August 2017 - 12.47

@Lea Clemens. Dir hut zwar nët Onrecht mee waat as do richteg ? Wann "dee Richtegen" eppes mathëllt waat an 2 Deeg ofleeft an dee behaapt, hie wär divunner krank gin, a wie bezillt dann ??? Do gin et nët Affekoten genuch am Land fir dee groussen Zwergenopstand deen do entsteet. D'Beweislascht läit natiirlech nët beim Konsument, mee bei deem deen d'Iessen ausgedeelt hut ! Dee muss beweisen dass alles nach gut war. A wéi soll deen daat maachen ? Wann e Schmarotzer Charcuterie 10 Stonnen an d'Sonn leet an e seet, e wär elo krank ? An dann ?? Wien as dann deen Dommen ??? Ech versti ganz gut, dass Supermarché'en et nët zouloossen, dass "Strummerten" an den Dreckskëschte wullen an séch do gratis zerwéieren ! Oder dass Brout an de Bësch gehäit gët. Raaten sin nët esou kridelech wéi Mënschen an sie hu keng finanziell Interessen.

Lea Clemens
18. August 2017 - 12.09

Genau esou.Wann Kantinen dierften den Rescht vum Iessen un manner bemëttelt Leit ofgin wier dat gudd.Hun daat eng Zait gemach bis den Ministère daat verbueden haat.Mol nët Personal aus der Kantine dierf mat heem huelen.Ennerbriechung vun den Temperaturen.Traureg

Jeannosch
18. August 2017 - 7.27

Vielleicht sollten die Politiker sich die Frage stellen, wer dem Bürger all die Verordnungen über die Haltbarkeit unserer Lebensmittel verschafft hat.Wessen Politik , über Jahre, dem Endverbraucher dieses Verhalten antrainiert hat..Lese ich all die Statements seitens unserer Politik, wird wieder der Endverbraucher als Schuldiger der Verschwendung dargestellt, dass unsere Politiker diese Verordnungen in der Lebensmittelindustrie geschaffen haben , scheint in der Bedeutungslosigkeit unterzugehen.Dass viele Lebensmittelketten eine Unmenge an Waren wegwerfen fällt anscheinend auch nicht ins Gewicht.Den Bürger an den Pranger stellen, ihn der Verschwendung schuldig sprechen, für Verordnungen die er nicht geschaffen hat, finde ich ,ist eine Verarschung der Wählerschaft.