„Knuedler on Ice“: Bald geht der Eiszauber in Luxemburg wieder los

„Knuedler on Ice“: Bald geht der Eiszauber in Luxemburg wieder los

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Die bunten Blätter verabschieden sich langsam, aber sicher von den Bäumen. In den meisten Fußgängerzonen hängen bereits festliche Lichter. Die Weihnachtszeit naht mit großen Schritten. Auch auf dem Knuedler scheint fast alles bereit für Glühwein-Liebhaber und Schlittschuhläufer.

Alexandre Dotrement stellt gerade die Leiter an eine seiner Hütten. Der Eislaufbahn-Besitzer aus Belgien will einen Tannenast am Dachrand anbringen. Gut gelaunt versichert er, er könne seine Arbeit kurz unterbrechen. Das Team rund um die Eislaufbahn und das „Winterdorf“, wie Alexandre es nennt, liege gut in der Zeit.

Mehrere fleißige Weihnachtselfen wuseln herum, um hier und da noch Dekoration anzubringen. Ansonsten sieht die Kulisse des Weihnachtsmakt-Kerns auf der place Guillaume II bereit zum Empfangen der Besucher aus. Nur die Eisschicht auf der Eislaufbahn ist noch etwas dünn. „Das geht aufgrund der milden Temperaturen in diesem Jahr etwas langsamer. Wir brauchen etwa vier Tage, um eine Schicht zwischen zehn und 15 Zentimetern zu erreichen“, erklärt der Besitzer.

INFO

„Knuedler on Ice“ startet, zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt, am 22. November. Die Eislaufbahn bleibt allerdings noch die gesamten Schulferien über bis zum 6. Januar geöffnet. Schlittschuhe kann man vor Ort ausleihen.

Öffnungszeiten:
Sonntag bis Donnerstag:
von 11 bis 21 Uhr.
Freitag und Samstag: von 11 bis 22 Uhr.

Wie denn das Eis bei knapp zehn Grad Außentemperatur überhaupt gefriert? „Unter der Eisschicht befinden sich Rohre, durch die eine chemische Flüssigkeit läuft, die nicht gefriert. Diese ist minus 13 Grad kalt, sodass das darauf geschüttete Wasser zu Eis wird.“ Das passiert Schicht für Schicht.

Regen mache dem Eis nichts aus, nur Wind sei schlecht. „Wenn zu warme Windböen über das Eis wehen, schmilzt dieses wieder“, sagt Alexandre. Er ist allerdings optimistisch, dass das Wetter nicht zum Problem werden wird.

Es ist bereits das fünfte Jahr, in dem er seine Eislaufbahn auf dem Knuedler aufbaut – und das mit großem Erfolg. Das Projekt erfreut sich derartiger Beliebtheit, dass die Bahn seit 2013 von 300 Quadratmetern auf 800 gewachsen ist. Inzwischen arbeiten während des Weihnachtsmarkts 15 Leute für „Knuedler on Ice“.

Alexandre Dotrement wuchs in einer Schaustellerfamilie auf, genauso seine Frau, die die Schlittschuhbahn mit ihm zusammen betreibt. Alexandres Eltern hatten größere Fahrgeschäfte, er selbst besaß lange Zeit einen Luna Park mit Greifautomaten und Münzschiebern. Danach vermietete er alte Fahrgeschäfte, zum Beispiel für Firmenfeiern. Als in Court-Saint-Etienne, einer kleinen Gemeinde in Belgien, der Betreiber der Eislaufbahn diese aufgeben wollte, übernahm Alexandre sie zusammen mit seinem Cousin.

„Der vorherige Besitzer hat Eis-Discos organisiert und hatte immer größere Schwierigkeiten mit Jugendlichen, die sich nicht benommen haben. Als wir die Bahn übernahmen, änderten wir das gesamte Konzept und konzentrierten uns vor allem auf Familien. Das kam sofort richtig gut an.“ So gut, dass er und sein Cousin nun getrennt zwei Eislaufbahnen betreiben. Das sprach sich herum – bis nach Luxemburg.

Zweistöckige Weihnachtshütte

In diesem Jahr war Alexandre auch zum ersten Mal selbst auf der „Schueberfouer“ vertreten. Mit der zweistöckigen Holzhütte „King Kong“, auf deren Dach ein großer Gorilla thronte. Genau diese Hütte ist auch die Neuheit auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Festlich umdekoriert ist sie kaum wiederzuerkennen. Wo noch vor drei Monaten King Kong saß, prunkt nun ein neun Meter hoher, leuchtender Schriftzug in Form eines Weihnachtsbaumes: „Love XMas“ ist darauf zu lesen. „Der hat 25.000 Euro gekostet!“, verrät Alexandre, „dann können Sie sich ein Bild davon machen, wie viel Geld hier drin steckt.“

Nicht nur viel Geld, auch eine ganze Menge Arbeit. „Um das ganze Winterdorf zusammen mit der Eislaufbahn aufzubauen, braucht es mindestens 20 Lastwagentransporte. Alleine für die Bahn sind drei nötig – und dann kommt ja noch die ganze Dekoration hinzu.“