Klage: ALJP stellt sich hinter Saint-Paul

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Im Fall Gérard Lopez gegen das Luxemburger Wort hat der luxemburgische Journalistenverband ALJP („Association luxembourgeoise des journalistes professionnels“) nun Stellung bezogen. Die Tageszeitung hatte einen größeren Bericht über die Verbindungen zwischen dem saudi-arabischen Geschäftsmann Tarek Obaid und Lopez geschrieben. Obaid wollte laut der Zeitung in das Formel-1-Team Renault, das Lopez damals leitete, einsteigen. Im Laufe der Verhandlungen haben sich die beiden Geschäftsmänner, so der Artikel, angefreundet.

Gegen Obaid wurde wenig später ermittelt, weil er unter Verdacht stand, in den 1MDB-Skandal verwickelt zu sein. Es handelt sich dabei um einen malaysischen Staatsfonds, über den öffentliche Gelder veruntreut wurden. Nach dem Bericht hat Gérard Lopez eine Klage wegen Verleumdung eingereicht. Sie richtet sich gegen Pierre Sorlut, den Verfasser des Artikels, Jean-Lou Siweck, damaliger Chefredakteur des Luxemburger Wort, Paul Peckels, Verleger des Luxemburger Wort, und gegen das Medienhaus Saint-Paul Luxembourg selbst.

„Einschüchterungsversuch“

Nun hat sich die ALJP eingeschaltet und die Klage aufs Schärfste kritisiert. Für den Verband sei die Klage ein Versuch des Geschäftsmannes, „die Luxemburger Presse mundtot zu machen“. Lopez sei eine Person des öffentlichen Lebens und es bestehe somit auch ein öffentliches Informationsinteresse an seiner Person. „Die ALJP kann in der Klagebegründung von Gérard Lopez nicht erkennen, dass es hierbei einzig und allein um die Wiederherstellung seines Rufes geht“, so der Verband weiter.

Vielmehr handele es sich bei der Klage um einen Versuch, Journalisten abzuschrecken. „In Luxemburg können und sollen Medien auch weiterhin frei berichten“, meint der Verband. Einschüchterung und Einflussnahme dürften nicht toleriert werden. Das Verlagshaus Saint-Paul Luxemburg hat in einer Mitteilung nach Einreichen der Klage bekräftigt, dass es hinter dem Artikel und dessen „journalistischen Qualität“ stehe. Der Artikel sei aus einer seriösen und tiefgehenden Recherche heraus entstanden. „Unsere Anwälte werden sich der Sache annehmen“, so der Verleger.

Jos Hansen
21. November 2017 - 8.23

Léif Press, ass et net d'Recht vu jiddwer Birger seng Rechter viru Gericht ze verteidegen ? Daat Recht ass e feste Bestanddéel vun enger Demokratie. Daat Recht muss een och dem Här Lopez zougestoen, egaal waat ee vun him denkt. Et ass traureg an virun allem bedenklech datt eng national Journalistenassociatioun daat ignoréiert. Mee vläit wëssen di Responsabel vun der ALJP et einfach och net besser!!! Dofir stellt sech nées d'Fro no enger adequater Formatioun vun der Press. Journalist kann zu Lëtzebuerg jiddwereen ginn ouni dofir mussen iwwer en Examen di einfachste Grondkenntnisser vun eisem Rechtssystem of ze léen. mbG JH

J.C. KEMP
20. November 2017 - 16.32

Müsste der Verband sich nicht eher VOR den stellen, den er in Schutz nehmen möchte? Ausser der Angriff kommt von hinten.