Kein Fipronil in luxemburgischen Eiern

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Landwirtschaftsminister Fernand Etgen hat in einer parlamentarischen Antwort erklärt, wie gefährlich der Verzehr von Fipronil-verseuchten Eiern tatsächlich ist. „Der EU-Grenzwert für Fipronil in Eiern liegt bei 1,2 Milligramm pro Kilo Ei“, erklärte der DP-Politiker. Daraus folge, dass Kinder im Alter von einem bis drei Jahren nur ein verseuchtes Ei pro Tag gefahrlos essen können – bei Erwachsenen können es je nach Körpergewicht bis zu zehn Eier sein.

Da das Landwirtschaftsministerium davon ausgeht, dass jedes Kind maximal zwei Eier pro Tag verzehrt, habe Luxemburg den Grenzwert auf 0,06 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Ei gesenkt. Dadurch sollen Kinder mit einem Körpergewicht von weniger als 15 Kilogramm geschützt werden. „Aus diesem Grund kann gesagt werden, dass der Fipronil-Betrug einen unbedeutenden Effekt auf die öffentliche Gesundheit hat“, schrieb Minister Etgen.

Besser nur Eier aus Luxemburg

Auch wenn das Risiko von negativen Auswirkungen auf die Gesundheit klein erscheine, „kann nicht es nicht ausgeschlossen werden, insbesondere wenn die empfohlenen Mengen überschritten werden“. Angesichts von Untersuchungen und Analysen der Luxemburger Behörden „ist es ratsam, Eier mit Luxemburger Herkunft zu konsumieren“, da hier keine Fipronil-Funde gemacht wurden.

Die Behörden haben 25 Unternehmen in Luxemburg identifiziert, die in der Nahrungsmittelproduktion Eier verarbeiten. Insgesamt wurden 18 Proben bei Risiko-Produkten genommen, in keiner wurden jedoch Spuren von Fipronil gefunden. Die Regierung weist darauf hin, dass Fipronil auch in Hühnerfleisch stecken könnte. Das Risiko für die Öffentlichkeit könne wegen der extrem geringen Mengen jedoch nahezu ausgeschlossen werden.

Frühwarnsystem mit Fehlern

Was das europäische Lebensmittel-Frühwarnsystem RASFF angeht, äußerte Etgen Kritik: Die Geschwindigkeit des Systems hängt davon ab, wie schnell die Mitglieder Daten eingeben. Zudem gäbe es einige Hierarchie-Ebenen, die es verlangsamten. Zu guter Letzt müsste die Kommission in einigen Fällen die Meldungen von der jeweiligen Landessprache in Englisch übersetzen.

Informationen, die vom Hersteller direkt an die Kunden verteilt würden, seien oft schneller. Zudem habe die EU-Kommission seit Kurzem zwei weitere Kommunikationssysteme für die nationalen Behörden in Sachen Lebensmittelsicherheit vorgestellt – und es „ist nicht immer klar, wann welches System genutzt werden soll“.