Kein Boss ist auch keine Lösung: In Luxemburg sind Selbstständige ziemlich unzufrieden

Kein Boss ist auch keine Lösung: In Luxemburg sind Selbstständige ziemlich unzufrieden

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Luxemburgs Selbstständige gehören zu den unzufriedensten in der ganzen Europäischen Union, wie eine Umfrage von Eurostat belegt.

Sich selbstständig machen kann eine Möglichkeit sein, der Arbeitslosigkeit oder einem ungeliebten Job zu entfliehen. Aber ist das auch eine gute? Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat lassen etwas anderes vermuten. Lediglich jeder dritte Selbstständige sagt von sich, er sei mit seiner derzeitigen Arbeit sehr zufrieden. Damit liegt Luxemburg weit unter dem europäischen Durchschnitt von 48 Prozent.

Schwedische Unternehmer zufrieden

Ganz anders sieht die Situation in Schweden, Malta und Dänemark aus. In diesen Ländern sind über 80 Prozent der Selbstständigen mit ihrer Jobsituation sehr zufrieden. Der Luxemburger Staat versucht die Selbstständigkeit zu fördern – zum Beispiel mit der Aktion „Fit4Entrepreneurship“. Dabei handelt es sich um eine strategische Zusammenarbeit zwischen ADEM, Handelskammer und Handwerkerkammer. Unterstützt wird sie vom Europäischen Sozialfonds und dem Arbeitsministerium. Die Idee dahinter: Menschen auf diesem Wege aus der Arbeitslosigkeit zu verhelfen. Im Idealfall – wenn alles gut geht – werden diese neuen Unternehmer später in der Lage sein, selbst Arbeitssuchende in Lohn und Brot zu nehmen. Aus dieser Initiative sind in den letzten Jahren einige Unternehmen entstanden – Friseursalons, Tante-Emma-Läden, Umzugsunternehmen …

2017 wurde, mit dem Ziel, Unternehmensgründungen und Selbstständigkeit zu vereinfachen, in Luxemburg die „s.à r.l. simplifiée“ geschaffen. Die neue Gesellschaftsform ist natürlichen Personen vorbehalten. Dafür ist sie von einer ganzen Reihe von Auflagen befreit. So beträgt das geforderte Mindestkapital nur 1 Euro (anstatt 12.000 Euro bei einer klassischen s.à r.l.), und die Gründung muss nicht durch einen Notar erfolgen. Ziel dieser Maßnahme war es u.a., das Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Innovation in Luxemburg anzukurbeln.

In Luxemburg sind erstaunlich viele Menschen selbstständig. Fast jeder zehnte Einwohner (9,2%) im erwerbsfähigen Alter ist es laut „Global Entrepreneurship Monitor“ (GEM). Ältere Zahlen gehen sogar von über 10 Prozent aus. Immigranten spielen dabei eine wichtige Rolle: Vor allem Einwanderer der ersten Generation sind bereit, eine eigene Firma zu gründen oder haben dies bereits getan. Besonders junge Einwanderer sind viel öfter als alteingesessene bereit, in die Selbstständigkeit zu gehen. Bei ihren Kindern, also der zweiten Generation, sinkt die Motivation, eine eigene Firma zu gründen, auf das Niveau der alteingesessenen Bevölkerung. Eine gängige Theorie besagt, dass Menschen, die ihr Heimatland verlassen, um nach Luxemburg zu kommen, besonders risikofreudig sind.

Im Klartext: Wer den Stress auf sich nimmt, in ein anderes Land zu ziehen, der schreckt auch nicht vor den Widrigkeiten zurück, die eine Firmengründung mit sich bringen kann.

Auch das GEM hat sich mit der Zufriedenheit der Selbstständigen beschäftigt. Hier allerdings wurde die Frage anders gestellt: Die Befragten sollten sagen, ob sie der Aussage „Ich bin mit meinem Leben zufrieden“ zustimmen. Über alle Kategorien hinweg stimmten rund 75 Prozent der Teilnehmer dieser Behauptung zu. Allerdings wird auch hier ersichtlich, dass Selbstständige oder Menschen, die sich selbstständig machen wollen, weniger zufrieden sind.

Die Zahlen lassen jedoch keinen Schluss darüber zu, ob die Selbstständigkeit unzufrieden macht oder ob unzufriedene Menschen öfters dazu neigen, es mit der Selbstständigkeit zu versuchen – oder eine Mischung aus beidem.

 

Jang
19. Dezember 2018 - 13.59

Wann den Luxusbürger nëmmen esou Patroën kennt, dann geseit hien nëtt ganz weit, do ginn ëtt och nach aner Bonzen an der Branche déi sowiesou neischt fouttéieren an sech ower eng gëlle Nues verdingen.

Pierre Wollscheid
19. Dezember 2018 - 10.40

Och ein Medeziner als Patron kann eng sarl hun an ech well nett wessen vivill Mediziner schon Mescht gebaut hun ouni dovir rischt ze stoen. Du kanns mir jo erklären wirwatt all guden Lezebuerger dohem gesott kritt gei bei de Statt schaffen dann husste ausgesuergt, komesch dat an der Privat Wirtschaft nach just Auslänner schaffen. an dann Emmer dat gelabbers die béis Patroen. Also eng hun mein ganz léifen bei engem Privat Patron geschafft an ech kann nemmen soen hatt nie e Problem domatt

Obèsix
18. Dezember 2018 - 22.16

Léiwen Pierre, den Risiko däerf net beim Verbraucher leien. An eng sàrl ass déi eenzeg mir bekannten Form vun Beruff,wou een keng Verantwortung (responsabilité) muss iwwerhuelen. All Bréifdréier oder Chirurg muss riicht stoen wann en Mëscht gebaut huet.

Luxusbürger
18. Dezember 2018 - 20.43

Ech kennen nemmen granzeg an onzefriden Patroen, souguer wann se eng Residenz op der Riviera hun an eng Sammlung der rouder Autoen aus Italien. Emmer amgang ze granzen an onzefriden.

Chrigeline55
18. Dezember 2018 - 19.52

Richteg!!!!!!et ass neierens esou kompliziert wei zu Letzebuerg fir eng Firma ze hun,vill zevill Oplagen a Steieren,an Personalkaeschten kennen enger klengen Firma d Geneck briechen.Do helleft all Idealismus a gudde Wellen naischt . An d Gewerkschaften verstinn dat scho guernet!ouni Patron keng Aarbecht,ma dee muss och iessen.

C Schneider
18. Dezember 2018 - 15.28

Ergo léiwer als Bank vum Staat fir e puer 100mio musse gerett gin, eng Cargoline mat 50% Defizit un de Katar verschierbelen (70 mio) oder oder op der Bourse e puer 100 mio a Loft opléisen. Too big to fail, an Haaptsaach keng sàrl!

Jang
18. Dezember 2018 - 14.54

Seriös kleng an mëttelständeg Entreprisen déi hunn ëtt ganz schwéier,Personal,Onkäschten,Steieren etc. Bis ëlo huet all daat Gelaabers vun allen Federatiounen an all aaner Chambres egal wéi se heeschen guer neischt bruecht. Deen klenge Schaffert muss sech selwer virun struewelen.

Pierre Wollscheid
18. Dezember 2018 - 13.44

Salut Obèsix Ech weis jo net watt dir Schaff awer ass jo einfach gitt ären eigenen Patron wenn der mengt dir gifft domatt mei Suen verdingen matt engem Risiko Muar eben nescht mei ze hun. Keng Suen an keng Arbescht

Obèsix
18. Dezember 2018 - 10.45

sàrl - oder ,die legale Methode den Konsumenten straffrei zu bescheissen. Somit der einzige "Job" wo Missbrauch oder Kriminalität sich frei entfalten können ohne Strafe zu befürchten und wo man eben keine Verantwortung hat. Also" ssr "- (société sans responsabilité). Man geht Bankrott und macht unter anderem Namen weiter.