Kayl dreht den Geldhahn auf und investiert vor allem in Bildung

Kayl dreht den Geldhahn auf und investiert vor allem in Bildung

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein schrumpfender Schuldenberg und Rekordinvestitionen – der Gemeinde Kayl ging es in der Vergangenheit schon mal weniger gut. Schwerpunkt der Investitionsausgaben sind Kinderbetreuung und Schulen.

Es gab schon schlimmere Augenblicke im Leben eines Kayler Bürgermeisters. Am Freitag bei der Vorstellung der Haushaltsvorlage 2019 konnte sich John Lorent (LSAP) quasi entspannt zurücklehnen. Anlass dazu lieferten zwei Kurven, die auf die Leinwand im Sitzungssaal projiziert wurden. Da war zuerst jene der außerordentlichen Ausgaben. Mit 14,1 Millionen Euro werden sie einen für die Gemeinde historischen Rekord erzielen. Zum Vergleich: 2013 investierte die Kommune nicht mal 4 Millionen Euro. In die andere Richtung wies am Freitag die Verschuldungskurve. Sie fällt im kommenden Jahr auf knapp 10 Millionen Euro zurück. Im Vergleichsjahr 2013 waren es noch 16 Millionen Euro.

Schwerpunkt der Investitionen bildet mit 45 Prozent im kommenden Jahr der Bereich Kinderbetreuung und Schulen. So verschlingt allein die Fertigstellung der Faubourg-Schule 4,4 Millionen Euro (globaler Kostenpunkt 14 Millionen Euro). Für die Fertigstellung der „Al Meederchersschoul“ in Kayl müssen 600.000 Euro nachgereicht werden. Nicht in diesen außerordentlichen Ausgaben enthalten sind jene für die Anschaffung von Informatikmaterial für die Schulklassen. Diese Kosten bezifferte Schöffin Viviane Petry („déi gréng“) auf 125.000 Euro.

32 neue Projekte

Ein weiteres Projekt, das kräftig zu Buche schlagen wird, ist mit einer Million Euro das Kulturzentrum „Schungfabrik“ in Tetingen. Eine halbe Million Euro ist für das Vorhaben Museum und Galerie „Schungfabrik“ vorgesehen, mit dessen Realisierung im Herbst begonnen wird. Anderthalb Millionen Euro will der rotgrüne Schöffenrat für den Erwerb von Bauland vorsehen. Man wolle sich bietenden Gelegenheiten zum Kauf von Parzellen bzw. das kommunale Vorkaufsrecht auf Grundstücke nutzen. Die Budgetvorlage sehe insgesamt 32 neue Projekte vor, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen, so Lorent.

Finanziert wird das Investitionspaket aus eigener Kraft. 2019 ist keine Neuverschuldung vorgesehen. Auch die Kayl zustehenden 881.000 Euro aus dem „Pacte logement“, Mittel für Infrastrukturarbeiten bei Wohnungsbauprojekten, bleiben unangetastet.

Mehr ausgeben für Rettungsdienste

Gepusht wurde die exzellente Finanzsituation durch ein sattes Plus aus dem Kommunalfonds, jenem staatlichen Topf, aus dem die Gemeinden einen Großteil ihrer Einnahmen beziehen. Die Reform der Gemeindefinanzen und die gute Wirtschaftskonjunktur führten dazu, dass Kayl im kommenden Jahr im Vergleich zu 2017 rund 15,1 Prozent mehr bekommen wird. Dieser positiven Nachricht stehen jedoch Ausgaben für zusätzliche Aufgaben gegenüber, die den Gemeinden auferlegt werden, fügte Bürgermeister Lorent einschränkend hinzu. So gingen die staatlichen Zuschüsse für Kinderbetreuung zurück. Höher ausfallen werden die Ausgaben für die mit dem CGDIS rundum neu organisierten Rettungsdienste.

Ob die CSV- und DP-Opposition die positive Stimmung des Schöffenrats teilt, wird sie am kommenden Montag anlässlich der Budgetdebatten darlegen.


Zusatzkosten

Die Instandsetzung und der Umbau der „Al Meederchersschoul“ in Kayl wird teuerer als die geplanten 2 Millionen Euro. Für etliche Verstimmung bei der DP- und CSV-Opposition sorgte der am Freitag vom Schöffenrat vorgelegte zusätzliche Kostenvoranschlag in Höhe von 600.000 Euro.

„Falsche Planung“, „eine einzige Katastrophe“, so einige der Vorwürfe. Die Zusatzausgaben erklärten Bürgermeister John Lorent und Schöffin Viviane Petry mit unvorhergesehenen Ausgaben sowie neuen Zweckbestimmungen von Räumlichkeiten. So werden zwei Klassenzimmer im zweiten Stock der Schule zu einem Mehrzweckraum vereint. Gebaut werden musste zudem eine weitere Sicherheitstreppe.


Billiges Wohnen

Mit dem „Fonds du logement“ hat die Gemeinde einen Erbpachtvertrag auf 99 Jahre für ein knapp 59 Ar großes Gelände namens „Scheuerbuschweg“ in Kayl unterschrieben. 22 Häuser sollen bis 2021 errichtet werden. Bauherr ist der Fonds. Ein Drittel der Häuser wird an Privathaushalte verkauft. Den Vorzug haben die Einwohner aus der Gemeinde. Keinerlei Vorrechte wird es hingegen bei den zu errichtenden Mietwohnungen geben.


Mietvertrag gekündigt

Die Gemeinde hat zum 30. Juni 2019 den Mietvertrag mit Starköchin Léa Linster für das Pavillon im Park Ouerbett in Kayl gekündigt. Der Vertrag mit dem alten oder neuen Mieter soll angepasst werden, hieß es am Freitag.

Jacques Zeyen
8. Dezember 2018 - 20.35

RESPEKT. ...muss man sich verdienen. (Aristoteles) Investition in Bildung. Das liest man gerne. In Esch investiert man in Plastikirgendwas um das Design der Stadt zu fördern. Da kann man der Gemeinde Kayl doch nur gratulieren. Bildung ist der Horror der Religion und des Despotismus'. Wenn Kinder unangenhme Fragen stellen so ist das ein Zeichen von Grundbildung.So sollte es sein damit das Volk nicht verblödet.