Kataloniens Separatistenführer wegen Aufruhrs schuldig gesprochen

Kataloniens Separatistenführer wegen Aufruhrs schuldig gesprochen

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Mehr als zwei Jahre ist das verbotene Referendum über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien nun her. Das Thema erhitzt immer noch die Gemüter. Drohen nach den Haftstrafen für führende Separatisten nun wieder massive Proteste?

Im historischen Prozess gegen die katalanischen Separatistenführer hat das Oberste Gericht in Madrid neun der Angeklagten am Montag des Aufruhrs für schuldig gesprochen. Von einer Verurteilung wegen des von der Staatsanwaltschaft eingebrachten Vorwurfs der Rebellion, der mit Gefängnisstrafen von bis zu 25 Jahren geahndet wird, sahen die Richter ab.

Die Angeklagten wurden zu langjährigen Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Zudem seien einige von ihnen der Veruntreuung öffentlicher Gelder schuldig, hieß es. Drei weitere angeklagte Ex-Politiker wurden des Ungehorsams schuldig gesprochen.

Bei dem Verfahren ging es um die Rolle der Separatistenführer bei dem verbotenen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 und einem daraus resultierenden Unabhängigkeitsbeschluss der Regionalregierung in Barcelona. Hauptangeklagter war der frühere stellvertretende Regionalpräsident Oriol Junqueras. Der Großteil der Angeklagten sitzt bereits seit zwei Jahren in Untersuchungshaft.

Der Prozess war Mitte Juni nach vier Monaten mit den Schlussplädoyers der Angeklagten zu Ende gegangen. Diese riefen dabei fast ausnahmslos dazu auf, den Dialog zu suchen und eine politische Lösung für den Konflikt in der Region im Nordosten des Landes zu finden.

Insgesamt wurden in dem Mammutprozess fast 600 Zeugen vernommen, darunter der konservative frühere Ministerpräsident Mariano Rajoy, in dessen Amtszeit das Referendum fiel. Im Herbst 2017 hatte Rajoy die Regionalregierung abgesetzt und Katalonien monatelang unter Zwangsverwaltung gestellt. Der damalige Regionalchef Carles Puigdemont und andere Politiker flohen nach Belgien, um einer Festnahme zu entgehen.

In Katalonien werden nun heftige Proteste von Unabhängigkeitsbefürwortern befürchtet. Diese hatten der Justiz vorgeworfen, ein Exempel statuieren zu wollen, und betrachten die Verurteilten als „politische Gefangene“. Auch Puigdemonts Nachfolger Quim Torra gibt sich kämpferisch und hat zu einer „massiven Mobilisierung“ aufgerufen. Am Flughafen von Barcelona sowie in den Bahnhöfen und Häfen der Region wurde die Zahl der Sicherheitskräfte schon im Vorfeld des Urteils massiv erhöht.

Joan
14. Oktober 2019 - 21.19

Viele Kommentare zu dem Urteil des spanischen Obersten Gerichts werden von Bots, siehe Cambridge Analytica, verschickt. Die Strategie der Strippenzieher der Unabhängigkeitsbefürworter besteht seit langem darin, zu versuchen, den Konflikt zu internationalisieren und die spanische Demokratie zu verunglimpfen (was schlecht ist für Spanien ist schlecht für Europa, also gut für andere…). Für all die, die glauben mit ein paar Teilinformationen, das Urteil des obersten spanischen Gerichts kommentieren und kritisieren zu können, rate ich die vorherige Lektüre des kompletten über 500 Seiten starken Urteils an. Links dazu findet man bei allen spanischen online Zeitungen, z. Bsp. El País.

susubito
14. Oktober 2019 - 19.37

La peine de Rebelion était peutêtre excesive, mais on ne pouvait pas rester bras croisés face à une secesion. N'importe quel autre pays aurait fait de même. Justice has been done.

BillieTH
14. Oktober 2019 - 12.47

La cour suprème qui joigne les politiciens madrilènes ds leur combat contre la population catalane. des démocratiquement élus qui deviennent prisoniers politiques. ils sont où cette fois vos discours concernant les valeurs européenes, Mr Asselborn ? Ou c'est moins important qd un gouvernement d'un pays de l'Europe du ouest lutte contre sa propre population ?