Juncker zu Orban: „Solidarität ist eine Zweibahnstraße“

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban an die Regeln der Solidarität zwischen EU-Mitgliedern erinnert. Orban, der die Aufnahme von Flüchtlingen vehement ablehnt, hatte die EU zuvor aufgefordert, die Hälfte der Kosten in Höhe von 440 Millionen Euro für einen Grenzzaun zu übernehmen. Juncker betonte, er begrüße, dass Ungarn „Solidarität als wichtiges Prinzip der Europäischen Union“ anerkenne.

„Solidarität ist eine Zweibahnstraße. Es gibt Zeiten, in denen Mitgliedstaaten erwarten können, Solidarität zu erfahren. Und es gibt Zeiten, in denen sie im Gegenzug bereit sein sollten, einen Beitrag zu leisten“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwoch) aus einem Schreiben Junckers an Orban. „Solidarität ist kein Gericht auf einer Speisekarte, das man bei Grenzkontrollen auswählt, aber ablehnt, wenn es um die Verteilung von Flüchtlingen geht“, zitierte die „Bild“-Zeitung (Mittwoch) aus demselben Schreiben.

Juncker erinnerte an einen Vorschlag der EU-Kommission zur Umverteilung von Flüchtlingen im Jahr 2015, der neben Italien und Griechenland auch Ungarn hätte entlasten sollen. Ungarn habe „indes entschieden, dieses Angebot konkreter Solidarität abzulehnen“. Es habe so darauf verzichtet, von der Verteilung von bis zu 54 000 Menschen zu profitieren. Gegen den Verteilmechanismus hat Ungarn zusammen mit der Slowakei vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt. Das Urteil fällt an diesem Mittwoch.

Jos. Reinard
6. September 2017 - 12.25

Trauriges Thema. Im Bild zwei gut gelaunte Präsidenten, die haben sich da wohl ein Witz erzählt. Solidarität ist eine Zweibahnstrasse - die Solidarität ist kein Gericht auf einer Speisekarte - Solidarität als wichtigstes Prinzip der Europäischen Union - Vorschlag der EU zur Umverteilung - Von der Verteilung zu profitieren usw. Alles leere Worthülsen. Und die Flüchtlinge wollen eh alle nach Deutschland nicht nach Ungarn.