Im Süden von Luxemburg bereitet das Industriegebiet „Monkeler“ Sorgen

Im Süden von Luxemburg bereitet das Industriegebiet „Monkeler“ Sorgen

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„Es ist eine wirkliche Problemzone!“: Der Schifflinger Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV, Foto) will, dass sich im Industriegebiet „Um Monkeler“ endlich etwas tut.  Es liegt zu einem geringen Teil auf Escher, zum größten jedoch auf Schifflinger Gemeindegebiet.

In den Luxemburger Boomjahren sei es entstanden und einfach wild wachsen gelassen worden. Ohne eine Kommodo-Prozedur für die Industriezone selbst, ohne PAP („Plan d’aménagement particulier“). „Das war seinerzeit eben so“, sagt der Schifflinger Bürgermeister. Zudem sei es so, dass zwar einzelnen Betrieben bei ihrer Niederlassung Maßnahmen und Auflagen – wie etwa das Betreiben einer Reifenreinigungsanlage für ihre Laster – diktiert wurden, anderen aber nicht. Dasselbe gilt für das „concassage“, also das Zerkleinern von Gestein. „Hier ist es so, dass den einen Fimen auferlegt wurde, dass sie das nur in einer geschlossenen Halle dürfen, und anderen wiederum nicht. So was darf doch nicht sein“, entrüstet sich Paul Weimerskirch.

Es gibt nur eine einzige Zufahrt zu der Industriezone, die zum größten Teil auf Schifflinger Gebiet liegt. Und diese Straße, die rue Romain Fandel, ist in einem teils desolaten Zustand. Über sie rollen Tag für Tag hunderte von Lastwagen.

Abgesehen davon, dass sich hier hauptsächlich Betriebe niedergelassen haben, die der Schwerindustrie zuzurechnen sind und viel Staub und Schmutz machen, hat die Zone noch ein weiteres Problem: Es gibt nur eine einzige Zufahrtsstraße. Für die Zone „Um Monkeler“, aber auch für die Kompostierungsanlage „Minett-Kompost“. Eine mehr als unglückliche Situation.

Richtig ins Bewusstsein der Bevölkerung rückte die Industriezone „Um Monkeler“ vor rund fünf Jahren, als sich die Asphalt-Firma „LT Enrobage S.A.“ hier niederlassen wollte. Es gab seinerzeit massive Proteste der Schifflinger, aber auch der Escher Einwohner. Nichtsdestotrotz sollte es schließlich dazu kommen, dass die Gesellschaft doch ihre Produktionsstätte hier einrichten durfte. „Nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch in der Politik wuchs damals das Bewusstsein für die Problematik, die die Industriezone darstellt“, erklärt Weimerskirch.

Als es dann auch noch zu dem Erdrutsch auf der Bauschuttdeponie in Monnerich kam – auch der Zugang zu dieser erfolgt über dir rue Romain Fandel, die einzige Straße, die in die Industriezone führt –, sei jedermann bewusst geworden, dass allein schon das Straßennetz hier stark verbesserungswürdig sei. Zusätzlich zu dem Missstand in Sachen Zugänglichkeit komme, so der Schifflinger Bürgermeister, die Umweltproblematik.

„Unsere Gemeinde, sowie Esch und Monnerich, sind in einer ‚Flusspartnerschaft‘ zusammengeschlossen, was die Alzette angeht. Bereits 2013 haben wir über die Gesellschaft BioMonitor eine Bestandsaufnahme durchführen lassen, aus der hervorging, dass die Industriezone ‚Um Monkeler‘ für eine Reihe von Umweltbelastungen verantwortlich ist.“

Erst vor kurzem kam es zu einem erneuten Zwischenfall mit bösen Folgen für die Umwelt: Vermutlich wegen eines defekten Ölabscheiders bei der Firma Sopinor gelangte Öl in die Alzette. Die Umweltverwaltung wurde alarmiert.

Allerlei Dreck gelange aus der Industriezone zunächst in den Kiemelbach und von da aus in die Alzette. „Irgendwie scheint es in der Industriezone Probleme zu geben, was die Trennung von Regen- und Abwasser angeht. Erst vor zwei Monaten wurde die Umweltverwaltung alarmiert, weil Öl in die Alzette gelangt war.“ Ursache war vermutlich ein defekter Ölabscheider bei der Firma Sopinor. „Wir wollen nicht permanent mit dem Finger auf einzelne Betriebe zeigen, wir sitzen alle in einem Boot und müssen Verantwortung übernehmen“, so Weimerskirch. Seine Kommune habe sich vorgenommen, gemeinsam mit der Escher Gemeinde – wobei jedoch der Großteil auf Schifflingen entfalle – in den nächsten Haushaltsvorlagen Finanzmittel bereitzustellen, um unter anderem das Kanalnetz in der Industriezone zu erneuern und möglicherweise auch ein Schmutzwasser-Auffangbecken zu errichten. „Das kostet uns, also den Steuerzahler, Geld. In diesem Sinne wollen wir den Betrieben, die hier ansässig sind, mit auf den Weg geben, dass auch sie alles Nötige daran setzen müssen, dass der Impakt auf die Umwelt so gering wie möglich ist.“ Im Herbst soll auch eine diesbezügliche Versammlung zwischen Betrieben, Gemeinden und Umweltverwaltung stattfinden. Und fürs kommende Haushaltsjahr möchte Schifflingen bereits ein Budget vorsehen, um erste, konkrete Schritte unternehmen zu können.

Was die unglückliche Situation angeht, dass „Um Monkeler“ bislang nur über eine einzige Zugangsstraße verfügt, so wird indes wohl noch einige Zeit ins Land gehen, bis eine Lösung gefunden wird. Diese wird voraussichtlich erst im Rahmen einer Reihe von verkehrstechnischen Maßnahmen im Raum Esch-Schifflingen-Monnerich erfolgen, die derzeit vom Nachhaltigkeitsministerium überprüft werden.


Zahlen & Fakten

Die Industriezone „Um Monkeler“ ist insgesamt rund 60 Hektar groß. Nicht weniger als 33 verschiedene Industriebetriebe haben sich mittlerweile hier niedergelassen, die meisten davon haben mit dem Baugewerbe (Schwerindustrie) zu tun.

Im Juni vergangenen Jahres arbeiteten laut Statec hier insgesamt 1.156 Menschen aus vier Ländern (Luxemburg, Frankreich, Belgien und Deutschland).

Aender
30. August 2018 - 9.55

D'Schefflenger Gemeng liesst die direkt Anwounner vun der Rue du Moulin am Stepps erstecken. Opp 10m gemengen eegenen Trettoire leien bis zu 40kg/Johr Stepps, die d'Anwounner mussen entsourgen an bezouhlen. Vielleicht soll eis Gemengeverwaltung x als 1. vierun hierer eegener Dier kiehren.

Nomi
30. August 2018 - 9.47

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