Ilva-Übernahme: Eine weitere Hürde geschafft

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Die von ArcelorMittal geplante Übernahme des maroden italienischen Konkurrenten Ilva kommt voran. Am Donnerstag kam es zwischen dem Stahlkonzern und den italienischen Gewerkschaften zu einer vorläufigen Übereinstimmung.

Am 28. Juni 2017 reichte ArcelorMittal zusammen mit Marcegaglia, einem italienischen Industriekonzern, eine Kaufofferte für Ilva ein. Für 1,8 Milliarden Euro und eine jährliche Leasingrate von 180 Millionen Euro will der luxemburgische Konzern dem italienischen Staat, dem aktuellen Besitzer, die Werke abkaufen.

Dann meldete sich die Europäische Kommission. Sie hatte Bedenken, dass ArcelorMittal durch die Übernahme eine marktbeherrschende Stellung bekommen könnte, und gab kein grünes Licht. Um diese Bedenken aus der Welt zu schaffen, verpflichtete sich ArcelorMittal dazu, andere Stahlwerke in Europa – darunter das Werk in Düdelingen – zu verkaufen.

Dank an Minister Di Maio

Bei der Übernahme schien alles glatt zu laufen, bis in Italien eine neue Regierung gewählt wurde. Diese sah sich das Dossier noch einmal an. „Ich wiege jede mögliche Auswirkung meiner Entscheidungen genau ab“, so Luigi Di Maio, der seit dem 1. Juni 2018 Italiens Minister für Wirtschaftliche Entwicklung ist. Die Faktoren, die er berücksichtigt, sind neben den ökonomischen auch jene für die Beschäftigung und Umwelt.

„Die Einwohner von Tarent haben das Recht, wieder frei atmen zu können, und wir haben das Recht, jede einzelne Seite des Dossiers mit der maximalen Aufmerksamkeit zu studieren.“ Der Abschluss des Deals wurde bis Oktober auf Eis gelegt.

Verkauf des Werks in Düdelingen

Nun hat der 5-Sterne-Politiker das Dossier studiert. Am Donnerstag wurde bekannt, dass ArcelorMittal und die Gewerkschaften in Tarent zu einer Übereinstimmung gekommen sein sollen. Diese „beinhaltet eine detaillierte Lösung für jeden einzelnen Mitarbeiter“, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. ArcelorMittal hätte sich dazu verpflichtet, 10.700 Arbeiter zu übernehmen.

Damit scheinen nun die Bedenken der italienischen Regierung aus der Welt geschafft zu sein. Aditya Mittal bedankte sich bei allen, die am Übereinkommen beteiligt waren, insbesondere auch bei Minister Di Maio. „Es gibt nun einen klaren Fahrplan, wie die Transaktion abgeschlossen werden kann“, so Mittal in der Pressemitteilung. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die gesamte Transaktion bis zum 1. November 2018 abgeschlossen sein wird. Dazu gehört dann voraussichtlich auch der Verkauf des Stahlwerks in Düdelingen.

Le républicain
23. September 2018 - 14.06

Selbstverstàndlich wird Düdelingen mal verkauft, der Form halber...was dann kommt steht in den Sternen, aber die Möglichkeit besteht dass Düdelingen dann geschlossen werden kann in 1-2 Jahre eine normale Zeit zum Abkühlen nach der Ilva Übernahme durch unseren, noch nationalen, Schrotthändler..

Grober J-P.
11. September 2018 - 12.57

Verkauf des Stahlwerks in Düdelingen. Bin gespannt, tippe auf Schließung.