Berufungsprozess: Mann soll Bruder vergiftet haben

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Vor dem Berufungsgericht mussten sich am Dienstag der 28-jährige Eric L. und 35-jährige Alessandro S. verantworten. Eric L. sollen seinen Bruder vergiftet und verbrannt haben. In erster Instanz wurde Eric L. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Allessandro S. wurde damals freigesprochen.

Vor dem Berufungsgericht mussten sich am Dienstag der 28-jährige Eric L. und der 35-jährige Alessandro S. verantworten. Eric L. soll seinen Bruder vergiftet und verbrannt haben. In erster Instanz wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Alessandro S. wurde damals freigesprochen.

Am 20. Dezember 2014 gegen 1 Uhr nachts brach in einem Appartement an der Escher place Stalingrad ein Feuer aus. Die Feuerwehr entdeckte in der ausgebrannten Wohnung im dritten Stockwerk eine Leiche. Es stellte sich heraus, dass der 30-jährige Charles L. dort im Feuer zu Tode gekommen war, nachdem er eine Mixtur aus Medikamenten zu sich genommen hatte. Nach einigen Ermittlungen galt dessen Bruder schnell als Tatverdächtiger und wurde von der Polizei festgenommen.

Medikamente im Blut des Toten

Zeugen aus dem Wohngebäude erklärten vor Gericht, dass das Opfer eine sehr ruhige Person gewesen sei. Im Blut des Opfers wurde laut dem Gerichtsmediziner und dem Toxikologen eine erhöhte Dosis an Medikamenten gefunden. Der Hauptangeklagte Eric L. stellte sich im Januar 2015 der Polizei. Er erklärte am Dienstag, dass ihm aber erst nach dem Urteil in erster Instanz bewusst geworden sei, was er getan hatte. Deswegen habe er auch Berufung eingelegt, weil die Strafe aus seiner Sicht zu hoch sei.

„Es tut mir leid, ich habe nun eingesehen, dass ich viel mit dem Mord zerstört habe“, so der Mann. Laut dem zuständigen Ermittler wollte Eric L. die Polizisten auf eine falsche Spur leiten. „Es sollte wie ein Selbstmord aussehen, denn auf dem Facebook-Profil des Opfers war ein Abschiedsschriftzug zu lesen. Auch nach dessen Tod hat Eric L. seinem Bruder immer wieder Textnachrichten geschickt, um die Spur von sich wegzuleiten“, so der Ermittler in der ersten Instanz.

Freund gibt Alibi

Eric L. sagte am Dienstag, dass er seinem damaligen Freund und jetzigen Angeklagten bereits zwei Tage vor dem Mord Bescheid gegeben habe. Laut der Akte soll Alessandro S. Eric L. am Tatabend ein Alibi verschafft haben. Vor den Richtern sagte Alessandro S. jedoch, er habe nie gewusst, dass Eric L. seinen Bruder umbringen wollte. „Ich dachte immer, es wäre Selbstmord gewesen“, so der Mann.

Eric L. sei vom Hass gegen seinen Bruder gesteuert worden, der dadurch entstand, dass Letzterer in seiner Jugend von den Eltern bevorzugt worden sei. Zum Zeitpunkt, als Eric L. bereits als Tatverdächtiger galt, fiel den Ermittlern auf, dass er sich über eine Reise in ein exotisches Land erkundigt hatte, aus dem eine Auslieferung an die luxemburgischen Behörden nicht so einfach gewesen wäre.

Niedrigere Strafe wegen Geständnis?

Sein Verteidiger Me Sam Ries erklärte: „Mein Mandant ist geständig. Dies muss ihm, was die Haftstrafe anbelangt, angerechnet werden.“ Der Verteidiger von Alessandro S., Me Eric Says, erklärte, dass es keinen Beweis gebe, dass sein Klient über den Mord Bescheid gewusst habe und deswegen müsse er auch in zweiter Instanz freigesprochen werden.

Der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft forderte die Bestätigung des Urteils aus erster Instanz, also lebenslange Haft gegen Eric L., und eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren sowie 3.000 Euro Geldstrafe gegen Alessandro S. Das Urteil wird am 12. Dezember ergehen.

Mark A.
15. November 2017 - 7.02

Er bringt seinen Bruder um. Durch das Feuer bringt er die Einwohner von einem ganzen Wohngebäude in gefahr. Es hätten noch mehr Leute sterben können! Nun ist diese Person noch so unverschämt in Berufung zu gehen weil der glaubt die Strafe wäre zu hoch ? Er soll glücklich sein dass es in Luxemburg keine härteren Strafen gibt.