HIV-Forscher warnen vor Kürzungen

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Internationale HIV-Forscher haben die USA und andere internationale Geldgeber aufgerufen, den Kampf gegen den Aids-Erreger ausreichend zu finanzieren. Es gebe im Weißen Haus Überlegungen für Kürzungen, die das Vorgehen gegen die Epidemie gefährden könnten. Das sagte die Vorsitzende der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS), Linda-Gail Bekker, am Sonntagabend zum Auftakt einer wissenschaftlichen Konferenz in Paris. Die IAS versammelt dort bis Mittwoch rund 6000 Spezialisten. Die USA sind laut der Aids-Gesellschaft der weltweit größte Geldgeber.

Die Wissenschaftler veröffentlichten schon Beginn des Treffens eine „Pariser Erklärung“, in der eine ausreichende Finanzierung gefordert wird. Ohne Forschung könne die Epidemie nicht besiegt werden. „Wir können ohne ein entschlossenes Engagement zur Forschung nicht ehrgeizige internationale Ziele erreichen, lebenslange Behandlung für die mit HIV lebenden 37 Millionen Menschen anbieten und die Epidemie eindämmen.“

Eine Million Tote trotz Fortschritten

Wissenschaftliche Erkenntnisse seien in den vergangenen 30 Jahren die Basis im Kampf gegen das HI-Virus gewesen, das die Immunschwächekrankheit Aids verursacht.

„Wir brechen der Epidemie das Rückgrat“, resümierte UNAids-Direktor Michel Sidibé. Mehr als die Hälfte der weltweit 36,7 Millionen HIV-Infizierten werden demnach mit antiretroviralen Medikamenten behandelt, die den Erreger eindämmen. Außerdem habe sich die Zahl der Todesfälle seit 2005 auf nun noch eine Million im Jahr halbiert. Sidibé betonte, es gebe aber noch viel zu tun. In Osteuropa und Zentralasien sei beispielsweise die Zahl der HIV-Infektionen in den vergangenen Jahren angestiegen.