Hamilton übernimmt die WM-Führung

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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat die große Ferrari-Party zum 70. Geburtstag der Marke gründlich verdorben: Mit seinem souveränen Sieg beim Großen Preis von Italien jagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister dem chancenlosen Scuderia-Star Sebastian Vettel auf Platz drei nach 161 Tagen ausgerechnet beim Heimspiel in Monza die WM-Führung ab.

Einen Tag nach seiner 69. Pole Position, mit der er die alleinige Spitze in dieser Wertung vor Rekordchampion Michael Schumacher übernahm, feierte der Engländer seinen 59. Formel-1-Sieg. Nach 13 von 20 WM-Läufen hat Hamilton in der Fahrerwertung mit 238 Punkten nun drei Punkte Vorsprung auf Vettel. Valtteri Bottas (Finnland) auf Rang zwei machte den dritten Mercedes-Doppelsieg der Saison perfekt. Eine beeindruckende Aufholjagd von Startplatz 16 auf Rang vier gelang dem Australier Daniel Ricciardo.

Vor den Augen von Ferrari-Boss Sergio Marchionne hatte Vettel angesichts von knapp 80 Prozent Vollgas-Anteil auf der schnellsten Strecke im Rennkalender das ganze Wochenende keine Chance gegen die Mercedes. Ferrari wartet damit seit 2010 (Fernando Alonso) auf einen Sieg beim Heimrennen. Vettel, der 2008 im Toro Rosso in Italien seinen ersten von bislang 48 Formel-1-Siegen gefeiert hatte, kann aber schon in zwei Wochen in der WM zurückschlagen: Auf dem verwinkelten Kurs von Singapur wird Ferrari als stärkste Kraft erwartet.

Hamilton erwischte einen guten Start und zog schnell einsam seine Kreise. Vettel kam von Platz sechs zunächst nicht nach vorn, in der dritten Runde überholte er aber seinen Edelhelfer Kimi Räikkönen (Finnland), zwei Runden später war der von Startplatz zwei gestartete Rookie Lance Stroll (Kanada/Williams) an der Reihe. Großer Jubel auf den in Rot getauchten Rängen brandete auf, als sich Vettel im achten von 53 Umläufen den dritten Platz von Force-India-Pilot Esteban Ocon (Frankreich) holte.

Die beiden Silberpfeile waren zu diesem Zeitpunkt aber schon weit entfernt. In Monza stand alles im Zeichen von „70 Jahre Ferrari“. Vettel trug eine Sonderedition seines Helms: Anstatt Schwarz-Rot-Gold auf weißem Grund prangte auf dem Kopfschutz des Heppenheimers das „Cavallino Rampante“, das springende Pferd im Ferrari-Wappen, in Gold, eingefasst in die italienischen Landesfarben.

Auch an Vettels Overall, auf der Airbox seines Boliden und am Motorhome der Scuderia prangte der Hinweis in riesigen Lettern. Doch Mercedes crashte die Party in Rot nach allen Regeln der Kunst.

SID