Grünes Licht für Mammutprojekt in Dippach: „Schuller Park“ wächst bis nach Sprinkingen

Grünes Licht für Mammutprojekt in Dippach: „Schuller Park“ wächst bis nach Sprinkingen

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Drei Punkte standen kürzlich im Dippacher Gemeinderat an der Tagesordnung. Die Vergrößerung des „Schuller Park“ und die Einrichtung einer M-Box für Fahrräder am Bahnhof Dippach-Reckingen wurden mit Begeisterung angenommen. Bei der Nominierung eines Vertreters in der Integrationskommission folgte jedoch der Paukenschlag. Ergebnis:
Die beiden Vertreter der „Biergerinitiativ“ verließen wütend den Sitzungssaal.

Von unserem Korrespondenten Alain Gales

Der „Schuller Park“ wird erweitert. Aus ihm wird ein „Schuller-Sprenkenger Park“, der sich bis zum Brunnen in Sprinkingen erstreckt. Unter anderem wird unter der gefährlichen und viel befahrenen N5 eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Dieser 650 lange Verbindungsweg reiht sich in das Konzept „Séchere Schoulwee“ der Gemeinde ein und soll „ein Erlebnis für die Nutzer“ bieten, mit zahlreichen Entspannungsmöglichkeiten wie Parkbänken und Spielplätzen. Der neue Teil des Parks auf Sprinkinger Seite, „Pura-Natura“, wird – anders als der aktuelle Schouweiler Park – der Flora und dem natürlichen Wildwuchs vorbehalten sein.

N5 bleibt offen

Wichtige Bestandteile des Projektes sind der dreifache Schutz des Baches „Mess“, die Renaturierung, das Anlegen einer Überschwemmungszone und der Bau eines Kanalstauraums. Schöffe Jean-Paul Bleser (LSAP) informierte alle Räte, dass während der langfristigen Baustelle die N5 in beide Richtungen für den Verkehr frei bleiben wird. Außerdem sollen die Bürger in das Projekt mit eingebunden und über den Verlauf informiert werden.

Schöffe Max Hahn (DP) bezeichnete das Ganze als „Herzensprojekt“, durch das die Lebensqualität innerhalb der Gemeinde erheblich erhöht werde. Er könne es kaum erwarten, bis die Arbeiten beendet sein werden – Ende 2021 wurde als Datum angegeben.

Nicht vergessen werden dürfe auch die maßgebliche Hilfe, die Ehrenbürgermeister Ady Hahn bei den Gesprächen mit den Grundstückbesitzern geleistet hatte. Im Juni 2020 soll es mit den Bauarbeiten losgehen. Die Kosten für die Erweiterung des Parks belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro.

Die Räte stimmten ebenfalls einer Konvention zwischen der Gemeinde, dem Staat und der Eisenbahngesellschaft CFL zur Einrichtung einer M-Box für Fahrräder am Bahnhof Dippach-Reckingen zu.

Krach um Nominierung

Sehr laut wurde es dann, als die Nominierung eines Gemeinderatsvertreters in der beratenden Integrationskommission zur Sprache kam. Die beiden Vertreter der „Biergerinitiativ“ forderten den Schöffenrat gar auf, diesen Punkt von der Tagesordnung zu streichen.

Da das Thema jedoch bereits in einer vorherigen Sitzung besprochen und angenommen worden war, sollte diese Nominierung nun offiziell werden. Dagegen wehrten sich die Vertreter der „Biergerinitiativ“ vehement. Rat Schaul hatte sich seinem Schreiben zufolge am 11. Juni ins Rathaus begeben, um dieses Dossier einzusehen. Dort habe er nichts vorgefunden: keine Kandidatur, keinen entsprechenden Aufruf. Schaul erinnerte die LSAP-Bürgermeisterin Manon Bei-Roller an zwei Artikel des Gemeindegesetzes.

„Dat hei ass e Jickeclub!“

Der LSAP/DP-Schöffenrat und die Oppositionspartei CSV wiesen Schaul darauf hin, dass besagte Nominierung bereits von allen Räten angenommen wurde. Die Aktion der „Biergerinitiativ“ sei somit „kindisch und nutzlos“. Dies brachte Schaul zu einem Wutausbruch: „Dat hei ass e Jickeclub a kee Gemengerot, ech verloossen elo de Sall!“ Mit ihm verließ auch der zweite „Biergerinitiativ“-Vertreter den Raum.

Bürgermeisterin Bei-Roller bezeichnete die Aktion von Schaul, der mitteilte, dass das Ganze Konsequenzen haben wird, als „destruktive Opposition“ und sein Verhalten als „infantil“. Die restlichen Vertreter stimmten für den Verbleib dieses Punktes auf der Tagesordnung. CSV-Rätin Claudine Gilles wurde offiziell zur Vertreterin der Integrationskommission ernannt.

Philippe Meyers (LSAP) erinnerte anschließend an die große „Superjhemp“-Open-Air-Aufführung am 5. Juli vor dem Bettinger Kulturzentrum. Die Kulturkommission teilte mit, dass die Schauspieler Henri Losch und Jean-Paul Maes daran beteiligt sind.