Gratisstraße und guter Ausblick: Die neuen Vorwürfe gegen Roberto Traversini

Gratisstraße und guter Ausblick: Die neuen Vorwürfe gegen Roberto Traversini

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Neue Vorwürfe gegen Roberto Traversini im geschlossenen Teil der Gemeinderatssitzung am Mittwochnachmittag (23.10.): Er soll Arbeiten an der Straße, die zu seinem nun berühmt-berüchtigten Gartenhaus führt, angeordnet haben. Außerdem soll er Bauanträge, die unter dem alten PAG zulässig gewesen wären, absichtlich verzögert haben. Eine Anzeige wurde bisher noch nicht erstattet – aber keiner der Beteiligten betrachtet die Situation als abgehakt.

Die Vorwürfe, die Roberto Traversini („déi gréng“), Ex-Bürgermeister Differdingens, am Mittwochnachmittag nach dem offenen Teil der Gemeinderatssitzung gemacht wurden, sind neu – und addieren sich zu jenen, die die vergangenen Wochen die Medien in Luxemburg dominiert haben. Die erste neue Anschuldigung betrifft die Behandlung einiger Bauanfragen in Differdingen. Diese sollen auf Order Traversinis hin verzögert worden sein. Zudem soll der ehemalige Parlamentarier seinen Bürgermeisterposten genutzt haben, um auf Gemeindekosten die Zufahrtsstraße zu seinem Gartenhaus erneuern zu lassen.

Gemeinderat François Meisch (DP) berichtet gegenüber dem Tageblatt, dass der Technische Dienst der Gemeinde auf ihn zugekommen sei, um ihn über die Missstände zu informieren: „Sie haben mir gesagt, dass auf Traversinis Anweisung hin Bauanträge links liegen gelassen wurden, damit über diese erst nach Beschluss des neuen Allgemeinen Bebauungsplanes (PAG) entschieden werden konnte.“ Unter dem alten Plan wären sie zulässig gewesen, unter dem neuen jedoch nicht mehr, sagt Meisch.

 

 

„Erheblicher finanzieller Schaden für Unternehmer“

Gemeinderat Gary Diderich („déi Lénk“) erläutert im Tageblatt-Gespräch weiter: „Die Anordnungen des ehemaligen Bürgermeisters haben zu erheblichem finanziellen Schaden für Unternehmer geführt.“ Die Anträge seien eingegangen, bevor die Zwischenphase zwischen altem und neuem PAG begonnen habe, und hätten nach der alten Regelung bewertet werden sollen. Dies wurde durch das Ausbremsen aber verhindert. „Es wären hier Anträge abgelehnt worden, die zum Zeitpunkt der Anfrage legitim waren“, sagt Diderich.

Unter anderem war davon auch das Grundstück direkt neben Traversinis Gartenhaus betroffen. Für das Stück Land war beantragt, ein Einfamilienhaus durch ein Mehrfamilienhaus zu ersetzen, wie François Meisch erklärt. „Ich kann zu diesem Zeitpunkt keine weiteren konkreten Fälle nennen, mir wurde aber von fünf solcher Verzögerungen berichtet.“ Gemeinderat Gary Diderich bestätigt diese Zahl. Für Freitagmorgen ist ein Treffen zwischen dem Chef des „Service technique“ und dem Schöffenrat geplant, um die Situation zu besprechen.

Keine Rechnung an Traversini

Die zweite Anschuldigung betrifft den Zufahrtsweg, der zum Gartenhaus des ehemaligen Bürgermeisters führt: Die Ausbesserung der Straße wurde auf eigenmächtige Anweisung des Bürgermeisters in Auftrag gegeben, und ohne die korrekte rechtliche Prozedur mit dem Schöffenrat einzuhalten. Die Kosten belaufen sich auf 127.912,30 Euro, die in Differdingen zu einem Drittel von den Anwohnern getragen werden. Traversini habe sich aber offenbar nicht einmal diese Rechnung selbst zukommen lassen.

Stattdessen wurde dies am Mittwochabend vom Gemeinderat getan: Traversini muss nun der Kommune 36.531,26 Euro nachzahlen. Gary Diderich stellt in diesem Zusammenhang eine weitere brisante Frage: „Es ist noch offen, ob die Ausbesserungsarbeiten tatsächlich nur auf öffentlichem Raum stattgefunden haben – oder ob sie auch teilweise auf dem Privatgelände von Herrn Traversini durchgeführt wurden“, sagt er. „Das wird derzeit von den zuständigen Behörden geprüft.“

 

 

Keine Abstimmung über Anzeige

In keinem der beiden Fälle ist bis jetzt Anzeige erhoben worden, eine Tatsache, die weder Diderich noch Meisch sich erklären können: „Wir haben den Schöffenrat gefragt – die Antwort lautete nein. Wieso, kann ich nicht sagen“, sagt Meisch. Diderich ergänzt, dass der Schöffenrat diese Entscheidung vom Gemeinderat absegnen lassen müsse. „Es hat bis jetzt keine Abstimmung zu diesem Thema gegeben“, sagt Diderich. Stattdessen seien die Akten an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. „Möglicherweise hat eine Abstimmung nicht stattgefunden, weil es Beamte geben könnte, die nicht getan haben, was sie tun sollen.“ Der Gemeinderat habe stattdessen entschieden, die nötigen Dokumente an die Staatsanwaltschaft weiterzureichen.

Bei der Justiz werden unterdessen Akten sortiert. Henri Eippers, Sprecher der Staatsanwaltschaft, kann keine genauen Angaben zur exakten Anzahl an Dossiers machen, die im Moment im Zusammenhang mit Traversini bearbeitet werden: „Wir sind dabei, die eingegangenen Dokumente zu analysieren. Aktuell kann ich nur bestätigen, dass die Prozeduren am Laufen sind. Alles andere wäre Kaffeesatz-Leserei.“

alois
27. Oktober 2019 - 20.47

Haett nach just gefeelt dadd hien mam Dengschtauto an Vakanz gefuer wiir.

H.Horst
27. Oktober 2019 - 14.11

Wenden sie sich doch mit ihrem sicher!ich faktenbasierten Wissen direkt an die Staatsanwaltschaft. Dort ist man ganz erpicht auf Hilfe von Personen ihres Schlages.

Michel
26. Oktober 2019 - 19.18

Und Frau Dieschburg würde sagen eine gute Lüge ist eine gute Lüge, ist eine gute Lüge !

Jek Hyde
26. Oktober 2019 - 17.17

[gelöscht] Bitte argumentieren Sie sachlich und verzichten Sie auf pauschale Herabwürdigungen, danke! - Ihre Redaktion

de Prolet
26. Oktober 2019 - 13.54

Dann hätt den Här Traversini sich sollen un d'Gesetzer halen, dann hätt hien nët brauchen zeréckzetrieden!

Jangeli
26. Oktober 2019 - 7.46

Seine Kollegin die grüne Umweltmeise Dieschbourg sollte auch ihren Posten räumen,solche Politiker sind nicht mehr glaubhaft.Armselig dieses grüne Getue.

Michel
25. Oktober 2019 - 20.07

A virun allem FIR SECH !!!!!!!!!

Linda
25. Oktober 2019 - 19.19

Gesetzer sin gemaach vir ons Alleguerten! Ob daat en Biergermeeschter ass ,en Afekot answ..... ! Justement en Biergermeeschter misst Gemengengesetzer gut kennen! An net vun senger Positioun profitéieren vir seng privat Wënsch ze afelen! Mir mussen vir all Dommheet eng Demande op da Gemeng froen! Wéi oft krèien mir opt Fangeren gekuckt?!?! Daat hei ass bestemt keen Eenzelfall! Wivill der Herrschaften sollen nach gefuddelt hun matt hiren Terraien,Villaen?? Waat des Affaire lo ungeet,wir et un da Zait Justice hir Aarbecht maan ze lossen! An hoffentlech matt korrektem Afekot an Riechter!!!! Mir hun aaner urgent Saachen ze reejelen hei zu Letzebuerg wéi lo dem H. Traversini an da Wonn ze wullen. Heen huet sech zerekgezun vun sengen Posten! Waat korrekt ass! Do wiren bestemt nach en puer Personagen wou éierlech sollen sin an et maan wéi den H. Traversini! Main Respekt un den Här.

Mel Brooks
25. Oktober 2019 - 15.38

Eine gute Lage ist eine gute Lage,ist eine gute Lage.

Müller jang
25. Oktober 2019 - 11.44

Der Mann gehört effektiv definitiv weg von der politischen Bühne!

Jek Hyde
25. Oktober 2019 - 11.27

Et ass e feine Kärel dee vill fir sech a séng Gemeng gemaacht huet ...

Wester Gust
25. Oktober 2019 - 10.24

Wenn der Fall TRAVERSINI ein Einzelfall von bürgermeisterlicher,verachtungswürdiger Willkür in unserm Ländchen wäre, könnte man von einer bedauerlichen Entgleisung eines machtgeilen Politikers ausgehen. Aber in unserm Ländchen gibt es viele Fälle,wo ein Gemeindefürst sich geistig wieder wie im Mittelalter aufspielt. Nur unsere devote Presse verschweigt gezielt solche Willkür, darum konnten sich die Lokalfürsten so aufspielen. Mir verweigerte ein wichtigtuerischer Bürgermeister in Absprache mit dem Gemeindesekretär, mir etwas was im Lande jährlich hunderte Male erfolgt. Auch der einstige Richter für Menschenrechte gab ihnen Recht, denn an den Universitäten lernen sie, immer der sozial höher gestellten Person zuzustimmen.