Gleißend, dauernd – Forscher warnen vor einer Heißzeit mit verheerenden Folgen

Gleißend, dauernd – Forscher warnen vor einer Heißzeit mit verheerenden Folgen

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Forscher warnen vor einer verheerenden Heißzeit. Demnach könnten Temperaturen wie derzeit in Europa zum Regelfall und andere Regionen der Welt gar unbewohnbar werden.

Extreme Hitze wie derzeit in Teilen der nördlichen Erdhalbkugel könnte laut einer wissenschaftlichen Studie zum Dauerzustand werden. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und andere internationale Wissenschaftler warnen in einer neuen Studie vor einer verheerenden „Heißzeit“ auf der Erde, die einige Orte unbewohnbar machen könnte. Da es Rückkopplungsprozesse zwischen verschiedenen Faktoren des Erdklimas gebe, könnte das Weltklima völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Dies gilt den Forschern zufolge sogar für den Fall, dass das Pariser Klimaschutzabkommen vollständig umgesetzt wird. Dieses sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor.

Viele Kipppunkte

Die Studienautoren führen einige Rückkopplungsprozesse auf, die das Erdklima derzeit positiv beeinflussen. In einigen Fällen könnten sie sich durch das Überschreiten kritischer Schwellen, sogenannter Kipppunkte, aber zu klimaschädlichen Faktoren entwickeln. Die Forscher warnen, dass dadurch so viel Kohlendioxid und Methan freigesetzt werden könnte wie durch alle klimaschädlichen Aktivitäten der Menschheit zusammen. Die Kipppunkte werden laut Studie meist durch einen bestimmten Temperaturanstieg erreicht, ab dem die negative Wirkung auf das Klima unumkehrbar sei.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die Weltmeere und die Wälder trotz zunehmender Emissionen mehr als die Hälfte des ausgestoßenen CO2 gespeichert. Aber wie jüngste wissenschaftliche Studien zeigen, schrumpfen die Waldflächen auf der Erde und die Meere zeigen Anzeichen für eine CO2-Sättigung. Diese natürlichen Kohlendioxid-Speicher könnten also an Wirksamkeit verlieren. Eine weiter fortschreitende Erderwärmung würde sich dann wiederum negativ auf Meere und Wälder auswirken.

Die Studienautoren warnen überdies, dass bereits eine Erderwärmung von drei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zum Absterben von 40 Prozent des Regenwaldes am Amazonas führen könnte – mit verheerenden Folgen für das Weltklima. Unabsichtlich und absichtlich gelegte Waldbrände, die in diesem Modell nicht einberechnet wurden, könnten die Lage weiter verschlimmern. Die riesigen Wälder Kanadas haben bereits in den 70er Jahren begonnen, von ihnen gespeichertes CO2 wieder freizusetzen. Hauptgründe hierfür sind ein wiederum durch den Klimawandel verstärkter Insektenbefall von Bäumen sowie Feuer. Das fortschreitende Waldsterben könnte der Studie zufolge Milliarden Tonnen CO2 freisetzen.

In seit Jahrtausenden dauerhaft gefrorenen Böden in Nordeuropa, Russland und Kanada ist etwa so viel klimaschädliches Methan und CO2 gespeichert, wie die Menschheit beim jetzigen Stand binnen 15 Jahren ausstößt. Bislang hält sich das Abtauen dieser Permafrostböden in Grenzen. Sollten sie aber in großem Umfang tauen und Treibhausgase freisetzen, würde dies die Erderwärmung beschleunigen und dies wiederum das weitere Auftauen von Permafrostböden. Auch in der Tiefsee gespeicherte Treibhausgase in Form von gesteinsartigen Methanhydraten könnten durch den allgemeinen Temperaturanstieg freigesetzt werden. Welche Folgen dies hätte, ist ungewiss. Allerdings gelten Methanhydrate als Ursache für Phasen rapider Erderwärmung vor einigen Millionen Jahren.

Ein Dominoeffekt

Wegen der Erderwärmung wird damit gerechnet, dass die Arktis bis Mitte des Jahrhunderts im Sommer erstmals eisfrei sein wird. Bei einer Erderwärmung von zwei Grad dürfte sich dies alle vier Jahre wiederholen. Das dramatische Abschmelzen des Polareises, insbesondere in der Arktis, verstärkt den Klimawandel: Wo früher Eis die wärmenden Sonnenstrahlen zurück in den Himmel reflektierte, absorbiert nun das Meerwasser rund 80 Prozent der Sonnenwärme.

All diese Prozesse hängen der Studie zufolge zusammen. Wenn sich ein klimaschützender oder klimaneutraler Faktor zu einem klimaschädlichen Faktor entwickle, könnte dies wie bei einem Dominospiel wirken. „Es könnte sehr schwierig oder sogar unmöglich sein, die ganze Reihe von Dominosteinen davon abzuhalten, umzukippen“, erklärt Studienautor Johan Rockström vom Stockolm Resilience Center, der zugleich designierter Ko-Direktor des PIK ist. Der derzeitige PIK-Chef Hans Joachim Schellnhuber warnt, das gesamte Erdsystem könne so „in eine neue Betriebsweise kippen“.

Romain K
9. August 2018 - 9.30

Den Problem ass datt dei meeschten Leit op der Welt - all ons Politiker an deenen verschiddenen Länner, am Europaparlament, an Amerika...also iwerall wou Politiker sin dei eppes ze soen hun, dei hunn alleguerten 40+ Joer....vill hun der 50+...also ass et deenen baal alleguerten egal watt an 30 Joer op der Welt geschitt...dofier gett nemmen gebraddelt an gebraddelt....Nom Slogan: Ich lebe jetzt...nach mir die Sinnflut. Traurig awer wouer.

Jacques Hoffmann
8. August 2018 - 18.54

Von Menschen verursachter Klimawandel, auf einem Planeten mit Eis- und Warm-zeiten , die sich über Millionen von Jahren ziehen, ist die neue Weltreligion, deren Päpste und Ablassprediger ( Kyoto lässt grüßen) vorzüglich auf Kosten der Gläubigen leben.

Myriam
8. August 2018 - 12.58

Die Rache der Natur. Jahrelang schon spricht man von den Abholzungen der Regenwälder im Amazonasgebiet, und dass dies Einfluss auf den Klimawandel hat. Jetzt wird der Spiess umgedreht und man spricht vom Einfluss des Klimawander auf den Regenwald. Und immer noch wird nichts dagegen unternommen. Und so wird es auch bleiben, solange unsere hochbezahlten Politiker Wichtigeres zu tun haben.

Mephisto
8. August 2018 - 11.18

1950 lebten 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde. 2018 waren es 7,6 Milliarden. Den Rest kann man sich leicht ausrechnen, befürchte ich.

Franz Albert Kögl
8. August 2018 - 10.53

in Jahr 2050 - werden wir 10 Milliarden Menschen auf der Erde sein.... und weiter will ich gar nicht denken....

weit
8. August 2018 - 8.35

Vor einer Woche meldeten die Medien die Welt lebe auf Pump und jetzt wieder Horrorszenarien .Und die Bevölkerung der Erde wächst weiter immer schneller und da pfeifen sie in der UNO und reden lieber über all möglichen Konventionen.