Gibt es in Luxemburg tatsächlich immer mehr Einbrüche?

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Ein Anstieg um 16 Prozent bei den Einbrüchen in leer stehende Gebäude in Luxemburg. Wie kann die Regierung das erklären  – insbesondere, da die Zahlen seit dem Jahr 2014 doch gesunken waren? Das wollten die CSV-Abgeordneten Léon Gloden und Nancy Arendt mittels einer parlamentarischen Anfrage an Sicherheitsminister Etienne Schneider erfahren. Basis der Anfrage ist die aktuelle Polizeistatistik. Und in dieser steht tatsächlich: Die Zahl der Einbrüche in nicht bewohnte Gebäude ist um 16,36 Prozent gestiegen. Wird Luxemburg etwa von einer Verbrechenswelle überrollt?

Mitnichten, meint Minister Schneider in seiner Antwort. Und erklärt seine Interpretation der Statistik: „Insgesamt ist die Zahl bei den Einbrüchen seit 2014 von 2.568 auf 2.024 gesunken.“ Auch der direkte Vergleich zwischen den Jahren 2017 und 2016 sei eigentlich weniger spektakulär: 2016 wurden 1.892 Einbrüche verzeichnet. Der Anstieg gegenüber 2017 beträgt also nur 7,3 Prozent. 2016 wurde 1.211 Mal in ein bewohntes Haus eingebrochen, 2017 waren es 1.261 Einbrüche – ein Plus von 4,2 Prozent. Bei den unbewohnten Gebäuden stieg die Zahl von 681 (2016) auf 763 (2017). Das ist ein Zuwachs um 12 Prozent – aber nicht um 16,36.

Woher kommen die 16,36 Prozent?

Woher stammt also die Zahl von 16,36 Prozent in Bezug auf den Anstieg bei den Einbrüchen in unbewohnte Gebäude? Sie ist auch auf der Webseite der „Police grand-ducale“ an prominenter Stelle zu finden. „In diese Zahl sind auch die Einbruchsversuche mit eingerechnet“, erklärt ein Polizeisprecher gegenüber dem Tageblatt. Dies würden die Beamten in ihren eigenen Statistiken eigentlich vermeiden. „Denn als Einbruchversuch gilt schon ein Kratzer an einer Haustür.“ Die Zahl der tatsächlichen Einbrüche sei aussagekräftiger.

Den Rückgang bei den Einbrüchen (seit 2014) erklärt Schneider mit den Aufklärungskampagnen, die die Regierung angestoßen hat. „Die öffentliche Aufmerksamkeit ist gestiegen“, sagt er. Allein während der „Anti-Einbruchs-Kampagne“ im vergangenen Winter seien 47 Langfinger in flagranti erwischt worden. 123 Einbrecher konnte die „Police grand-ducale“ nach Ermittlungen festnehmen.