Gegen die Tierqual im Lkw – EU-Parlament für mehr Kontrollen

Gegen die Tierqual im Lkw – EU-Parlament für mehr Kontrollen

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Wohl jeder ist auf der Autobahn schon mal an einem Lastwagen voller Schweine oder Kühe vorbeigefahren. Von außen nicht zu sehen ist das Leid vieler Tiere darin. Das EU-Parlament macht nun Druck auf die Staaten, die Missstände zu beheben.

Angesichts oftmals quälender und langer Tiertransporte in Europa will das EU-Parlament bessere Kontrollen und härtere Strafen bei Rechtsverstößen durchsetzen. Eine entsprechende Entschließung nahmen die Abgeordneten in Straßburg am Donnerstag mit großer Mehrheit an.

Jährlich werden mehrere Millionen Tiere in der EU transportiert – per Zug, Lastwagen oder Schiff. Die Kontrolle dieser Transporte liegt in der Verantwortung der EU-Staaten. Die schon im Jahr 2005 gefasste EU-Verordnung, die Tiere vor unnötigem Stress und Leid bewahren soll, werde aber unzureichend umgesetzt, bemängeln Abgeordnete und Tierschutzorganisationen.

Ein besonders verbreitetes Problem besteht laut einer vom EU-Parlament in Auftrag gegebenen Studie darin, dass Tiere auf Lastwagen verladen werden, die eigentlich nicht transportiert werden dürfen. So würden trächtige, kranke oder schwache Tiere nicht identifiziert oder aus wirtschaftlichen Gründen für transportfähig erklärt. Auch Kälber, die eigentlich noch am Euter ihrer Mutter tränken, würden häufig über lange Strecken befördert.

EU-weit einheitliche Strafen

Nach Angaben des EU-Parlaments werden jedes Jahr rund 28 Millionen Schweine, 243 Millionen Hühner und 4 Millionen Rinder länger als acht Stunden durch die EU gefahren. Vor allem auf solch langen Reisen verletzten sich Tiere oder würden krank, denn sie litten unter Platzmangel, fehlender Nahrung und der Bewegung des Fahrzeugs.

In dem Papier fordern die Abgeordneten nun, dass die Tiere künftig so wenig Zeit wie möglich in den Transportern verbringen müssen. Außerdem wird auf mehr unangekündigte Kontrollen und den Einsatz moderner Ortungstechnologien gepocht. Mitgliedstaaten, die Verstöße feststellen, sollen demnach EU-weit einheitliche Strafen verhängen, etwa Fahrzeuge beschlagnahmen oder – bei Wiederholungstätern – die Transporterlaubnis entziehen.

Die EU-Kommission soll nach dem Willen des Parlaments auch Strafen gegen Länder verhängen dürfen, die sich nicht an EU-Recht halten. Transporte in Drittstaaten, in denen gegen die EU-Auflagen verstoßen wird, seien konsequent zu verbieten. Grundsätzlich setzt sich das Europaparlament dafür ein, dass mehr Tiere noch am Ort ihrer Aufzucht geschlachtet werden. Es sei besser, Fleisch oder Eizellen zu transportieren als lebende Tiere.

Die Entschließung ist rechtlich nicht bindend. Sie dürfte aber den Druck auf die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten erhöhen, mehr für den Schutz der transportierten Tiere zu tun. „Die EU-Regierungen müssen Millionen Tieren unerträgliches Leid ersparen und auf lokale Schlachtbetriebe, stressfreie Schlachtung und ein Gütesiegel für Fleisch setzen“, erklärte die luxemburgische Grünen-Abgeordnete Tilly Metz nach der Abstimmung.

Laird Glenmore
17. Februar 2019 - 20.02

Dann muß man die Tiere unter strengen Hygiene Kontrollen in der Herkunfts-Ländern schlachten und dann in Speziellen Kühltransporter auf die Reise schicken, wo steht geschrieben das die Tiere lebend verfrachtet werden müssen. Einem gefrorenen Schwein oder Rind ist es egal ob Stau ist, solange die Kühlkette garantiert ist, was natürlich sehr streng kontrolliert werden muß, überall in der Europäischen Gemeinschaft und wer dagegen verstößt hat die Arschkarte.

Mephisto
15. Februar 2019 - 15.32

Das Tierwohl ist der Agrar- ( Fleisch) Lobby egal. Da wird nach Profit geschaut und nach sonst gar nichts. Und da die Politik noch immer vor dieser Lobby eingeknickt ist , sieht es düster aus für die Tiere. PS: Diese Lobby würde auch nicht im geringsten zögern Menschen so zu behandeln.

Nomi
15. Februar 2019 - 13.46

Firwaat mussen Schwei'n lie'weg aus Holland an Italien transportei'ert ginn fir do d'Haamen roofgeschnidden ze krei'en ? De Rescht vum Fleesch geet dann rem zereck an Holland fir Wurscht ze machen !

MarcL
15. Februar 2019 - 12.07

Die sicherste Art und Weise die Quälerei zu beenden ist kein Tier mehr zu essen. Funktionniert, versprochen!

Danielle
14. Februar 2019 - 17.42

All diese Tiertransporte gehören verboten, ohne wenn und aber. Wie kann man diese sensiblen, intelligenten Tiere so quälen?