„Game of Thrones“-Schauspieler Tom Wlaschiha: „Niemand hat erwartet, dass die Serie so erfolgreich sein wird“

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In „Game of Thrones“ (GoT) kann Tom Wlaschiha als Jaqen H’ghar mit einer simplen Handbewegung und ein wenig Magie sein Aussehen verändern. Bei der Luxembourg Gaming Xperience war der „Faceless Man“ ganz lässig in Jogginghose und T-Shirt unterwegs. Auf Einladung der BIL unterschrieb der deutsche Schauspieler fleißig allerlei GoT-Fanartikel und ließ sich mit Enthusiasten der Serie fotografieren. Anschließend stellte sich Wlaschiha den Fragen des Tageblatt.

Wie viele Unterschriften mussten Sie in den letzten Jahren geben?

Tom Wlaschiha: Definitiv über 20.000, schätze ich mal.

Haben Sie sich vorstellen können, dass „Games of Thrones“ ein solcher Erfolg sein würde, als Sie sich für die Rolle beworben haben?

Nein, das hat kein Mensch vermutet. Noch nicht mal die Produzenten haben erwartet, dass die Serie so erfolgreich sein wird. Es ist von Jahr zu Jahr mehr geworden, während der letzten Staffeln ist ein regelrechter Hype um die Serie entstanden. Als Schauspieler lebt man ein wenig von seinem Bekanntheitsgrad, gerade im Hinblick auf neue, andere Projekte. Da bin ich natürlich sehr glücklich, dass ich nun viele Angebote bekomme.

Wie haben Sie sich auf die Rolle als Jaqen H’ghar vorbereitet?

Eine Rolle setzt sich immer aus verschiedenen Bausteinen zusammen, aber Jaqen H’ghar hatte wegen seiner seltsamen Art zu sprechen ein ziemlich enges Korsett. Das gibt schon relativ viel vor. Bereits beim Vorsprechen habe ich gemerkt, dass ich sehr langsam sprechen muss, damit diese seltsamen Sätze überhaupt verständlich werden. Durch seine Sprache kristallisieren sich auch andere Facetten des Charakters heraus, beispielsweise wie er sich bewegt. Außerdem war klar, dass er viele Geheimnisse hat und ich die Rolle so spielen muss, als wüsste ich viel mehr als der Zuschauer.

Sie haben in Irland, Spanien und Kroatien gedreht. Nur nach Island sind Sie nie gekommen. Bedauern Sie das?

Da kann ich ja immer noch im Urlaub hinfahren. Tatsächlich habe ich das meiste in Irland gedreht, weil alle Innenszenen im Studio in Belfast entstanden sind. Ich war je zwei Tage in Spanien und Kroatien. Das war schon toll, aber mir ist ein Drehort so lieb wie der andere.

Haben Sie noch Kontakt zu den anderen GoT-Schauspielern?

Bei GoT hatte ich am meisten mit Maisie Williams (Arya Stark) zu tun, aber wir haben keinen sehr engen Kontakt. Sie ist momentan mit vielen neuen Angeboten beschäftigt und dreht hauptsächlich in Amerika. Die anderen sieht man ab und zu wieder, meistens auf solchen Veranstaltungen wie dieser. Mit Iwan Rheon (Ramsay Bolton) pflege ich einen guten Kontakt, da wir schon vor GoT zusammen einen kleinen Independent-Film gedreht haben. Am Freitag habe ich Alfie Allen (Theon Greyjoy) auf einer anderen Convention getroffen.

Die Rolle in GoT konnten Sie durch ein Management in London ergattern und inzwischen leben Sie auch teilweise in der britischen Hauptstadt. Was bedeutet der Brexit für Sie?

Wollen wir erst mal sehen, ob der Brexit wirklich kommt – aber ich fände das super schade. Man muss eben irgendwie damit umgehen, immerhin sind die Briten immer noch unsere Nachbarn. Doch ein Brexit wird wohl keine Auswirkungen auf mein Management in London haben. Es wird es sicher Wege geben, um dort zu arbeiten.

Mit Crossing Lines, Tatort, Soko und Shades of Guilt sind jede Menge Krimis in Ihrem Werk vertreten. Haben Sie ein Faible für das Genre?

Nein. Nichts gegen einen guten Krimi, aber es ist eine Sache des Angebots. In Deutschland werden einfach wahnsinnig viele Krimis gedreht, zwei von drei Produktionen sind in dem Genre angesiedelt. Ich hab mal gehört, es sei so, dass die Menschen Mord und Totschlag im Fernsehen sehen möchten, wenn es im richtigen Leben kaum Kriminalität gibt. Ich gucke, was mir angeboten wird, und das interessanteste Drehbuch gewinnt am Ende.