„Frozen Fire“ aus Luxemburg nimmt an den europäischen Schwenkmeisterschaften teil

„Frozen Fire“ aus Luxemburg nimmt an den europäischen Schwenkmeisterschaften teil
Luc Hoffmann beim Training im heimischen Garten Editpress/Claude Lenert

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Wenn im Saarland gegrillt wird, dann meistens auf einem Schwenkgrill. Der Schwenker kann als „saarländisches Kulturgut“ angesehen werden. In diesem Zusammenhang verwundert es nicht, dass am 18. August die erste Europameisterschaft im Schwenken im saarländischen Überherrn organisiert wird. 20 Teams – darunter das „BBQ Team Frozen Fire“ aus Luxemburg – werden dann um die Krone des besten Schwenkers kämpfen.

Das Grillteam „Frozen Fire“ wurde im Januar 2017 gegründet und setzt sich im Idealfall aus drei Stammgrillern zusammen. Da die anderen zwei Personen aus unterschiedlichen Gründen nicht an der europäischen Schwenkmeisterschaft teilnehmen können, muss sich Luc Hoffmann erst mal alleine um die Vorbereitungen kümmern. „Bei den Schwenkmeisterschaften am Sonntag werde ich jedoch von einer zweiten Person unterstützt. Dennoch wird es ein sehr anstrengender Wettkampf. Es kann sein, dass die anderen Teams mit bis zu sechs Personen antreten werden“, erklärte Hoffmann.

Auch beim Material gibt es riesige Unterschiede zwischen den Mannschaften. „Es gibt Teams, die einen Grill von rund 25.000 Euro mitbringen werden. Manche sind keine Amateure beim Schwenken, sondern richtige Profis.“ Bei so einer starken Konkurrenz sind die Erwartungen des Luxemburger Teams auch ziemlich realistisch: „Wenn wir uns unter den ersten zehn Teams platzieren könnten, dann wären wir mehr als zufrieden. Mehr noch, das wäre ein Riesenerfolg.“ Die fehlende Praxis wollen Hoffmann und sein Partner vor allem mit saftigen Marinaden und guten Gewürzmischungen wettmachen.

Drei Gänge am Schwenker 

Die Teams müssen drei verschiedene Gänge am Schwenker zaubern. Der erste Gang kann als Klassiker beschrieben werden. Hier sollen Schweinenacken-Steaks sowie eine beliebige Beilage gegrillt werden. Anschließend folgt die Kategorie „Freestyle“ für Fisch oder Gemüse. Abgerundet werden die europäischen Schwenkmeisterschaften mit einer Dessertrunde. „Die unterschiedlichen Gänge müssen pünktlich in einer Box bei den insgesamt 23 Juroren abgegeben werden. Wer die Abgabefrist nicht einhalten kann, muss mit Punktabzug oder gar einer Disqualifikation für diese Runde rechnen. Auch wer keinen Feuerlöscher oder eine feuerfeste Decke am Stand aufweisen kann, wird disqualifiziert“, erklärte Hoffmann im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Juroren werden dann für Geschmack, aber auch die Präsentation auf dem Teller Punkte vergeben.

Den Namen „Frozen Fire“ hat sich das Team gegeben, weil es seine internationale Meisterschaft in Deutschland auf einem Berggipfel bei einer Höhe von 1.541 absolviert hat. Luc Hoffmann besitzt zu Hause zwölf verschiedene Grillgeräte, die von der Marke Eigenbau bis zum teuren Designergrill reichen. Beim Schwenken hat das Team jedoch noch nicht so viel Erfahrung. „Ich habe mir extra für den bevorstehenden Wettkampf drei neue Schwenker angeschafft, um ein bisschen im Vorfeld zu üben. Normalerweise trainiere ich zwei- bis dreimal die Woche. Allerdings auf einem herkömmlichen Grill. Auch mein neuer Partner hat noch nicht viel Erfahrung beim Schwenken. Das Fleisch, aber auch die Saucen werden uns von privaten Sponsoren zur Verfügung gestellt“, so der passionierte Sportgriller, der auch schon bei unzähligen Kochshows sein Können unter Beweis gestellt hat. Beim Training im heimischen Garten probiert das luxemburgische Team verschiedene Kreationen aus und verfeinert sie bei Bedarf immer wieder. Mit welchen Leckereien das luxemburgische Grillteam im Saarland antreten wird, soll bis zum Wettkampf geheim bleiben.

Training im heimischen Garten

Der Schwenkgrill unterscheidet sich von einem herkömmlichen Grill mit feststehendem Rost dadurch, dass sich das Grillgut über dem Feuer bzw. der Glut bewegt. Dadurch ist die Gefahr des Anbrennens des Grillgutes geringer, die Hitzeeinwirkung ist gleichmäßiger und es ergibt sich eine andere Geschmacksentfaltung. Die Brennstelle unter dem Rost kann beliebig gestaltet sein; üblich ist sowohl ein einfaches Lagerfeuer auf dem Boden als auch ein stählerner Ofen mit Aschenrost.

Ab September wird Luc Hoffmann auf dem Bezahlfernsehsender Sky bei der Kochshow „Master Chef“ sein Können unter Beweis stellen. Gesucht wird dann nämlich der beste Hobbykoch Deutschlands. Auf den Gewinner dieser Kochshow warten 50.000 Euro. Seine Erfahrung gibt der passionierte Hobbykoch auch gerne an andere weiter. „Hähnchenkeulen sind am schwersten zu grillen. Oft sind sie rundherum verbrannt, aber im Inneren noch immer roh. Damit die Hähnchenkeulen gelingen, sollten sie neben den Knochen angeschnitten werden und dann erst auf den Grill gelegt werden“, so sein Tipp.

Diderot
15. August 2019 - 18.37

Bonne chance!