Fipronil ist verboten, also sucht man es nicht immer

Fipronil ist verboten, also sucht man es nicht immer

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Durch Zufall ist der aktuell für Aufregung sorgende Eierskandal aufgedeckt worden. Das implizierte Insektizid Fipronil wird nicht systematisch aufgespürt.

Weil ein belgisches Lebensmittelunternehmen Eier ausnahmsweise bei einem deutschen Laboratorium untersuchen ließ, stellte es fest, dass die angelieferte Ware die verbotene Substanz Fipronil enthielt. Das wurde am Mittwoch während einer gemeinsamen Sitzung der Gesundheits- und Wirtschaftsausschüsse des belgischen Parlaments bekannt. Die Firma, die angelieferte Eier in Flüssigeier zur Weiterverarbeitung umwandelt, hatte seine Tests bisher in belgischen Labors durchführen lassen.

Überraschen kann das Dr. Pierre Brasseur von der Luxemburger Veterinärinspektion nicht. Die Labors testen nur auf bestimmte Substanzen, wenn diese Tests vom Auftraggeber angefragt werden. Wenn die Produkte nicht auf Pestizide geprüft werden, findet man auch nichts davon in den betreffenden Proben. Es gebe eine Unmenge an Testmöglichkeiten. Alle Substanzen aufspüren zu wollen, sei unmöglich, sagt Brasseur.

Fipronil steht nicht immer auf dem Testprogramm

Eine Schlussfolgerung, die auch der belgische Professor Pierre Van Anwerpen, Dekan der pharmazeutischen Fakultät der „Université libre de Bruxelles“ (ULB), am Donnerstag in einem Beitrag für Le Soir zieht. Es gebe Tausende Giftstoffe. Es sei technisch unmöglich, sie bei allen Lebensmittelproben aufspüren zu wollen.

Die Benutzung des Insektizids Fipronil ist bei Nutztieren, demnach auch in der Geflügelzucht, verboten. Es wird ausschließlich zur Bekämpfung von Hautparasiten wie Flöhe, Läuse und Milben bei Haustieren gebraucht. Deshalb steht es nicht immer auf den Testprogrammen.

Zufallstreffer in Luxemburg

Verwundern dürfte daher nicht, dass das Vorhandensein von Fipronil in Eiern der Supermarktkette Cactus ein Zufallstreffer war. Man habe Eierpackungen aus mehreren Geschäften auf unterschiedliche Substanzen untersuchen lassen. Zufällig wurde eine Packung auf Pestizide geprüft, so Dr. Brasseur. Das Ergebnis wurde am Mittwoch vom Gesundheitsministerium bekannt gegeben.

Untätig ist die Veterinärinspektion im Bereich Lebensmittelkontrolle nicht. Luxemburg beteiligt sich an den europaweiten Screeningprogrammen im Bereich der Lebensmittelsicherheit. Jährlich würden allein aus Luxemburg Zehntausende Einträge an die europäische Lebensmittelagentur EFSA weitergeleitet, so Dr. Brasseur.

Wieso gibt es Grenzwerte für Fipronil?

Drängt sich dann doch die Frage auf, warum überhaupt Grenzwerte für Fipronil bei Eiern notwendig sind, wenn der Einsatz dieses Insektenvernichtungsmittels ohnehin verboten ist. Ursprünglich galt ein Grenzwert von 0,005 mg/kg, ein äußerst niedriger Wert. Da die Analyseverfahren jedoch immer feiner werden, sei es inzwischen auch möglich, Spuren von Subtanzen zu finden, die Fipronil ähnlich sind, sagt Dr. Brasseur.

Das hätte von einzelnen Unternehmen genutzt werden können, um aufgrund dieser Ergebnisse Verträge mit ihren bisherigen Lieferanten zugunsten eines Konkurrenten aufzulösen. Später hob die EFSA den Grenzwert auf 0,72 mg an. Eben dieser Wert war bei Tests in Belgien um das Zweifache überschritten worden.

Nomi
12. August 2017 - 11.29

Den Nool ob de Kapp, bravo .

Ben P.
11. August 2017 - 17.42

Nach dem Prinzp bräuchten wir ja dann auch keine Geschwindikkeitskontrollen. Es ist ja verboten zu schnell zu fahren.

Nomi
10. August 2017 - 22.30

Ma grad well et verbueden ass muss et gesicht ginn !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!¨¨