Feuer-Inferno zerstört Halle in Hamm – Hunderte wurden evakuiert

Feuer-Inferno zerstört Halle in Hamm – Hunderte wurden evakuiert
Nach kurzer Zeit sind von der Halle nur noch Trümmer übrig. Foto: Frank Goebel

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Dutzende Rettungskräfte im Einsatz, hunderte Angestellte müssen ihre Büros im Gewerbegebiet verlassen: Ein geradezu infernalischer Brand hat eine Halle in Hamm zerstört – und doch nur zwei Leichtverletzte gefordert.

Am Freitagmittag liegt etwas Weltuntergangsstimmung über dem Luxemburger Stadtteil Hamm: Die Polizei versperrt die Zufahrten zum Industrie gebiet, Rußpartikel trüben die Luft. Wer doch hineinkommt, befindet sich bald zwischen Dutzenden Rettungsfahrzeugen, Feuerwehrleuten, Blaulichtern, Schläuchen. Der beißende Gestank ist schwer erträglich. Es riecht, als ob alles Denkbare gleichzeitig brennt – was gewissermaßen auch so ist: Gerade fällt eine große Halle einem Großbrand zum Opfer: die hiesige Niederlassung der Recy clingfirma Remondis.

Und jedem Laien ist trotz des Großaufgebots mit einem Blick klar: Das rund 23 mal 80 Meter lange Gebäude, in dem im Mai noch ein Feuer glimpflich verlaufen war, ist diesmal unrettbar verloren.

Mehrere Explosionen

„Um kurz vor elf haben wir gesehen, dass dichter Rauch aus dem Gebäude quoll“, erklärt eine Mitarbeiterin der gegenüber der Halle liegenden Arbeitsagentur ADEM. In ihrem Büro blickten sie und ihre Kollegin auf das Geschehen wie aus einer Loge – wie auch die Menschen in anderen Gebäuden rundherum, die die Halle weit überragen.

Die Menschen werden Zeugen, wie bald große Stichflammen aus der Halle ragen, außerdem gibt es im Inneren mehrere Explosionen. Über die gesamte Stadt legt sich bald ein riesiger, dunkler Schatten, als eine Rauchsäule kilometerhoch wächst.

Der Feuerwehrmann und Einsatzleiter Christian Wagner ist mit dem ersten Trupp auf das wachsende Ungetüm zugefahren. „Als wir das gesehen haben, haben wir sofort Verstärkung angefordert“, sagt er. Die kommt reichlich: Bald sind rund 100 Kräfte von neun Wachen vor Ort. Der Flughafen stellt ein großes Löschfahrzeug bereit, weil die Hydranten rund um den Einsatzort überlastet sind.

Angst vor Atemgift

„Am Anfang muss man massiv Wasser nutzen, um die Flammen kleinzukriegen“, erklärt Cédric Gantzer vom CGDIS gegenüber dem Tageblatt . Um mehr Wasser heranzuschaffen, werden Feuerwehrtrucks zu weiter entfernten Hydranten entsandt. „Die Wagen haben dann die eigentlichen Löschfahrzeuge gespeist, damit diese mit ausreichend Druck und Leistung löschen konnten“, sagt Gantzer. Außerdem kommen Experten, die auf das Löschen von Chemikalien spezialisiert sind.

„In einem Recyclingbetrieb können natürlich auch problematische Stoffe brennen“, sagt Einsatzleiter Wagner. Drei direkt benachbarte Gebäude müssen verlassen werden. „Das waren schon ein paar hundert Leute“, sagt Kristin Schmit von der Luxemburger Polizei. Die Menschen versammelten sich auf den Wiesen rund um das Industriegebiet. Bei den anderen Gebäuden, wie der ADEM, wird dazu aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten. Doch Proben, die laufend am Einsatzort und in der Umgebung genommen werden, zeigen, dass die Luft atembar bleibt – auch wenn sie gehörig stinkt.

Das verwundert nicht, als man sich am Nachmittag schließlich der Halle nähern kann, die längst nicht nur ihr fast 2.000 Quadratmeter großes Flachdach eingebüßt hat, sondern auch die Seitenwände: Durch das Stahlgerippe, das dem Gebäude bis vor ein paar Stunden Halt gab, erahnt man im Chaos aus rauchenden Trümmern und Löschwasser verschmorte Tanks, geschmolzene Plastikfässer und Eisenkäfige voller bizarr geformter und verfärbter Elemente. Es dürfte lange dauern, dies alles ordnungsgemäß zu entsorgen. Immerhin hat es bei einer Firma gebrannt, die sich damit auskennen sollte.

Die benachbarten Bürogebäude, darunter die Verwaltung der Recyclingfirma selbst, haben das Inferno allerdings überstanden, weil die Feuerwehr sie vor den Flammen geschützt hat. Ein Fensterbauer wird allerdings bald anrücken müssen: Viele Scheiben haben der enormen Hitze nicht standgehalten und sind geborsten – auch in einem Gebäude, in dem unter anderem das Gesundheitsamt sitzt.

Ursache unbekannt

Während am Nachmittag ein Spezial-Bulldozer die verbogene Metallhülle der Halle endgültig auseinandernimmt, damit die Feuerwehr an die letzten Glutnester kommt, zeigen sich die Retter insgesamt zufrieden mit dem Einsatz: Nur eine Person musste wegen einer leichten Rauchvergiftung verarztet werden und ein freiwilliger Feuerwehrmann hatte sich leicht verletzt.

Obwohl die Polizei den Gefahrenbereich abgeriegelt hatte, konnte der Verkehr auf der Autobahn, am Kreisel Irrgarten sowie der N2 fließen. Auch der Flughafen war nicht beeinträchtigt. Die Brandursache ist bislang noch nicht bekannt.

fluppes
16. September 2018 - 11.33

Net nëmme Recycling mä och Sondermüll, wéi op hirer HP ze liesen: "Sonderabfallentsorgung: Bei der Entsorgung von Sonderabfällen gewährleisten wir die Einhaltung aller Sicherheitsstandards. Dazu zählen Abfallanalytik und die Bestimmung des Entsorgungsweges, das Erfassen und Verpacken von festen, flüssigen oder pastösen Stoffen sowie der Transport von Gefahrgütern – inklusive der Erstellung der erforderlichen Dokumentation." Witzeg: "die Einhaltung aller Sicherheitsstandards"... Mä elo kënne se sech da beméie fir hirer Aarbecht och uerdentlech nozekommen: "Bodensanierung: Bei der Sanierung kontaminierter Böden verfügen wir über alle erforderlichen Zulassungen zu den spezifischen Entsorgungsanlagen und kooperieren im ln- und Ausland mit spezialisierten Vertragspartnern. Neben kompetenter Beratung und individuellen Sanierungsprogrammen bieten wir auch Lösungen für Logistik, Transport, Organisation und Verwertung nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften." Iwwregens, et wier gutt, wann déi Analyse mol géife verëffentlecht ginn an och d'Leit gewuer géife gi wat do fir e Sondermüll vu wou gelagert war! Oftmools schéngt e mir esou ze si wéi wann de Bierger näischt soll gewuer ginn? An et gëtt einfach kuerz drop gesot: "Et war net schlëmm, keng Gefor, nëmme liicht Verschmotzung." An dat war et dann...