„Fête des hauts fourneaux“: Mit Musik und Tanz die Industriekultur entdecken

„Fête des hauts fourneaux“: Mit Musik und Tanz die Industriekultur entdecken

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Die fünfte Edition des Hochofenfests auf Belval lockte dieses Jahr wieder Tausende Menschen aus der Großregion nach Esch. Mit einem Mix aus Industriekultur, Musik und zeitgenössischem Tanz brachte man den Besuchern auf spielerische Art und Weise die Industriegeschichte näher und ließ die Industriedenkmäler in einem anderen Licht erscheinen.

Zu entdecken gab es vieles: Hochofen „B“, der normalerweise für Besucher nicht zugänglich ist, konnte besichtigt werden und erlaubte einmalige Aussichten auf den Hochofen „A“. Schwindelfreie und mutige Gäste konnten mittels Seilrutsche die Strecke zwischen beiden Hochöfen in luftiger Höhe zurücklegen. Am Boden zeigte derweil „DKollektiv“ anhand eines Mini-Hochofens die Produktion von Gusseisen. Bei jedem Anstich heulte die Sirene, es wurde „coulée“ geschrien und das flüssige Gusseisen trat aus. Ein paar Schritte entfernt, arbeitete der Maler und Akrobat Héol auf einer riesigen an der Fassade der „Massenoire“ angebrachten Leinwand.

Musik aus Luxemburg wurde auf dem überdeckten Platz vor dem Hochofen „A“ von den Bands Seed to Tree und Irina angeboten. Highlight am Samstagabend war das Spektakel „Mirador“, eine atemberaubende Symbiose von Tanz und Feuer. Die Darbieter „La Salamandre“, „Les Passagers“ und „Motus Modules“ konnten das Publikum zu überzeugen. Die Blicke der Zuschauer wanderten von der kreuzförmigen Bühne zu den angrenzenden Fassaden und dem Hochofen „B“, wo die Tänzer sich entlang des Hochofens und der Gebäude in vertikaler Richtung bewegten. Dabei gaben sowohl Lichteffekte als auch die unterschiedlichen Hintergründe diesem Spektakel eine ganz individuelle Note. „Mirador“ fand in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Musikkonservatorium statt: Die beiden klassischen Sängerinnen Gaëlle Vien und Simone Martiny wurden am Flügel von Lina Drouart begleitet.

Das Hochofenfest ist ein Event für die ganze Familie, das im letzten Jahr rund 9.000 Besucher anzog. Es fand am Samstag und am Sonntag statt. Eine Veranstaltung von diesem Ausmaß verlangt etwa neun Monate Vorbereitungszeit. Am Sonntag gab es ein Mittagskonzert des Escher Musikkonservatoriums, eine Darbietung des Drummers Dario Rossi, Tanz und Choreografie sowie jede Menge Ateliers für Kinder zu Themen wie Wissenschaft, Musikinstrumente und Zinnguss. Der Eintritt war an beiden Tagen frei. Sogar an die Fußballfans wurde gedacht: Auf einem großen Schirm konnten sie zwischendurch einen Blick auf die WM-Viertelfinalspiele werfen.

ph