UmweltFeinstpartikel in der Atemluft

Umwelt / Feinstpartikel in der Atemluft
An mehreren Orten in Luxemburg stehen Messtationen. Hier wird die Luft auf Feinstaub, Stickoxide und Ozon untersucht. Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Die Luft, die alles umgibt, besteht zu 99 Prozent aus Stickstoff und Sauerstoff. Daneben gibt es eine Reihe anderer Stoffe, die nur in Spuren vorhanden sind. Dazu gehören auch der für den Menschen schädliche Feinstaub. Das Tageblatt schaut genauer hin.

„Als Feinstaub, Schwebstaub oder englisch Particulate Matter (PM) bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken, sondern eine gewisse Zeit in der Atmosphäre verweilen. Die winzigen Partikel sind mit bloßem Auge nicht wahrzunehmen. Lediglich während bestimmter Wetterlagen kann man Feinstaub in Form einer Dunstglocke sehen“, so die Definition des Bundesumweltamtes.

Feinstaub kann natürlichen Ursprungs sein oder vom Menschen verursacht. In der Luft schwirren Staub, Pollen, Pilzsporen und viele andere biologische oder mineralische Teilchen. Meeresgicht, Vulkanausbrüche und Buschfeuer zählt das luxemburgische Umweltamt ebenfalls zu den natürlichen Quellen. Einen größeren Einfluss auf die Luftqualität hat aber der Mensch. „Die lokale und nationale Luftqualität wird vom Verkehr, der Industrie, der Landwirtschaft und unserem Heizverhalten beeinflusst“, so das luxemburgische Umweltamt.

Das Ministerium teilt die in Luxemburg gemessenen Feinstaubwerte mit. In der Regel ist die Luft auch sauber, was Feinstaub betrifft. Im Jahresmittel wurde der Grenzwert (40 PM10) noch nicht überschritten. In Esch/Alzette und Luxemburg/Bonneweg liegt die Konzentration jedoch schon seit dem Jahr 2013 über dem „Seuil d’évaluation inférieure“ von 20 PM10. Im Jahr 2017 wurde in Esch/Alzette der Tagesgrenzwert (50 PM10) an zehn Tagen überschritten. Erlaubt sind maximal 35 Tage. Die Feinstaubwerte in Luxemburg überschreiten in der Regel also keine Grenzwerte.

Dieselabgase und Co.

Es ist erwiesen, dass sich das Einatmen von Feinstaub negativ auf den Gesundheitszustand des Menschen auswirkt. Besonders, wenn den Feinstäuben Schwermetalle oder andere Krebs erzeugende Stoffe anhaften. Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer dringen sie in die Atemwege ein und können so in die Blutbahn gelangen. Lungen- und Herz-/Kreislauferkrankungen sind die Folge. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Untersuchungen festgestellt, dass es keine Feinstaubkonzentration gibt, unterhalb derer keine schädigende Wirkung zu erwarten ist.

Feinstaub lässt sich nicht vermeiden. Es gibt Wetterlagen, da erreicht feinster Sand aus der Sahara das Großherzogtum. Die größte Quelle ist aber das Handeln des Menschen. Spitzenwerte in der Atemluft treten an Orten auf, die an zentralen Verkehrsstraßen oder neben bestimmten Industriebetrieben liegen. Fahrzeuge stoßen nicht nur in den Abgasen Feinstaub aus. Bei jedem Bremsvorgang entstehen Feinstpartikel, und der Reifenabrieb trägt auch seinen Teil zur Luftverschmutzung bei.

Böllerverbot und Kaminfeuer

Das Böllerverbot für die Jahresendfeierlichkeiten wird oft mit der Luftqualität begründet. Das Kaminfeuer und Holzkohlegrills sind als Staubschleudern verschrien. In Luxemburg sind Bau- und Abbrucharbeiten, neben dem Verkehr, ebenfalls bedeutende Feinstaub-Quellen. Die Konzentrationen sind nicht überall gleich hoch. Niedrige Feinstaubwerte werden in ländlichen Räumen fernab von Emissionsquellen gemessen.

Der Verbraucher hat nur wenig Einfluss auf die Qualität der Außenluft. Er kann seinen Teil zur Einhaltung einer guten Luftqualität beitragen, indem er den öffentlichen Verkehr benutzt und auf Holz- und Ölheizungen verzichtet. Die Luft, die er atmet, wird dadurch aber nicht sauberer. Dies gilt nicht für Innenräume, in denen er sich aufhält. Auch im Innern von Gebäuden gibt es Feinstaub. Bürogeräte produzieren viel davon, besonders Drucker. Staubsaugen entfernt zwar den sichtbaren Staub, es wirbelt aber auch Feinstaub auf. Hier hilft ein einfacher Trick: lüften – und darauf hoffen, dass kein Lkw vorbeifährt.

Jemp
7. Januar 2020 - 20.42

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein Holzofen das zigfache mehr Feinstaub produziert, als ein moderner Dieselmotor. Also warum diese Antidieselhysterie und gleichzeitig den Leuten aus CO2 Gründen empfehlen mit Holz zu heizen? Der reale Irrsinn!

Jemp
7. Januar 2020 - 20.27

@maulkuerf: Ganz d'accord mat iech a pukto Feinstëps, mee wat net stëmmt ass datt e klengen E-Auto (z.B. Zoé) 300 km packt. Ech hunn dat selwer probéiert, a si mat vollgeluedener Batterie knapps vu Bartreng bis op Wäiswampech komm, an nëmme, well ech vun Dikrech un nët méi wéei 70 gefuer sinn an d' Heizung ausgemeet hunn. Een deieren Tesla packt och emol keng 150 km, wann een op der Autobunn séier firt. Déi meescht Gring kapéieren einfach net, datt de Loftwiderstand an domat de Verbrauch vun Energie mamm Cube vun der Vitesse zouhellt, obschonns se et jo misste vum Velo hir wëssen. Wann een déi offiziell Angaben iwwert d'Räichwäit vun Elektroautoe wëll réaliséieren, da kann een nët iwwer 50 km/h fueren, an ouni Heizung, ouni Luchten, ouni Wischeren an ouni Radio. En Elektroauto ass brauchbar fir héchstens 15 km wäit an erem, akafen ze fueren, fir méi nët. Mee bon, mir finanzéieren elo mat eise Steieren an Accisen räichen Dämmercher hiren Zweetauto fir shoppen ze goën, an dofir kënne mir eis duerno ebe keen Elektroauto kafen, well dofir kee Su méi iwwereg ass.

de maulkuerf
7. Januar 2020 - 18.56

mein Auto ee gudden Diesel huet ee Partikelfilter Austouss : ganz wéineg E-Auto hannlisst zimlech vill Fein-Partikel-Stöps duercht oofreiwen vun de Pneue an duerch d'Bremsen wéingst dem decke schwéieren Akku ee méi klengen E-Auto huet méi ee klengen Akku a stéiss manner aus dofiir fiirt en och nömmen max 300km ee méi en decken E-Auto dee bis 400-500km fiirt, huet een Akku deen 3-4x méi schwéier ass, deen stéisst deementsprechend méi Fein-Partikel-Stöps aus de maulkuerf

Origer
7. Januar 2020 - 13.18

Keine Verbrenner mehr in die Stadt, dann wird das sehr schnell besser.

MarcL
7. Januar 2020 - 12.07

Immerhin sind Herz- und Kreislauferkrankungen Todesursache Nummer 1 in Luxemburg.

erny
7. Januar 2020 - 11.50

Ein einfacher Trick: LÜFTEN wir sollen doch nur noch null Energie Häuser bauen, bei denen LÜFTEN verboten ist. Also der Artikelschreiber ist auch nicht auf dem Neuesten Stand der Dinge.