Tornado in KäerjengFalsche Formulare sind bei den Opfern im Umlauf

Tornado in Käerjeng / Falsche Formulare sind bei den Opfern im Umlauf
In Käerjeng zirkuliert zurzeit unter den Opfern des Wirbelsturms ein falscher Fragebogen Foto: Editpress/Anne Lommel

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In Käerjeng macht seit einiger Zeit ein Formular die Runde, in dem die Opfer des Tornados vom 9. August aufgefordert werden, Angaben über ihre Lage und die Schäden anzugeben. Die Gemeinde hat aber keinen solchen Fragebogen ausgearbeitet.

In Käerjeng wurden mehrere Straßen am 9. August durch einen Tornado arg in Mitleidenschaft gezogen. Viele Häuser wurden stark beschädigt, einige davon waren sogar nicht mehr bewohnbar. Die Hilfe lief schnell an. Inzwischen muss keine Familie mehr in Notunterkünften übernachten. Die Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren und sind fast abgeschlossen. Bleiben nur noch die finanziellen Fragen zu klären.

Genau hier ist aber jetzt etwas Ungewöhnliches passiert. Seit etwa zwei Wochen klopfen angeblich zwei Frauen an die Türen der Opfer, geben an, sie kämen von der Gemeinde und legen ein Formular vor, das ausgefüllt werden muss. Darin werden Informationen über die Schäden, die persönliche Lage, die finanzielle Situation sowie die erhaltene oder angebotene Hilfe gefragt. Außerdem wird gefragt, ob die breite Öffentlichkeit über den Fall informiert werden soll.

Gemeinde weiß von nichts

„Von uns ist das nicht“, so der Sprecher der Gemeinde. Er warnt davor, das Dokument auszufüllen. „Wir wissen nicht, was mit dieser Aktion bezweckt wird.“ Angeblich zirkuliert das verdächtige Formular nur in Käerjeng. Eine Anzeige gegen beide Hausiererinnen – die, wie die Gemeinde betont, keine kommunalen Angestellten sind – wurde nicht erstattet. „Sie haben ja bis jetzt niemandem geschadet“, so der Gemeindemitarbeiter.

Die Verantwortlichen der vom Tornado betroffenen Gemeinden (Käerjeng und Petingen) wollen in den nächsten Wochen bei einer Pressekonferenz Auskunft über die Schäden, die Entschädigungen und die gesammelten Spenden geben. Ehe man Geld aus dem Spendentopf bekommt, müssen zuerst die anderen Hilfsangebote ausgeschöpft sein. Viele Dossiers liegen noch bei den Versicherungsgesellschaften. Sie würden den Großteil der Kosten übernehmen, heißt es. Das Familienministerium hat indes die Frist für die Hilfsanträge bis zum 31. März des nächsten Jahres verlängert. 

Dossiers, die jetzt aber schon abgeschlossen seien, würden natürlich vom „comité de gestion“, das für die Verteilung der Spendengelder verantwortlich ist, behandelt werden. Aber nicht auf Basis eines Formulars, so der Sprecher. Die Gemeinde sei im Besitz aller notwendigen Daten und brauche deshalb kein solches Dokument ausfüllen zu lassen. Sie will jetzt den Opfern einen Flyer zukommen lassen, in dem die angebotenen Hilfen und die damit verbundenen Prozeduren genau erklärt werden.