Frankreich: Bald nur 80 km/h auf Landstraßen

Frankreich: Bald nur 80 km/h auf Landstraßen

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Die französische Regierung plant, die Geschwindigkeit auf Landstraßen von jetzt 90 auf 80 km/h zu senken. Frankreichs Premierminister Edouard Philippe hat sich dafür ausgesprochen. Die Entscheidung soll am Dienstag fallen.

Frankreich bekommt seinen Straßenverkehr nicht in den Griff. Im Jahre 2016 gab es 57.251 Verkehrsunfälle mit Verletzten, 149 mehr als 2015. Jeden Tag sterben zehn Personen im Straßenverkehr. Alle drei Stunden stirbt ein Mensch bei einem Unfall. Im Jahre 2016 gab es 3.469 Tote auf Frankreichs Straßen, 72.199 Menschen wurden verletzt. Die Tendenz war auch 2017 steigend.

Gegenüber dem Jahr 2001 ist das aber ein Erfolg. Damals wurde 8.000 Tote in Frankreich gezählt, meldet das Statistik-Portal Statista. Seitdem gilt auf Frankreichs Landstraßen 90 km/h als Geschwindigkeitsbegrenzung. Außerdem hat Frankreich wohl eines der am besten ausgebauten Radarsysteme in Europa. Die Standgeräte werden ergänzt durch mobile Geräte in banalisierten Autos und durch Ferngläser, die die Geschwindigkeit messen. Ex-Staatspräsident Sarkozy, der das Überwachungssystem einführte, besaß gleichzeitig aber auch die Fairness gegenüber dem Autofahrer, die Radar-Standgeräte durch große Tafeln anzukündigen. Das senkt die Geschwindigkeit für die Dauer der Angst vor dem Radargerät, erhöht sie nach dem Gerät aber wieder, was viele Autofahrer in die stets folgende mobile Radarfalle gehen lässt.

400.000 Kilometer Straßen betroffen

Die Angst vor dem Radargerät hat, so stellen Verkehrsfachleute in Frankreich fest, ihre Grenzen erreicht. Seit drei Jahren steigen die Unfallzahlen mit Verletzten und Toten wieder. Die französische Regierung weiß sich nun nicht anders zu helfen, als die Geschwindigkeit erneut zu senken. So soll ab dem 1. Juli auf allen Nationalstraßen (Landstraßen) und auf Départementalstraßen (Kreisstraßen) generell die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt werden. Das neue Tempolimit soll nur für zweispurige Straßen gelten. Land- und Kreisstraßen, die vierspurig ausgebaut sind, werden nicht betroffen sein. Für sie gilt weiter eine Begrenzung von 110 km/h. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt für gut 400.000 Kilometer Straßen.

Frankreich hat eines der am besten ausgebauten Straßennetze in Europa. Vor der Autobahn-Ära galten die Landstraßen als das Verbindungsnetz, für die Bewegungsfreiheit im Land überhaupt. Heutzutage gibt es im Straßenverkehr zwei Fehler: Das Netz der Land- und Kreisstraßen ist nicht ausgebaut und dem heutigen Straßenverkehr angepasst worden. Und: Die heutigen, in der Regel kleinen Autos verführen mit ihrer Spritzigkeit auf den Landstraßen zu einem Fahrverhalten, das unfallträchtig ist. Wer tatsächlich 90 km/h fährt, wird in der Regel als Verkehrshindernis angesehen.

Organisationen der Autofahrer laufen Sturm gegen die geplanten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sie schlagen stattdessen gezielte Tempolimits an gefährlichen Stellen oder Kurven vor. Die Entscheidung scheint indessen gefallen zu sein. Der nationale Verkehrsrat tagt am Dienstag, dann verkündet Premierminister Philippe die Entscheidung, für die er sich im Vorfeld schon ausgesprochen hat. Die Geschwindigkeit auf den Autobahnen, die auf 130km/h begrenzt ist und mit einer großen Menge an mobilen Kontrollen und an Radar-Standgeräten durchgesetzt wird, bleibt weiter bestehen.

 

Willi Brombach
11. Januar 2018 - 20.53

LKW auf die Autobahn , Gebühren durch Vignette ersetzen und Frankreich hat die Zahlreichen der Verkehstoten halbiert. Der Verkehr muss auf die sichersten Straßen.

Den Pingelechen
10. Januar 2018 - 10.38

@Thomas Brecht Oh doch mein lieber Herr,ie häufigste Ursache für schwere Verkehrsunfälle ist in der Tat an 1.Stelle die Geschwindigkeit,déi 2.Alkohol am Steuer ! Schon 5-10 km/h mehr können über Leben oder Tod entscheiden.Und darum müssen wir früher oder später aus reduzierte Geschwindigkeiten zurück greifen,auch wenn das vielen Autofahrer nicht gefällt.Mit der Raserei muss Schluss sein,ein für allemal.....

Den Pingelechen
10. Januar 2018 - 10.34

Voila,jo stoppt déi Raser an Drängler,nemmen richteg esou ! Wann se net lauschteren wellen,dann sollen se eben bezuelen,esou einfach ass dat.An hei zu Letzebuerg misst dat och esou kommen ! Ech sin fir 80 op den Landstroossen an 110 op den Autobunnen,dat géet déck duer ! Do wou 90 erlaabt ass,fuehren ech 85,wou 70 erlaabt ass,fuehren ech 65,an do wou 50 ass,fuehren ech 50 .An fir mech wärt et och nie esou bletzen,iwregens huet et fir mech nach nie gebletzt,an et wärt och nie fir mech bletzen,gléewt et .An méng 12 Punkten hun ech och nach emmer,wat vill Leit net méi vun sech behaapten können.Wéini kommen hei zu Letzebuerg endlech déi nächst Radaren,fixer an mobiller ? Et get héich Zait dass opgestockt get mat den Radaren,wat méi,wat besser....

J.C. KEMP
10. Januar 2018 - 9.19

All déi Draengler a Raser, déi mer um Parechoc pechen. Kënnen déi net och mat 40 fueren, esou wéi ech! An da rennen se och nach lanscht. :D

René Charles
10. Januar 2018 - 9.14

Allgemein von Rechtsmedizinern und Medizinern bekannt: Ab 80km/h besteht Gefahr eines Herz-Schleudertraumas. Absolut tödlich wenn Blutgefässe dabei reissen. WAS SOLL DIESER AKTIONISMUS? Sagen: Sieh her wir arbeiten! Lächerlich.

Rene von Allmen
10. Januar 2018 - 6.34

Klar, alles verbieten und zurück zu Ross und Wagen! Wie kann man nur so einen Schwachsinn schreiben

Peter Mutschke
8. Januar 2018 - 18.10

Die einzige Möglichkeit Menschen im Strassenverkehr zu disziplinieren läuft wenn überhaupt über den Geldbeutel.Vor finanziellem Verlust fürchten sich viele mehr als vor Freiheitsentzug.

Thomas Brecht
8. Januar 2018 - 13.05

Politik und die Senkung der Verkehrsunfälle ist wie Feuer mit Luft zu bekämpfen. Das ist purer Aktionismus. Die Raser wird man damit nicht stoppen, man wird nur mehr Menschen abzocken können die sich nicht an die 80kmh halten. Tödliche Unfälle ereignen sich auch bei 80kmh wenn zwei Autos frontal zusammen stossen oder gegen ein Hindernis prallen. Natürlich reduziert sich die Schwere der Unfälle und der Fahrer hat etwas mehr Zeit zu reagieren bei sinkender Geschwindigkeit, die Unfallursache ist aber in den seltensten Fällen die Geschwindigkeit allein. Die Massnahmen die wirklich etwas nutzen würden, wären unmöglich zu finanzieren. Regelmässige Fahrtauglichkeitstests, Sensibilisierungskampagnen, Entschärfung von Gefahrenstellen (Bäume, Leitplanken, unübersichtliche Kreuzungen etc.) und Fahrsicherheitstrainings, das möchte natürlich keiner bezahlen. Also wird der Fokus auf Geschwindigkeitskontrollen gesetzt, das Fahrverhalten (Ueberfahren des Mittelstreifens, Blinker, Nötigung, Handy am Steuer, etc.) wird so gut wie garnicht geahndet, die Kontrollen wären zu aufwendig bzw. teuer. Also weiter mit "irgendwas" machen, ändern wird es leider nichts. Menschen sind zu dumm zum Autofahren.

Jean-pierre goelff
8. Januar 2018 - 11.02

Oh Monni,den Kaffi waar ze staark haut am freïen Dag!

O.J.
8. Januar 2018 - 10.37

Géi dach zefouss.....

monnijhemp
8. Januar 2018 - 10.00

recht so, stoppt die raser ! 80kmh ist noch viel zu schnell, 70kmh oder besser noch 60kmh wären angemessener. auf dauer soll individual-autoverkehr sowieso verboten werden. die leute sollen zu fuss gehen oder kollekttransport benutzen