Fällt der Blutregen in der Nacht auf Sonntag in Luxemburg?

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In der Nacht auf Sonntag könnte es tatsächlich „Blut“ in Luxemburg regnen. Das ist jedoch ein meteorologisches Phänomen – und keine Endzeitplage. Ein Meteorologe vom Luxemburger Wetterdienst Meteolux erklärt, was es mit dem roten Regen auf sich hat: „Es handelt sich um Staub aus der Sahara“, sagt der Experte. Der wird vom nördlichen Afrika mit dem Wind bis nach Europa geblasen. Regnet es dann, waschen die Wassertropfen den Staub aus der Luft. Wenn die Tropfen am Boden ankommen, erscheinen sie rotbraun.

Derzeit wirbelt der Staub laut Meteolux in den höheren Luftschichten über Sizilien, Griechenland und Zypern. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass er auch Luxemburg erreicht. „Der Staub wird durch ein Tiefdruckgebiet, das sich momentan von Marokko nach Algerien und Tunesien bewegt, beeinflusst – und in unsere Richtung geweht“, sagt der Meteorologe. Aber: Damit die rote Pracht auch tatsächlich über Luxemburg herunterfällt, muss es regnen. „Und der Regen muss in hohen Luftschichten beginnen“, erklärt der Experte.

Erstmal keine Apokalypse

Es könne auch gut sein, dass der Staub bereits über Algerien oder Frankreich durch Regenfälle „aus der Luft herausgewaschen wird“. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es tatsächlich „Blut“ in Luxemburg regnet, kann der Wissenschaftler nicht sagen. Aber für den Fall, dass das Phänomen tatsächlich eintritt, gibt er Entwarnung: „Früher wurde das als schlimmes Zeichen interpretiert, die Menschen glaubten, dass etwas Schreckliches passiert. Aber es ist kein Problem, es ist nur Sand aus der Sahara.“

Es ist übrigens viel wahrscheinlicher, dass die Luxemburger am Sonntag keinen roten Schleier auf ihren Autos vorfinden – sondern einen grauen. „Das sind dann Birkenpollen“, sagt der Meteorologe. „Ganz banal. Die kommen vom Baum 100 Meter weiter.“