F91 tritt gegen Betis Sevilla an: „Ich habe meine Spieler bereits vor Düdelingen gewarnt“

F91 tritt gegen Betis Sevilla an: „Ich habe meine Spieler bereits vor Düdelingen gewarnt“
Kevin Malget und der F91 Düdelingen müssen heute physisch auf der Höhe sein

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Der F91 Düdelingen tritt am Donnerstag in Andalusien zu seinem zweiten Europa-League-Akt an (18.55 Uhr im Estadio Benito Villamarin). Gegner Betis Sevilla hat sich nach Jahren des Schattendaseins wieder zu einer Größe des spanischen Fußballs gemausert und überzeugte zuletzt durch sehr attraktiven Fußball. Der luxemburgische Meister peilt trotz dieser Voraussetzungen den ersten Punkt in der Gruppenphase an.

„Betis ist stärker als der AC Mailand“, schickt F91-Trainer Dino Toppmöller gleich voraus. Nach der 0:1-Niederlage gegen die Italiener erwartet die Düdelinger Underdogs am Donnerstag in Spanien eine ganz andere Partie. „Wir werden dem Ball sehr viel hinterherlaufen müssen. Nur wer physisch stark genug ist, wird morgen (am Donnerstag) auf dem Platz stehen“, sagt der deutsche Übungsleiter. Verzichten muss der F91 mit Sicherheit auf Stelvio da Cruz, der wegen einer Adduktorenverletzung in Luxemburg geblieben ist. Auch der ehemalige Metzer Verteidiger Milan Bisevac zählt nicht zum Aufgebot. Ihm fehlt noch immer der Rhythmus.

Torwartfrage offen

Auch gegen Sevilla wird Toppmöller wahrscheinlich auf das gewohnte 4-4-2-System setzten, allerdings mit Abstrichen: „Während der Partie wird es mit Sicherheit fließende Übergänge von einem in das andere System geben.“ Auch die Torwartfrage ist noch nicht endgültig geklärt (siehe auch S. 23). Es ist nicht auszuschließen, dass Landry Bonnefoi am Donnerstag anstatt von Joe Frising im Tor stehen wird. „Ich werde noch ein Gespräch mit den beiden führen und mich dann morgen (am Donnerstag) entscheiden“, so Toppmöller.

Der 37-Jährige ist sich bewusst, dass es zu einem Geduldspiel für beide Seiten kommen wird. „Wenn es 0:0 in der Halbzeit steht, wird Betis nicht den Kopf verlieren. Sie werden weitermachen wie vorher: passen, Ballbesitz und Positionsspiel. Dagegen müssen wir uns wehren und selbst die Geduld haben, auf unsere Angriffe zu warten. Wenn Betis eine Schwäche hat, dann der mangelnde brutale Zug vor das Tor.“ Und das belegen die Statistiken. In der laufenden Meisterschaft steht das Team von Trainer Quique Setien auf dem fünften Rang, holte aber nur drei knappe 1:0-Siege. Im ersten Gruppenspiel gegen Olympiakos Piräus kam Betis nicht über ein 0:0-Remis hinaus.

Ein Souvenir für den Sohn

Dino Toppmöller hat seinem Sohn bereits eine Freude gemacht. Nach der Partie gegen Mailand kam der F91-Trainer ins Gespräch mit den AC-Legenden Paolo Maldini und Leonardo. Da sein Sohn sich unbedingt ein Trikot des Traditionsvereins gewünscht hatte, ergriff Papa Toppmöller die Gelegenheit beim Schopf: „Sie haben mir eine Riesenkiste gezeigt und mich gefragt, welches Trikot ich denn haben will. Ich habe mich dann für das Shirt von Gonzalo Higuain entschieden.“

Die „Verdiblancos“ qualifizierten sich im vergangenen Sommer erstmals nach fünf Jahren wieder für einen europäischen Wettbewerb. Betis schloss die spanische Meisterschaft auf Platz sechs ab und damit auch einen Rang vor dem lokalen Erzrivalen FC Sevilla. Vater des Erfolgs ist der routinierte Trainer Quique Setien. Der 60-Jährige übernahm die Mannschaft im Juni 2017, nachdem er zuvor vor allem bei kleineren Teams wie Lugo oder Las Palmas in der Verantwortung stand. Seitdem Setien das Ruder übernommen hat, wird im Estadio Benito Villamarin sehr viel Wert auf Ballbesitz gelegt. „Die Mannschaft trägt ganz klar die Handschrift ihres Trainers“, sagt Toppmöller über seinen Gegenpart.

Vorsichtig optimistisch

Neben der taktischen Vorgehensweise ragen bei Betis ein paar Einzelkönner heraus. Im vergangenen Sommer wurden u.a. Mittelfeldmotor William Carvalho (Sporting Lissabon/POR), Giovani Lo Celso (Paris SG/F) und Takashi Inui (SD Eibar/ESP) geholt. Zu den Stars der Andalusier gehören der immer noch gefährliche 37-jährige Kapitän Joaquin, Ex-Barça-Flügelstürmer Cristian Tello oder der Mexikaner Andres Guardado.

Setien ist nach den rezenten Erfolgen der Düdelinger gewarnt und gab sich am Mittwoch vorsichtig optimistisch: „Im Fußball gibt es sehr viele unerwartete Dinge. Ich habe meine Spieler bereits vor Düdelingen gewarnt. Wir sind eine dynamische Mannschaft, ich sehe keinen Grund, warum wir uns vor diesem Duell zurücklehnen sollten. Der F91 hat dem AC Mailand Probleme bereitet. Dieses Team besitzt Mechanismen, die uns Probleme machen können.“

Eines steht jetzt schon fest: Dino Toppmöller und sein Team sind keineswegs gewillt, das Estadio Benito Villamarin ohne Duftmarke zu verlassen. „Ich hasse Unentschieden. Lieber verliere ich 0:4 und gehe Risiken ein als 0:0 zu spielen“, so die klare Ansage des Deutschen.