Ein Supercomputer für Luxemburg

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Die Europäische Union soll für eine Milliarde Euro neue Supercomputer bekommen – das betreffende Unternehmen will die Kommission in Luxemburg ansiedeln.

Die Europäische Union soll für eine Milliarde Euro neue Supercomputer bekommen. Die EU-Kommission präsentierte am Donnerstag einen Plan zum Aufbau einer Infrastruktur aus Höchstleistungsrechnern. Diese soll spätestens 2023 in der Lage sein, mindestens eine Trillion (10 hoch 18) Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, sieht der Plan den Ankauf von zwei etwas langsameren Supercomputern vor.

Wie die luxemburgische Regierung mitteilt, hat die Europäische Kommission heute vorgeschlagen, den Sitz des zu schaffenden gemeinsamen Unternehmens EuroHPC in Luxemburg einzurichten. „Als neue rechtliche und finanzielle Struktur wird EuroHPC eine integrierte paneuropäische Supercomputer-Infrastruktur in ganz Europa erwerben, einrichten und einsetzen“, heißt es in der Mitteilung.

Die neuen Supercomputer wären in der Lage, in Echtzeit riesige Datenmengen zu verarbeiten. Damit könne der Brüsseler Behörde zufolge etwa die Strom- und Wasserversorgung effizienter gemacht oder die Vorhersage von Wirbelstürmen, Erbeben und Klimaveränderungen verbessert werden. Im Bereich der Medizin helfen Supercomputer bereits heute, schneller Diagnosen zu stellen und die Wirkung neuer Arzneimittel zu simulieren.

EU in Sachen Supercomputing zu abhängig?

Nach Einschätzung der EU-Kommission sind die EU-Staaten derzeit viel zu sehr auf die Rechenleistung von Supercomputern angewiesen, die außerhalb der EU in Staaten wie China, der Schweiz, den USA oder Japan stehen. Dieser „Mangel an Unabhängigkeit“ stelle eine Gefahr für Geschäftsgeheimnisse, den Datenschutz und das in Europa starke Recht auf Privatsphäre dar, erklärte die Behörde.

EU-Vizekommissionspräsident Andrus Ansip verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass von den derzeit zehn besten Supercomputern der Welt kein einziger in einem EU-Land stehe. „Die EU muss in diesem harten Rennen aufholen“, forderte er. Supercomputer seien „der Motor der digitalen Wirtschaft“.

Finanziert werden soll das neue europäische Supercomputer-System durch 486 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt und durch einen etwa ebenso großen Betrag aus den nationalen Haushalten europäischer Staaten. Weitere Projektgelder könnten aus der Privatwirtschaft kommen.

„Eine bessere europäische Supercomputer-Infrastruktur (…) ist von zentraler Bedeutung für die Digitalisierung der Industrie und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft“, erklärte Digitalkommissarin Mariya Gabriel. Nach Angaben von Experten können zum Beispiel die in der Automobilindustrie üblichen Produktzyklen durch den Einsatz von Supercomputern von im Schnitt 60 auf 24 Monate verkürzt werden.

In der aktuellen Liste der schnellsten Supercomputer („Top 500“) führte zuletzt klar China. Das Land platzierte dort 202 Systeme, die bis vor kurzem führenden USA kamen nur auf 143. Auch den schnellsten Computer der Welt betreibt China. Mit 93 Petaflops (Billiarden von Kalkulationen in der Sekunde) arbeitet „Sunway“ am nationalen Supercomputing Center im chinesischen Wuxi und hält seine Verfolger damit deutlich auf Abstand. Auch Platz zwei belegt China mit „Tianhe-2“ (33,9 Petaflops). Auf Platz drei folgt mit „Piz Daint“ (19,6 Petaflops) eine Anlage aus der Schweiz. Die geplante europäische Infrastruktur würde mit 1 Exaflops die aktuelle Nummer eins übertreffen.

fiisschen
12. Januar 2018 - 8.23

Dat brengt der EU & Letzebuerg méi wéi Google Datacenter. N-Dr esuguer fir real Produkter (Automobil, Aviatioun, ...) kann een déi Recheleechtung benotzen

N-Der
11. Januar 2018 - 17.22

Immer nur Dienstleistungsbetriebe, ihr werdet es in naher oder ferner Zukunft bereuen. Welche materiellen Werten produzieren wir eigentlich noch ? Noch nicht x mehr unsere eigene Bevölkerung können wir ernähren. Dieser Betrieb wird nicht einen einzigen, in Luxemburg lebenden Arbeitslosen, von der Strasse holen. Wetten ?

René Charles
11. Januar 2018 - 16.45

Luxembourg is ready! Ok Här Bëttel, mir sin och stolz, a ready si mer och fir gewuer ze gin wéi mir dee Stroum kënnen permanent garantéiren déi dës Anlag brauch. In där doter Saach verdengt d'BRD wahrscheinlech wahnsinnech Geld mat hirer Offshore-Wandmillen-Industrie. Bis dohin sin vläicht (vläicht) all Problemer geléist a punkto Energie-Transport-Trassen bis an onse Grenzberäich. Do as bei "Umweltschützer-ONG'en" , "Interessenveräiner vu Bierger gengt E-Smog oder Landschaftsverschandelung oder vullefeindlech Propeller" nach een décken Dill ze bueren. (All 50 Kilometer een neien.)

Serenissima en Escher Jong
11. Januar 2018 - 16.16

Und wie ist es mit dem Energieverbrauch, schon beim Google Supercomputer wurde gemunkelt dass er die Hälfte des im Lande augenblicklich verfügbaren Stroms schlucken würde, wenn dieser EU Supercomputer dasselbe tut dann müssen wir alle dann bei Kerzenlicht sitzen oder Cattenom auf Hochtouren rauf fahren lassen? Ich hoffe dass man sich darüber Gedanken macht wie der Strombedarf dann gedeckt werden kann..aber die Idee ist gut.

;-)))))))
11. Januar 2018 - 15.58

Das überlassen wir den Luxemburger, die sind noch zu doof um zu merken das kein Anderer diese Sromrechnung übernehmen willl.