„Et war o.k., esou wéi et war“

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Herauszufinden, dass man nicht unbedingt in das Schema der typischen Heteronormativität passt, ist nicht immer leicht. Manchen ist ihre Sexualität von Anfang an klar und sie haben das Glück, sich weder innerlich noch in ihrem Umfeld großen Konfrontationen aussetzen zu müssen. Für andere bedeutet das Coming-out immer noch eine große Überwindung – bei der sie sich mit inneren Dämonen und auch Anfeindungen von Mitmenschen auseinandersetzen müssen.

Mit der Initiative „Coming Out Stories“ hat Rosa Luxemburg gemeinsam mit dem „Centre d’information GAy et LEsbien“ (Cigale) und „neimënster“ 13 Schicksale gesammelt, die von Überwindung und Herausforderungen erzählen. Hinter diesen Geschichten verbergen sich oft ähnliche Fragen: Wissen die Familien, Freunde und Bekannte, was ein solches Coming-out bedeutet? Wie werden Sie darauf reagieren? Wie komme ich selbst mit meinen Gefühlen klar? Diese intimen Einblicke in die Gefühlswelt von LGBT-Personen, mal in kleinen Anekdoten, mal in ausführlichen Erzählungen, werden am Samstag und Sonntag auf der Bühne im Saal Robert Krieps in Neumünster in den Mittelpunkt gestellt.

Eine Art Happy End

„Wir haben den Aufruf zu den Coming-out-Geschichten vor knapp einem Jahr gestartet“, erzählt die künstlerische Leiterin Sandy Artuso gegenüber dem Tageblatt. „13 haben uns ihre Geschichte zugeschickt – in der Sprache ihrer Wahl. Alle hatten die Möglichkeit, ihre Erlebnisse anonym einzureichen, aber nur eine Person hat davon Gebrauch gemacht.“ Mit Auszügen aus diesen 13 Schicksalen konnte dann die Lesung „Coming Out Stories“ entstehen. „Christine Garnier, Jean-Paul List und Pauline Maillet bringen die Emotionalität des Projektes den Zuschauern wirklich nah“, lobt Artuso die drei Schauspieler, die selbst ihre Coming-out-Geschichten zur Verfügung gestellt haben.

Coming Out Stories

Samstag, den 14. Oktober 2017 um 19 Uhr
Sonntag, den 15. Oktober 2017 um 17 Uhr
Eintritt: 15 Euro

„Besonders berührend ist es für mich, dass in allen 13 Schicksalen eine positive Energie mitschwingt. Man könnte auch von einer Art Happy End reden – denn egal wie hart die Erzählungen sind, irgendwie enden sie alle mit der Botschaft, dass es am Ende, wenn sie zu ihrer Sexualität stehen können, besser ist.“

Erzählt werden die Geschichten auf Französisch oder Luxemburgisch. „Ech sinn awer elo frou, datt ech et gemaach hunn“, heißt es in einer Geschichte, und in einer anderen: „Je ne sais pas, si c’était le bon moment, si en fait le bon moment existe pour faire son coming-out auprès de ses parents … Je ne crois pas.“

Carl Hobichen
14. Oktober 2017 - 8.37

Möge es helfen, daß Religionen und andere Doktrinen davon Abstand nehmen, anderen Menschen vorzuschreiben wen sie und wen sie nicht lieben dürfen.