Es kriselt heftig beim Diekircher Handelsverband

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von unserem Korrespondenten Olivier Halmes 

Anlässlich der Jahreshauptversammlung der „Union commerciale de la Ville de Diekirch“ trat Präsident Théo Meder von seinem Amt zurück. Seine Entscheidung löste am Mittwochabend eine Grundsatzdiskussion über den Fortbestand des 1967 gegründeten Verbandes aus.

Nach nur zwei Jahren an der Spitze des Diekircher Geschäftsverbandes hat Präsident Théo Meder am Mittwochabend das Handtuch geworfen. Erst 2016 hatte er das Zepter von Emile Juncker übernommen, der ganze 16 Jahre das Amt innehatte und seit 1982 Mitglied des Vorstands gewesen war. In seiner letzten Rede als Präsident vermied Meder jede Begründung seiner Entscheidung. Vielmehr nutze er die Gelegenheit, auf die Lage der Branche einzugehen und die Sorgen beim Namen zu nennen. Darunter fallen unter anderem der Dauerbrenner „Parkplätze“, der Strukturwandel in der Geschäftswelt, der Konkurrenzdruck von der grünen Wiese und der Onlinehandel.

Gründe bleiben vorerst unklar

In diesen Zusammenhang gehört auch die mangelnde Beteiligung verschiedener Vorstandsmitglieder, wie der scheidende Präsident festhielt, der die Anwesenheitsmoral seiner Kollegen kritisierte. Auch sei der Diekircher Geschäftsverband im Vergleich zu anderen, ähnlichen Verbänden eher schlecht aufgestellt, was die Bereiche Marketing, Kommunikation und Koordination angehe, sagte Meder. Anderenorts werde hier mehr auf Professionalität gesetzt.

Meder kritisierte auch die nationalen Bestrebungen zur Schaffung von immer mehr Verkaufsfläche im Land. Schon jetzt sei der Markt mit Angeboten überschwemmt und gesättigt. Die verlängerten Öffnungszeiten der großen „Malls“ setzten die kleinen Einzelhändler zudem weiter unter Druck. In diesem Kontext wurde bekannt gegeben, dass die geplante Einzelhandelsplattform Letzshop.lu dieses Jahr starten soll. Sie ermöglicht Einzelhändlern den Zugang zum E-Commerce. Die Plattform wird getragen von Gemeinden und Staat, Händler müssen ebenfalls einen kleinen Obolus entrichten.

Danach legte Meder sein Amt nieder und Vizepräsidentin Romy Liefgen übernahm den Vorsitz der Sitzung vom Mittwochabend. Liefgen konfrontierte die Anwesenden dann auch gleich mit der Frage, ob ein Fortbestand des Geschäftsverbandes von Diekirch in seiner jetzigen Lage noch möglich oder überhaupt gewollt sei. Außerdem wünschte sie sich ein stärkeres Engagement der Gemeinde und richtete einen diesbezüglichen Appell an den LSAP-Bürgermeister Claude Haagen.

Bürgermeister ergreift das Wort

Betretenes Schweigen füllte daraufhin den Saal. Erst zögerlich meldeten sich einige Stimmen aus dem Publikum. So stellte ein Geschäftsmann im Gegenzug die Frage, ob der Vorstand noch gewillt sei, weiterzuarbeiten. Nachdem die verbliebenen anwesenden Vorstandsmitglieder ihr Bekenntnis dazu einstimmig kundgetan hatten, war die Gefahr fürs Erste gebannt. Der Geschäftsmann bot auch seine aktive Mithilfe an.

Eine Mitgliedschaft im Vorstand lehne er jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ab, da sein Wohnsitz nicht vor Ort sei und er nur seinen Fotoladen in Diekirch betreibe. Eine weitere Wortmeldung regte die Schaffung eines Workshops zum Ideenaustausch zwischen Vertretern der Gemeinde, dem Geschäftsverband und dem „Syndicat d’initiative“ an.
Schließlich ergriff LSAP-Bürgermeister Claude Haagen das Wort. Es wäre in seinen Augen keine gute Idee, wenn die Politik sich in die internen Belange einer „Union commerciale“ einmische. Haagen warnte sogar ausdrücklich davor, Politik, Geschäftsverband und Kommunalverwaltung zu vermischen. Die Händler würden mit einem solchen Schritt einen Teil ihrer Selbstständigkeit gegenüber der Gemeinde aufgeben.

Was die Kommune hingegen anbieten könne, sei die bauliche Infrastruktur als Rahmenbedingung. Auch finanziell könne unter der Voraussetzung einer Zustimmung des Gemeinderats mehr getan werden. Zurzeit unterstützt Diekirch den Geschäftsverband und das „Syndicat d’initiative“ bereits mit 50.000 Euro jährlich für Werbungszwecke. In Sachen E-Commerce und Internetauftritt bot Haagen dem Geschäftsverband an, diesen mit der neuen Homepage der Stadt Diekirch zu verlinken.

Die Gemeinde sei außerdem gewillt, eine Fachkraft einzustellen, um die Stadt Diekirch mit ihrem touristischen und kulturellen Angebot nach außen besser zu vermarkten. Diese Bemühungen kämen auch indirekt den Geschäftsleuten zugute. Außerdem verwies Haagen auf das zu erwartende Bevölkerungswachstum der Ortschaft wegen geplanter Neubauprojekte unter anderem auf dem ehemaligen Brauereigelände. In Sachen Verkehr würden die Gemeinde und das Ministerium für Nachhaltigkeit derzeit eine diesbezügliche Studie erstellen. Erste Ergebnisse werden für Juli dieses Jahr erwartet.

Quentin
24. März 2018 - 11.58

Si hätte besser, si géifen dee Clibbchen opginn, wëll an e puer Joer hunn se keng Membere méi. Wéi de Farsi scho gesot huet, 'Fotoladen', dat seet genuch aus.

Farsi
23. März 2018 - 22.11

Fotoladen. Ech mengen dat seet genuch. Dat ass alles vu gëschter, den Handel ass dout, et huet kee Wäert méi dat doudegt Päerd ze beetschen.

Romain K
23. März 2018 - 21.31

Et muss awer net vill helefen well Geschäftsleit kloen jo awer.....;-)...an wann ech an den Match ankaafen gin parken ech och do......

Humpenjang
23. März 2018 - 16.49

Also ech kruut nach all Samsdës eng Parkplaatz zu Dikrëch ouni laang ze sichen, an daat am Match, an 2 Stonnen gratis derbei. Et ass villeicht 100m mei weit fir bei den Becker, daat ass awer och alles.

Romain K
23. März 2018 - 10.28

Leif Dikkricher Geschäftsleit and Gemeng: Wann déi 2 öffentlich Parkplaatzen am Zenter vun Dikkrich haaptsächlich als Parking Residentiel benotzt gett vun den Dikkricher...z.b. Samsdeg Moies ass et onméiglech eng Plaatz do ze fannen. Wann ech just well bei éen Metzler goen oder bei den Bäcker well ech nett eng hallef Stonn ronderem fueren fier eng Parkplaatz ze fannen an och keng Kilometer laafen vum Match Parking, oder bei der Kirch oder vum Parkhaus. Daat selwicht ass fier an eng Apdikt oder just een puer Schong kaafen ze goen. Wann déi 2 Parkinger géifen als Kurzzeitparking benotzt gin an dann OCH KONTROLLEN géifen geacht gin wier schons vill gehollef wann een just séier bei den Bäcker, Metzler, Apdikt, asw....well goen.....