„Es bedeutet, dass ich glücklich bin“ – Samir Hadji über sein 100. Tor für Fola

„Es bedeutet, dass ich glücklich bin“ – Samir Hadji über sein 100. Tor für Fola

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Nach 14 Spieltagen steht die Fola überraschend an der Spitze der BGL Ligue. Danach sah es vor einigen Monaten noch nicht aus. Einer, der für den Höhenflug und die acht Meisterschaftssiege in Folge mitverantwortlich ist, ist Samir Hadji. Der Stürmer traf bereits 14-mal, erzielte am Wochenende gegen Mondorf seinen 100. Tor für die Escher und kann in dieser Saison seinen persönlichen Rekord wieder einmal knacken.

Tageblatt: Was bedeutet der Hunderter Ihnen?

Samir Hadji: Das ist schon eine bedeutsame und außergewöhnliche Zahl. Dass ich in der Lage war, seit 2012 so viele Tore zu erzielen, bedeutet auch, dass ich glücklich im Verein bin.

Wussten Sie vor dem Spiel, dass Sie diese Zahl erreichen können?

Die Vereinsverantwortlichen haben es mir vor dem letzten Rückrundenspiel gesagt. Hätte ich gegen Differdingen dreimal getroffen, hätte ich gemeinsam mit Stefano Bensi feiern können, denn der hatte ja kurz zuvor seinen 100. Treffer erzielt und wurde vor dem Spiel dafür geehrt. In der Winterpause habe ich diese Zahl aber wieder vergessen. Nach dem Sieg gegen Mondorf haben mich die Journalisten dann wieder daran erinnert. Ich hoffe, dass ich wie Stef (Bensi) auch ein Geschenk vom Verein bekomme.

Samir Hadji hat seit August 2012 insgesamt 100 Tore für die Fola erzielt. Hier sein Leistungsnachweis:

2018/19: 14 Spiele/14 Tore
2017/18: 26/22
2016/17: 21/20
2015/16: 26/14
2014/15: 26/12
2013/14: 25/12
2012/13: 24/6

14 Tore nach 14 Spielen hatten Sie noch nie auf dem Konto stehen. Knacken Sie in diesem Jahr Ihren Saisonrekord von 22 Treffern?

Vor jeder Saison will ich meine Rekorde brechen und mich als Spieler verbessern. Ob ich aber eine Vorlage liefere oder ein Tor mache, ist mir eigentlich egal. Hauptsache, wir treffen.

Wie wichtig ist es, Stefano Bensi an der Seite zu haben?

Er ist wieder in Form und das verdient sehr viel Respekt. Nach der langen Verletzungspause hat er sich mental und körperlich wieder auf ein Top-Level gebracht. Er hat das Auge für den letzten Pass und ist vor dem Tor gefährlich. Das zwischen uns passt einfach schon seit Jahren.

Ist die Fola nach dem 5:0 gegen Mondorf bereits in der Form, welche die Mannschaft zum Schluss der Hinrunde abrief, oder sogar noch besser?

Es ist alles eine Frage des Selbstvertrauens. Wir haben acht Partien in Folge in der Meisterschaft gewonnen und es ist derzeit schwer, etwas gegen uns auszurichten. Die rezenten Erfolge sind die Früchte harter Arbeit.

Wird das Thema Meistertitel konkret, sollte am kommenden Sonntag ein Sieg gegen den F91 Düdelingen herausspringen?

Ich bin keiner, der seine Ambitionen versteckt. Ich will jede Saison als Erster abschließen. Das strikte Minimalziel des Vereins ist die Qualifikation für die Europa League, aber ich denke, man sollte sich immer höhere Ziele setzen.

Wie tief sitzt der Stachel noch nach der bitteren 1:2-Niederlage im Pokal gegen den F91?

Es war wie immer. Wir haben gut gespielt, hatten viele Chancen, aber nur ein Tor erzielt. Das ist immer unser Problem gegen Düdelingen. Wir sind nicht realistisch genug. Auch diesmal wird das Duell gegen Düdelingen sehr schwierig, aber wir befinden uns in einer guten Verfassung und möchten Platz eins verteidigen.

Seit Trainer Jeff Strasser zur Fola zurückkehrte, läuft es wieder. Was ist sein Geheimnis?

Er kennt den Verein auswendig. Zudem ist er aus Kaiserslautern mit neuen Ideen und Ambitionen zurückgekehrt. Das ist für uns eine zusätzliche Waffe. Jeff Strasser ist in der Lage, sich um jeden einzelnen Spieler zu kümmern und macht Trainings, die Spaß machen und nach denen man nicht zu sehr müde ist. Als er uns damals in Richtung Deutschland verlassen hat, waren einige vielleicht zu sehr an ihn gewöhnt und frisches Blut musste her. Mittlerweile ist das nicht mehr der Fall.

Was hat der Mannschaft unter Vorgänger Thomas Klasen gefehlt?

Er war ein guter Trainer mit viel Ehrgeiz. Taktisch war er auf sehr hohem Niveau. Thomas Klasen war in der Lage, unser System während eines Spiels umzustellen – wie Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain. Aber irgendetwas stimmte zu Beginn der Saison nicht. Nach dem Europapokal waren wir müde, es gab Verletzte und wir haben dreimal nacheinander verloren. Aber Klasen war mit Sicherheit nicht der Schuldige.

Ihr Bruder Zachary wechselte im Winter zur Fola. Was braucht er, um den gleichen Weg wie Sie einschlagen zu können?

Unsere Wege sind in der Tat sehr ähnlich. Wir waren beide in einem Leistungszentrum, sind danach ohne Erfolg ins Ausland gegangen und später kam dann der Wechsel zur Fola. Zachary ist schnell, technisch versiert und jung und frisch. Aber genau wie ich in meinen Anfangsjahren muss er Geduld haben. Wenn er die hat, kann er uns schon bald weiterhelfen.